Christen und Gesetzesbruch

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Darf die Kanzlerin das Gesetz brechen – und darf die Kirche die Kanzlerin loben dafür, dass sie das Gesetz bricht? http://www.focus.de/politik/deutschland/kisslers-konter/marx-zur-fluechtlingspolitik-merkel-bricht-geltendes-gesetz-und-die-kirche-spendet-beifall_id_5012169.html 

Weil ein paar Menschen meinen, man dürfe das Gesetz brechen, tun wir es eben mal so nebenbei. Wir blockieren die Straße und hindern andere daran, ihr Recht, frei zu demonstrieren, wahrzunehmen. Wir fühlen uns als die Guten – und die Guten haben immer recht.

Das geht nicht, das geht einmal von der Kanzlerin nicht (wobei sie ihr Handeln wohl kaum als Gesetzesbruch interpretieren würde), noch geht es, dass die Kirche das darf. Wo käme unser Land hin, wenn jeder meint, oder irgendeine Gruppe meint, er/sie könne aus irgendwelchen als menschlich angesehenen Gründen, das Gesetz brechen. Wenn Gesetze unmenschlich sind, dann muss man darauf hinwirken, dass das Gesetz geändert wird – und nicht einfach: Gesetz brechen!

Christen gehen davon aus – das haben wir aus der Zeit des Nationalsozialismus und des Kommunismus gelernt -, dass man einer Regierung, die unrechte Gesetze macht – die gegen die Würde des Menschen verstoßen, die nicht dem Willen Gottes entsprechen –, dass man solche Gesetze brechen muss. Das ist aber eine Notlage. Das macht kein Spaß, sondern ist Kampf. Dazu müssen alle anderen Mittel ausgeschöpft sein, bis hin zur Blutzeugenschaft, das heißt: Der Staat verfolgt diejenigen, die sich dem Unrechts-Gesetz entgegenstellen.

Gesetzesbruch zerstört ein Volk, eine Gemeinschaft, stört den sozialen Frieden. Von daher muss Kirche daran festhalten, dass Gesetze nicht gebrochen werden und dass Unrechtsgesetze demokratisch – nach Recht – verändert werden. Erst dann, wenn alle Mittel ausgeschöpft sind, wenn ein Unrechtsregime bekämpft werden muss, dann dürfen Christen Gesetze brechen (ob als Gesamtkirche oder in Verantwortung einzelner Glaubender?).

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