Was hat die DITIB mit der ISIS zu tun? Die Tagesschau weiß es: http://www.tagesschau.de/inland/is-201.html
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Mazyek hat darin Recht, dass manche Menschen nicht unterscheiden können zwischen den einzelnen Muslim und den „muslimischen“ Terroristen. Und dass diese Menschen, die nicht differenzieren können, gegen Muslime losgehen. http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2015/07/13/zentralrat-feindseligkeiten-gegen-muslime-nehmen-zu/ Mazyek hat aber etwas übersehen: Selbst Muslime können nicht unterscheiden zwischen Muslimen und Muslimen. Und das ist das Problem. Nur weil eine Gruppe Terror macht, kann man nicht sagen, dass sie keine Muslime seien. Dann wären ja auch alle ISIS-Sympathisanten keine Muslime. Und wie neulich geschrieben, es gäbe in Pakistan, Saudi Arabien usw. usw. dann kaum mehr Muslime, weil viele zwar nicht der ISIS angehören aber extremistisch denken. Es muss eine neue Koran/Hadith Exegese/Hermeneutik gefunden werden, die Terror-Muslime als Nicht-Muslime kennzeichnet.
Im Christentum haben wir es einfach. Wenn eine Terrorgruppe im Namen Jesu Terror macht, können wir sagen: Sie folgen nicht Jesus nach, weil Jesus eben keinen Terror gepredigt hat, sondern gar Feindesliebe. Und er ist hingerichtet worden, ohne dass er sich mit Waffen gewehrt hätte.
Bei Mohammed ist das alles nicht ganz so einfach. Wie kann man den Koran und die Ahadith mit ihren aggressiven Texten nun so interpretieren, dass sie nicht christianisiert werden bzw. aus der Perspektive der Aufklärung historisiert werden? Eine menschenfreundliche Exegese muss aus dem Koran selbst erwachsen. Sonst hilft alles Klagen Mazyeks und ähnlicher nichts.
Die Tiefenstruktur der Texte ist wie die Oberflächenstruktur aggressiv. Vielleicht kann man den Koran so interpretieren, dass das schwarze Tuch von einzelnen silbernen Seidenfäden durchzogen ist, und dass man nun den Blick auf die silbernen Fäden werfen soll, die Allah in das schwarze Tuch eingewoben hat? Ich merke: Ich werde orientalisch.
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Vielleicht meint Mazyek auch solche Texte: http://journalistenwatch.com/cms/frauen-fuer-genitalverstuemmelung/ Aber mich würde sehr interessieren, warum eine solche Frau Muslima wird – verstehen würde ich es nur, wenn sie einen Muslim heiraten möchte bzw. wenn sie für ihr Leben klare Regeln benötigt, weil sie von der Freiheit überfordert ist.
Aber das heißt ja nicht, dass sie, wie der Beitrag sagt, wenn sie Muslima wird, ISIS, Steinigungen, Degradierung der Frauen usw. akzeptiert. Sie akzeptiert einen Islam, den sie sich zusammengebastelt hat.
Wir haben ja heute das Phänomen, dass wir uns im Westen aus allem irgendwelche Häppchen zusammenstellen. Bisschen Buddhismus, bisschen Jesus – was man allerdings nicht so sagt -, bisschen Mohammed, bisschen philosophische Häppchen von Platon über Descartes bis zu Kant und Habermas, gewürzt mit Yoga, Aloe Vera und Fitnessstudio. Das wird Allah nicht besonders gefallen – aber so sind wir heute nun einmal.
Warum kann einer etwas dagegen haben, wenn eine sich dem Islam zuwendet?
Hier kommt die ultimative Begründung: Das liegt nicht an den Muslimen, sondern an seiner eigenen Mittelmäßigkeit, die er durch Islamophobie aufwerten möchte. Übrigens hat der Islamhasser auch Angst vor dem Denken: http://www.theeuropean.de/christoph-giesa/10239-ursachen-fuer-islamophobie Wow, was für eine witzige Diagnose. Eine Satire von Christoph Giesa? Gilt diese Aussage auch für Christenhass, Hass gegen Atheisten, gegen Islamhasser… – oder gilt das nur für die bösen Islamophoben?
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