Vernünftiges Buch über Christentum + Samenkorn oder Abrissbirne

P1000588

Es scheint ein  vernünftiges, das heißt unideologisches Buch über das Christentum und seinen Einfluss auf unsere Zeit herausgekommen zu sein. Zu einem Buch von Larry Siedentop: http://www.tagesanzeiger.ch/kultur/buecher/Revolutionaeres-Christentum/story/23057822

Moderner Säkularismus als Produkt des Christentums,

Betonung des Individuums durch das Christentum,

Gleichheit der Menschen (Nächstenliebe, die allen gilt),

Grundpfeiler der Gerechtigkeit (Goldene Regel),

damit also auch eine neue Gesellschaftsordnung,

Antrieb zu sozialen Revolutionen.

Kritisiert wird in dem Artikel an dem Buch, dass der Autor die Innovations- und Emanzipationskraft betont, dabei aber das Konservierende nicht. Während der Rezensent das Konservative mit “hemmend” verbindet, sehe ich die Ausgewogenheit zwischen Neuerung und Beibehaltung des guten Alten auch als eine Besonderheit des Christentums an. Christentum ist keine Revolution – aber eine kontinuierliche Reformation – und von daher wirkungsvoller als schnell verpuffende Revolutionen (aus geschichtlichen Dimensionen her beurteilt). Christen können sich, anders als Revolutionäre, Zeit lassen – aber kontinuierlich drängen, schlimme Dinge zu ändern (Wichern anders als Marx). Allerdings sind auch viele Revolutionäre aus dem Christentum hervorgegangen, die eben jetzt die schlimmen Situationen ändern wollten. Zudem denke ich, ist eine Besonderheit des Christentums: Das Individuum wird hervorgehoben – aber nicht, ohne die Gemeinschaft zu vernachlässigen. Es hat viel mit dem Senfkorn zu tun, das gesät wird… – von dem Jesus spricht – nicht so viel mit der Abrissbirne.

Impressum http://www.wolfgangfenske.de/

KategorienAllgemein

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert