In den folgenden Tagen möchte ich (unregelmäßig) ein wenig über das Gebet aus christlichem Verständnis schreiben.
Christen haben keinen festen Gebetsort, keine feste Gebetshaltung, keine Gebetsrituale. Alles gilt gleichermaßen für Frauen, Männer, Kinder. Warum? Gott möchte von ihnen angeredet werden wie Kinder ihren Vater anreden: Immer und überall können sie zu ihm kommen. Laut und still. Aufrecht, liegend, hüpfend, wie auch immer.
Angesichts dieser Freiheiten fällt es vielen schwer, überhaupt beten zu können. Denn wir wollen als Menschen ja auch formulieren können, was uns an Freude und Schmerz auf den Herzen liegt.
Dazu haben wir die Psalmen in der Bibel geschenkt bekommen. Die Beter klagen, bitten, loben, preisen – und wir können von ihnen diese Worte übernehmen, wenn uns selbst die Worte fehlen.
Dann ist freilich das Vater Unser, das unser Herr Jesus uns gelehrt hat, ganz wichtig. Es ist wie ein Samenkorn, das alles Wesentliche in sich enthält, um wachsen zu können.
Es lehrt uns auch im Geist Jesu zu beten. Denn Christen beten nicht aus Unglauben heraus, sondern aus dem Geist Jesu Christi – und das tun sie, wie das Johannesevangelium schreibt: das tun sie, indem sie “durch Jesus Christus” beten.