Sie denkt sich Gott so – wie sie ihn sich denken will. Das ist der Gott Feuerbachs: Feuerbach wirft den Menschen vor, sie hätten sich einen Gott ausgedacht – das Gute aus sich herausgelagert und Gott genannt und das Böse sich selbst vorbehalten. Der Mensch solle nun das Gute wieder in sich hineinfügen, sich selbst als gut ansehen – auf jeden Fall: Gott = von Menschen gemacht. Feuerbach hat natürlich den jüdisch-christlichen Gott im Blick. Die anderen standen nicht so sehr in seinem Blickwinkel.
Dieser Vorwurf Feuerbachs, dass der Mensch sich Gott selbst macht, trifft auf jeden Fall auf all diejenigen zu, die heute ihre wunderbaren Götter des Guten kreieren.
Sich aber auf den Gott einlassen, wie er sich in Jesus Christus zu erkennen gibt, das würde bedeuten, sich auf die Herausforderung Gott einlassen und nicht sich etwas Schönes ausdenken und das dann Gott nennen. Das bleibt ein Schubladen-Göttchen. Gott ist nur so viel ich als Menschlein denken kann. Ich bleibe in meinem kleinen Denkbereich verhaftet, vermag nicht über mich hinauszudenken. Ich, der Mensch, ich habe alles in der Hand, sogar Gott. Ich denke, ich hätte damit den Gott, den Schöpfer des Himmels und der Erde, den Gott, der Mensch geworden ist – habe damit aber nur mich selbst. Und darum gestalte ich ihn nach meinem Willen. Das ist freilich nichts Neues, wird schon vor über 2500 Jahren so gesehen. Aber der Mensch bleibt eben der Alte – auch wenn er denkt, er sei mit seiner Gottes-Sicht besonders modern. http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/religion-hat-gott-als-system-versagt-kolumne-a-1067744.html
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Ich wies schon auf die Aktion hin, in der man für Religionsfreiheit unterschreiben kann: http://www.aufruf-religionsfreiheit.de/
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