Kopftuchstreit

Darf eine Muslima in einem christlichen Krankenhaus Kopftuch tragen oder nicht? http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/evangelische-klinik-muslimin-darf-kein-kopftuch-tragen-a-993365.html

Das Problem liegt darin: Ist es islamisches Bekenntnis oder nicht? Man muss ja zum Beispiel auch bei Banken nicht erlauben, dass Mitarbeiter in deren Bankgebäuden für Konkurrenzbanken werben. Also weiß jeder: Wenn ich da arbeite, muss ich meinem Arbeitgeber gegenüber loyal sein oder halt wo anders arbeiten.

Beim Kopftuch liegt das Problem darin: Ist es Bekenntnis oder Tracht? Und das kann man von Außen nicht entscheiden, weil es eine ganze Menge Muslima gibt, die es als Bekenntnis stolz erhobenen Hauptes herumtragen. Es ist also für sehr viele Bekenntnis. Und nun einzelne Frauen herauszufiltern, die es wirklich nur tun, damit ihr Haar nicht von Männern gesehen wird (warum eigentlich nicht?) – wie diese Klägerin es sah – ist für Arbeitgeber nun wirklich kaum möglich.

Was nun jedoch auch möglich ist und vielfach praktiziert wird, ist, dass christliche Häuser sagen: Mögen sie es handhaben wie sie es wollen – solange sie nicht direkt gegen unseren Glauben agieren. Und ich vermute, dass das ein Weg ist, der viele zufrieden macht. Aber da müssen sich dann die christlichen Arbeitgeber stärker untereinander ehrlich austauschen, über Schwierigkeiten, Probleme, Erfolge, Möglichkeiten…

Wenn Muslime mit der christlichen Religion gar nicht klar kommen, dann sollten sie eben nicht in christlichen Häusern arbeiten. Wie es sonst im Berufsalltag insgesamt praktiziert wird: Wenn mir die Philosophie einer Firma nicht passt – dann arbeite ich in einer anderen.

Das heißt: Ein grundlegendes Bekenntnis zum Geist des christlichen Krankenhauses müssen Muslime akzeptieren, wenn sie dort arbeiten wollen – und tun sie ja in der Regel auch.

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