Grüne und Argumentation + Mediale Argumentation

Gestern hatte ich den Argumentationsstil von Anton Hofreiter auf dem Kieker. Dazu noch folgende Beobachtung: Das ist ein Argumentationsstil, der es gewohnt ist, vor Gleichgesinnten zu reden. Dann bedarf man nämlich keiner Argumente mehr, weil man weiß, die denken alle so wie ich. Man muss sie nur in ihrer Denke bestätigen. Aber für einen Politiker ist das recht flach. Das merkte man auch an der Reaktion der Moderatorin: Hm. http://blog.wolfgangfenske.de/2015/08/01/gruene-fehler-migranten/

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Die Stimmung mit Blick auf die Aufnahme von Flüchtlingen kippt. Das weiß jeder – und von daher reagieren auch die Umfragen ein wenig darauf. Und dass dann der eine oder andere Ausländer interviewt wird oder hervorgehoben wird, um den Deutschen zu zeigen: Die sind klasse – lässt sich auch immer stärker beobachten – unter gleichzeitger Ablehnung der Deutschen – ich hatte das schon im Blog  http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/deutschland/peter-harth/medien-kampagne-fluechtlinge-sind-ehrlicher-als-der-haessliche-deutsche.html

Diese Argumentationsweise ist leicht zu durchschauen und von daher zu vermeiden. Sämtliche Argumentationsweisen, die davon ausgehen, dass die Menschen blöde sind, sollte man vermeiden, weil sie nach hinten losgehen. Propaganda muss vermieden werden. Wenn man von Anfang an reinen Wein einschenkt, und von vorneherein die Menschen auf das einstimmt, was kommen kann, womit sie fertig werden müssen – das ist meines Erachtens effektiver, keiner fühlt sich staatsherrlich und medial – wie der Deutsche so schön sagt – verarscht. Aber es ist schon zu spät. Die Leute fühlen sich vergackeiert. Zum Teil hat man sie ja auch bewusst in Gefahren hineinlaufen lassen. Man hat rosarot übertüncht, was übel ist. Man hat Vertrauen missbraucht, Hilfsbereitschaft ausgenützt.

Was aber nun folgen muss, das ist der Kampf für die Migranten und Flüchtlinge. Wie wiederholt gesagt: Das Versagen der Politik vor allem auf der EU-Ebene darf nicht dazu führen, dass der Zorn auf die anwesenden Migranten und Flüchtlinge ausgekübelt wird. Die gesamte Politik ist in eine vernünftige, das heißt realistische Politik zu überführen, frei von allen Emotionalisierungen. Und dann muss man Flüchtlingen alle möglichen Hilfen zukommen lassen, Migranten muss man so weit wie möglich auf rechtsstaatlichen, gesetzlichen Wegen begegnen. Es geht nicht an, dass der Staat selbst seine Gesetze nicht anwendet. Ein vernünftiges Einwanderungsgesetz muss her – schon lange wurde es gefordert – das die Menge kanalisiert. Sehr viele werden dennoch illegal kommen. Aber entsprechend müssen sie nach Recht und Gesetz behandelt werden. Die Bevölkerung sollte begleitet werden in der Bemühung, Flüchtlinge in unsere Gesellschaft zu integrieren. Damit sie nicht durch Rückschläge zu Flüchtlingsgegnern wird.

Und all diejenigen, die sich aggressiv gegen Menschen wenden, die eine realistische Asylantenpolitik durchsetzen wollen, sollen nicht so ernst genommen werden. Sie sind eine Stimme unter vielen – eine kreischend laute Stimme zuweilen – aber eben nur ärgerliche Geräuschkulisse – die andere zuweilen bedrängend nahe kommt. Aber solchen darf eine verantwortungsvolle Politik nicht das Ruder überlassen.

Merken die Rosatüncher, dass irgendwas schief läuft sogar selbst? http://www.focus.de/politik/deutschland/100-fluechtlinge-beteiligt-sie-gingen-mit-latten-aufeinander-los-massenschlaegerei-in-dresdner-fluechtlings-zeltlager_id_4853440.html Flüchtlinge oder Migranten? Hier war es ein Migrant: http://www.focus.de/panorama/welt/mann-griff-seinen-mitbewohner-an-sek-schiesst-nach-messerattacke-auf-fluechtling_id_4853723.html

Den Begriff „Flüchtlinge“ auf Migranten angewendet, führt dazu, dass das Wort Flüchtlinge einen negativen Klang bekommt. Aber so etwas beachten die Rosatüncher nicht, dazu sind sie zu naiv.

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Mediales Großversagen wird auch darin deutlich, wie Varoufakis in den Medien dargestellt wurde. Medien zeigten sich einmal mehr als Handlanger der Politik. Es waren Versuche, die griechische Politik unter Druck zu setzen. Das hat man auch gesagt, aber dennoch als Teil des Druckes agitiert, statt alles lockerer zu handhaben, war man zu sehr verkrampft und hoffte, Politik machen zu können. http://www.zeit.de/zeit-magazin/2015/31/yanis-varoufakis-griechenland-europa-krise-interview

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Bislang habe ich Tarek al-Wasir für einen ganz vernünftigen Politiker gehalten, wirklich für einen „Hoffnungsträger der Grünen“. Aber diesen Vorschlag, dass die Führerscheinprüfung auch auf arabisch abgehalten werden sollte, halte ich eher für einen Aprilscherz – vor allem, wenn man daran denkt: dass aufgrund der vielen Migranten aus arabischen Ländern diese Forderung aufkommen könnte. http://www.welt.de/politik/ausland/article144718422/Hessen-fordert-Fuehrerscheinpruefung-auf-Arabisch.html Man hat also als Migrant so viel Geld, dass man einen Führerschein machen kann und sich auch noch ein Auto leisten kann? Es ist eine aprilscherzige Interpretation. Denn es geht al-Wasir nicht um Migranten. Er will ja auch für europäische Zugereiste die jeweilige Sprache einführen. Somit geht es ihm sicher um arabische Urlauber. Aber warum gerade arabisch als außereuropäische Sprache und nicht auch chinesisch oder japanisch? So soll also ein reicher arabischer Scheich angelockt werden, um hier den Führerschein zu machen. Wo hat Tarek al-Wasir eigentlich seine Wurzeln? Ach so, darum arabisch. Werden hier Politik und persönliche Vorlieben miteinander vermischt?

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Hier wird gefordert, dass Medien nicht über islamistischen Terrorismus berichten sollen, denn das mache Terroristen: http://www.jihadwatch.org/2015/08/guardian-media-coverage-of-terrorism-leads-to-further-violence Ja, verschweigen wir alles, was aus dieser Ecke an Gewalttaten kommt. Damit alle denken: Och, sind die süß! Da denkt man, irgendwann sind diese Ideen überstanden, dann kommt wieder einer daher und schlägt so etwas vor.

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