Wie soll man anderen etwas mitteilen, was eigentlich unmöglich ist? Unmöglich, weil es nicht zum Erfahrungsschatz des Alltags gehört, weil es etwas ist, das unglaublich ist. Lukas hat in der Apostelgeschichte das mit dem Bild ausgesprochen, das allgemein bekannt ist: Jesus wurde vor den Augen der Jünger weggenommen. eine Wolke nahm ihn auf. Verheißen wird eine entsprechende Wiederkunft Jesu.
Jesus wurde in den Himmel emporgehoben. Himmel bedeutet: Er ist in den für Menschen nicht einsehbaren Bereich Gottes, in die Transzendenz aufgenommen worden.
Matthäus sagt das so: Jesus sagt seinen Jüngern: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden – dann beauftragt er sie mit der Mission, beauftragt sie, seine Worte zu bewahren und gibt die Zusage: Ich bin bei euch bis an der Welt Ende – das heißt bis in die Zeit, in der er allen sichtbar wiederkommt.
Das Johannesevangelium spricht das so aus, dass Jesus zu seinem himmlischen Vater zurückkehrt, von dem er gekommen ist – um uns Menschen die Wohnung zu bereiten, das heißt: Um sie einmal aufzunehmen, wenn sie die Erde verlassen.
Sie verwenden alle unterschiedliche Bilder, Formulierungen. Allen ist gemeinsam: Jesus Christus lebt. Er lebt in der Welt Gottes, in der Einheit mit Gott. Und als diesen erfahren Christen ihn auch durch die 2000 Jahre hindurch bis in die Gegenwart. Und sie bekennen die “Inthronisation” Jesu und seine bleibende Gegenwart mit unterschiedlichen Worten und Bildern, leben es jeweils auf ihre Weise in der Weitergabe der Liebe Gottes. Jeder und jede nach ihrer Möglichkeit, dieses unsagbare Ereignis mit Worten oder Taten zu spiegeln.
(Das betrifft übrigens viele andere Dinge: Wie kann man adäquat aussprechen, dass solche Laien wie ich glauben können, dass mein Telefonat zu einem Handy im selben Haus 1000de von Kilometern zurückgelegt hat – in einer Jetztzeit? Wie will man einem Laien wie mir klar machen, dass ein Glasfaserkabel x Gespräche usw. gleichzeitig durchleitet, ohne dass die Wellen sich miteinander vermischen? Man kann es kaum richtig aussprechen – aber man erfährt ja, dass es möglich ist. Entsprechend ist für Glaubende das Ereignis um Jesus Christus zu erfahren, auch wenn man es nicht versteht.)
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