In der Frage was ist Islam? Was ist Islamismus – können nicht mehr nur Rechte nicht so recht unterscheiden. Linke sind sich auch nicht mehr so ganz sicher: http://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/saarbruecken/saarbruecken/saarbruecken/Saarbruecken-Demonstrationen-Islam-Islamismus-Islamistischer-Fundamentalismus-Islamkritik-Mord-Multikulturalitaet-Paris-Rassismus-Reden;art446398,5583646
Die Demonstranten von Paris werden im Grunde ziemlich instrumentalisiert – und zwar von denen, die sich als neutral ansehen, das heißt Islam fein säuberlich von Islamismus trennen können. Sie werden sicher böse erwachen, denn das, was in Frankreich stattgefunden hat, war, soweit ich jenseits aller Propaganda beobachten kann, ein nationales Ereignis, führte die Nation zusammen – und nicht die fein säuberlichen Unterscheider. Sie waren auch darunter. Klar.
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Echt? Die Politiker waren gar nicht bei der Demo selbst dabei, sondern sind 15 Minuten auf einer abgesperrten Straße gewandert – für einen medialen Fototermin? Man darf es nicht kleinreden – ihnen war äußerst mulmig zumute, so scheint es, weil sie sich ständig umschauen. Also Mut hatten sie schon – auch wenn es nur 15 Minuten gedauert haben sollte. http://www.spiegel.de/politik/ausland/charlie-hebdo-marsch-durch-paris-mit-staatschefs-auf-einsamer-strasse-a-1012649.html
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Es ist interessant: Immer wenn Islamisten Terror in Europa verbreiten, sagen Politiker mutig: Der Islam gehört zu Deutschland. Ja, wenn sie es denn sagen? Nur: Welcher?
Das ist eine rassistische Frage. Natürlich der Islam, den sich Medien und Politiker so für unser Land als gut vorstellen! Also der Islam, der Verfassungskonform ist und unsere Verfassung über den Koran stellt.
Gibt es den?
Wieder eine rassistische Frage! Sicher gibts den. Schau dir alle guten und fleißigen Muslime an! Sunniten, Schiiten, Ahmadiyyas.
Sind sind sie fleißig und gut, weil sie Muslime sind oder weil sie einfach menschlich sind?
Wieder eine rassistische Frage! Sie sind es!
Nun wird es gefährlich: Sind sie es, weil sie Muslime sind (dann sind es Nichtmuslime nicht und sie sind beleidigt), obwohl sie Muslime sind (dann wird der Islam beleidigt), …?
Da wir also niemanden beleidigen wollen, weder Muslime noch Nichtmuslime, glauben wir einfach Herrn/Frau Wulff-Merkel. Denn wie Medien und Politiker uns seit ein paar Monaten weis machen, muss man ihnen folgen, sonst gibt es geballten Shitstorm – oder sollte man das jetzt Maas-Storm nennen? http://www.bild.de/politik/inland/heiko-maas/fordert-pegida-soll-demo-absagen-39287766.bild.html (Man beachte die Terminologie: Widerlich, Hintermänner, ausschlachten…) Maas ist Justizminister – gewählt von den Bürgern (besser: Von einer Partei eingesetzt worden, die gewählt wurde…)!
Fazit: Der Dialog der Religionen muss verstärkt werden, wie wir dem Artikel entnehmen – und auch ich selbst im Blog immer wieder gefordert habe und noch tue. Aber: Was für einen Dialog wollen wir? An dem Dialog dürfen Menschen, die vom Islam zum Christentum konvertiert sind, nicht teilnehmen! (Der Vatikan hatte einen kompetenten Konvertiten als Dialogpartner eingesetzt – dann wurde das Gespräch von muslimischer Seite abgebrochen. Das war vor ein paar Jahren. Leider entzieht sich meiner Kenntnis, wie es bislang weiter gegangen ist.) Das ist eine Vorbedingung von muslimischer Seite. Über andere Vorbedingungen, schweige ich im Augenblick. (Ein Pfarrer bekam einmal von einem Imam einen Koran geschenkt. Als er sich mit einer Bibel revanchieren wollte, wurde er brüsk wegen Missionierungsversuch zurückgewiesen.) Und dass die Ex-Muslime (Christen wie Atheisten) auch ständig in Furcht leben müssen – in unserem Land!, in islamischen Staaten sowieso – ist auch etwas hinderlich für einen offenen Dialog. Dialoge sind nicht unbedingt so einfach zu führen, wie es sich Otto und Ottine so vorstellen. Jede offene Meinung kann als islamophob oder Aggression gegen den Islam gedeutet werden. Folge: Dialogpartner werden so sensibel, dass sie es kaum mehr wagen, Tacheles zu reden. Das nennt man dann wohl „einseitigen Dialog“. Ich möchte nur an das EKD-Papier erinnern, das manche Muslimchefs nicht besonders cool fanden.
Ein Dialog ist wohl dann gut, wenn sich eine Seite voll durchsetzen kann, wie man dieser Seite entnimmt: http://www.deutsche-islam-konferenz.de/DIK/DE/DIK/1UeberDIK/DIK2014ueberblick/dik2014ueberblick-node.html
Schwieriger als der Dialog selbst ist: Im Dialog zu klären, was man jeweils unter Dialog versteht – und sich auf einen wahren Dialog zu einigen…
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Der Islam – ein Männerkult – das Christentum was für Frauen? http://www.katholisches.info/2015/01/12/die-todesschuesse-von-paris-kommen-aus-der-mitte-des-islam-islam-und-gewalt-9/ Unser Nietzsche hatte so seine Vorstellungen.
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In letzter Zeit finden wir viele Kirchenleute, die sagen, man solle als Christ nicht an Pegida teilnehmen. Sie sagen hoffentlich auch: Ich bin nicht Charlie: http://www.katholisches.info/2015/01/10/nein-ich-bin-nicht-charlie-ich-bin-ein-irakischer-christ-das-attentat-von-paris-und-die-antwort-darauf/ Eine zu einfache Solidarisierung mag emotional sein, aber als Christ sollte man auch ein wenig darüber nachdenken, mit wem man sich solidarisiert. An erster Stelle sollte die Solidarität mit verfolgten Christen stehen – nicht mit denen, die das Christentum verhöhnen. Aber ich denke, die Solidarität mit Charlie betrifft nicht die einzelnen abzulehnenden Zeichnungen – sie betrifft den Einsatz der Zeichner für die Meinungsfreiheit.
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Ja, man muss mehr Religionsunterricht für muslimische Kinder anbieten. Aber es müssen dann auch die richtigen Religionslehrer angestellt werden, damit der Religionsunterricht nicht zu einer Islamisten-Rekrutierung ausartet. Ist das denn schon möglich? Gibt es so viel mutige? Wie aber soll der Religionslehrer etwas lehren, wenn die Theologen des Islam vorher nicht deutlich begründet den Koran neu interpretieren?
Man merkt dem folgenden Artikel eine gewisse Ratlosigkeit an, weil sehr viele Stimmen genannt werden – aber Muslime im Grunde selbst nicht mehr weiter wissen. Es muss eine konzertierte theologische Aktion gestartet werden – hoffentlich hat Al-Sisi sie in der weltweit sehr wichtigen Universität anregen können. Denn ich denke, dass unsere deutschen Muslime weltweit nicht besonders viel das Sagen haben werden. http://www.welt.de/regionales/hamburg/article136294164/Was-deutsche-Imame-ueber-Terror-und-Islam-sagen.html
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