Islamisten aus der Sicht des Islam + Ahmadiyya

In diesem Interview mit Ahmad Mohammad al Tayyeb (die höchste religiöse Instanz im sunnitischen islam) finden wir interessante Äußerungen, so die, dass es eine blödsinnige Idee sei, den Islam in islamischen Ländern verbreiten zu wollen. Womit er gegen die ISIS Stellung nimmt. Man müsste diesen Herrn einmal fragen, was Muslime aus unserem Land vom Islam in den islamischen Ländern halten. Besonders hoch angesehen ist der Islam in Saudi Arabien nicht. Bei anderen wiederum nicht der aus Marokko. Und wie der Islam in Ägypten aufeinanderprallt (normaler Islam, Muslimbrüder usw.), weil sie einander nicht als gute Muslime ansehen, ist auch nicht zu übersehen. und wie sieht es in Pakistan aus? Wer hat da den richtigen Islam in einem islamischen Land? Und so sind mal wieder die Verhältnisse Schuld: Israel, den Nahen Osten destabilisierende Mächte (denkt er an die Türkei? den Iran?). Die wirtschaftliche Rückständigkeit in diesen Ländern kommt ja auch nicht von ungefähr.

Diese Logik ist faszinierend. Aber eine solche Logik ist auch verantwortlich dafür, dass es mit den arabischen Staaten nichts werden kann: Weil in den Kreuzzügen muslimisches Blut geflossen ist… – aber davon, dass Muslime schon Jahrhunderte vorher Blut vergossen haben und erst durch die Muslime die Kreuzzüge stattgefunden haben, das vergisst dieser weise Herr geflissentlich. Zudem: die Kreuzzüge waren m 13 Jahrhundert – und wir leben im 21. Aber das sind so kleine Unterschiede, die einem solchen Herrn wohl nicht so ganz bewusst sind – oder er lügt und betrügt die Weltgemeinschaft. Übrigens waren die Kriege, die Mohammed geführt hat, nur Verteidigungskriege. Das lehrt man an der Al Azhar. Friede, Freude, Islam.

Was für ein Geschichtsklitterer! „Die Araber haben nie Waffen gegen die Schiiten getragen. Das ist falsch. Sie richten die Waffen gegen die Abtrünnigen…“ – es geht um den Jemen.

Dass der Westen seine Verantwortung übernehmen muss, um den Terror zu bekämpfen, findet er. Wie soll der Westen das machen? Indem er wirtschaftlich mit den arabischen Staaten zusammenarbeitet. Ach, möchte man da sagen: Lieber Mann, wo sitzen denn die reichen Scheichs auf ihrem Geld? Der Westen solle einen sicheren Schutzwall für die arabischen Staaten liefern – wie denn, indem er die reichen Scheichs und die schiitischen Herrscher  und den Türken Erdogan entmachtet?

Dass er überrascht ist, dass diese satanische Pflanze (ISIS, Terror) aus der Erde gekrochen ist, wundert. Aus der Erde? Worin haben die Islamisten denn ihre Wurzeln? Wie dem auch sei: Die verschiedenen islamistischen Gruppen sollen erforscht werden – und das ist ja schon mal gut. Das wird wohl nie zum Abschluss kommen, wenn die Muslimbrüder wieder über Ägypten herrschen werden. Aber wenigstens ein Ansatz. Nur: warum jetzt erst? Wie lange gibt es diese islamistischen Gruppen schon, gefördert von Saudi Arabien und Katar? Aber der Ansatz ist gut. Vielleicht wird es ja was, denn angesichts der antisemitischen Barbareien in nationalsozialistischer Zeit haben Christen auch herausgefunden, wo die Wurzeln des Antisemitismus liegen. Nicht zuletzt wurden auch Texte im Neuen Testament selbst benannt, die Antisemiten in ihrer Menschenverachtung verwendet haben. Wenn das am Ende auch mit Texten aus dem Koran geschieht, dann hat der Islam viel gewonnen und die Menschheit ist viel Leiden los.

Aber schön ist, dass er einen barmherzigen Islam anstrebt, in dem keine Christen mehr geköpft werden, weil sie Christen sind. Und auch sonst ist sein Islam, den er zumindest in diesem Interview anstrebt, recht christlich – was die Ethik betrifft. Aber wenn die Grundlage fehlt, kann die Ethik Wirklichkeit werden? http://www.cicero.de/weltbuehne/die-bestie-terror/59667/seite/3

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So lange keine neue Koran Hermeneutik entwickelt wird, sind alles nur mehr oder weniger schöne Worte.

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Wenn es um den Islam geht, dann dürfen Ahmadyya nicht die Diskussion führen. Zum Beispiel die Aussage, dass Buhari usw. nicht zählen, wenn entsprechende Aussagen nicht im Koran stehen – das ist eine Minderheitenmeinung – eben der Ahmadiyya. Aber die Sunniten, die mindestens 85% des Islam stellen nehmen die Sunna – je nachdem welche Richtung man vor sich hat – mehr oder seltenst weniger intensiv ernst – und eben nicht die Schriften des – aus Sicht der Sunniten und Schiiten: Lügenpropheten – Mirza Ghulam Ahmad. Denn wenn man die Ahmadiyyas in der Gesellschaft über die Maßen zu Wort kommen lässt, wird ein falscher Islam (aus Sicht von Sunniten und Schiiten) propagiert. Weltweit gesehen ist diese Gruppe nicht besonders relevant und als Zeuge für das, was Islam ist, ebenso.

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