Rassismus oder kein Rassismus? + Sprachzwänge

Wenn wir Bücher lesen, dann stellen wir uns die geschilderten Personen vor. Wenn wir Filme schauen, dann werden uns die Personen vorgestellt. So oder so: Sie dienen als Identifikationsfiguren. Und wenn man sich mit einer Person identifiziert hat, dann mag man natürlich nicht, dass sie auf einmal anders dargestellt wird. Protest muss also nichts mit Rassismus zu tun haben, sondern damit, dass die Identifikationsfigur genommen wird. Das ist alles nichts Neues, vielfach untersucht. Aber: Nun kann man sagen: Hauptsache Mädchen/Frau – man kann sich nun mit einer weißen/schwarzen/chinesischen Frau gleichermaßen identifizieren. Oder mit einem körperlich behinderten Menschen? Wurde das auch schon untersucht? Kann man einfach so Identifikationsfiguren in der Literatur austauschen? Das ist eine spannende Frage. Bei Winnetou ist es gelungen – aber hat sich der gute Karl May Leser einen indianischen Winnetou vorgestellt oder als eine Art rotgebräunten Weißen? Dass man sich als Mensch über Rassen hinweg mit den Figuren identifizieren kann, das ist bei mir möglich gewesen und wohl auch bei vielen anderen. Aber worum es mir geht: Ist ein Wechsel der Figuren mit Blick auf Identifikation möglich? http://www.focus.de/kultur/videos/besetzung-fuer-fortsetzung-bekannt-fans-wueten-gegen-rowling-weil-hermine-ploetzlich-schwarz-ist_id_5173151.html Meine Frage an Frau Rowling ist, warum sie das Mädel nicht gleich als eine mit afrikanischen Vorfahren dargestellt hat, sondern erst jetzt. Und das macht die Sache wieder kurios.

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Eine Frau, die sich dagegen wehrt, dass Sprache manipuliert wird: http://www.huffingtonpost.de/roswitha-mueller-schenkenbrink/dieser-artikel-wird-sie-beleidigen-und-das-ist-auch-gut-so_b_8856832.html

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