Streitgespräch über den Islam + Pervertierter Islam? + Koran Hermeneutik

Ein Streitgespräch über den Islam mit Laya Kaddor und Hamed Abdel-Samad: Kaddor beschreibt ihre Träume, Abdel-Samad die Realität. Kaddor meint, der Koran kann so ausgelegt werden, wie man es gerne menschlich will: Gutes annehmen, Böses streichen. Abdel-Samad meint, das würde dem Selbstverständnis des Koran widersprechen. Kaddor reagiert dann, wenn es brenzlig wird mit Vorwürfen. Islamophob…

Kaddor sollte mal überlegen, woher sie die Vorzeichen für die Darlegung ihres Islam und die Auslegung des Koran hat.  Aus dem Koran heraus ist diese nicht zu rechtfertigen. Oder doch? Das hätte ich gerne erfahren, aber das gibt das Interview leider nicht her. Wenn sie nicht aus dem Koran zu rechtfertigen ist, hat sie eine Chance, sich weltweit durchzusetzen oder ist das dann nur eine neue „Schule“ (einer kleinen europäischen Minderheit) im Islam, wie Necla Kelek befürchtet.

Dieses Interview stammt aus dem Jahr 2014. Wie würden beide heute argumentieren? Das fände ich spannend.

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Inwiefern pervertiert die IS den Islam? So wird hier die Frage an das Weiße Haus gestellt: http://questioning-islam.com/2015/04/12/perversion/ Sie pervertiert ihn – und die Antwort kann ich mit Blick auf Antworten gegenwärtiger liberalerer Muslime geben – indem sie den Koran selektiv und wörtlich auslegt. Freilich wird mit dieser Antwort die Büchse der Pandora geöffnet. Das heißt, es wird für den Islam gefährlich: Darf man den Koran nicht wörtlich auslegen? Darf man ihn aber aus positiver (aufgeklärter/christlicher) Sicht selektiv auslegen? Wer bestimmt, wie er ausgelegt werden darf, wenn er nicht mehr wörtlich ausgelegt wird? Die Ahmadis sagen: Wir – bzw. der verheißene Messias Imam Mahdi Mirza Ghulam Ahmad Qadiani.

Mit diesen Fragen hängt massiv zusammen: Ist Mohammed noch Vorbild? Darf er in allen Fragen Vorbild sein? Denn manches, was Koran und Ahadith überliefern, ist aus heutiger Perspektive – vor allem auch, wenn wir ihn mit Jesus (der ca. 600 Jahre vor Mohammed gelebt hat) bzw. Buddha (der ca. 1000 Jahre vor Mohammed gelebt hat) vergleichen – unter jeder Kritik – gemessen am Maßstab der Menschlichkeit. Das heißt: Um Mohammed als Vorbild festzurren zu können, muss man selektiv vorgehen oder aber die unschönen Dinge als historisch falsch darstellen.

Hier haben liberale Muslime eine Menge Arbeit vor sich, um zu belegen, dass die IS nicht im wahren Sinn islamisch ist. Und es ist ja nicht nur die IS, sondern sämtliche Islamistische, Salafistische und vielfach auch extrem fromme Muslime, die eine andere Interpretation benötigen, um menschlich zu sein.

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