Uns mit Unerwünschtem übergießen zu lassen, hat uns 1 Million Euro gekostet. Das ist wahrscheinlich die höchste Summe, die einer dafür bezahlt hat, dass er begossen wurde. Erdogan war der Begießer – Deutschland die begossenen Pudel. Steuergelder waren es, nicht Gelder aus irgendeiner Privatschatulle. Oder stellt man nun Erdogan die Rechnung aus?
Zum Teufel mit Erdogan – soll eine deutsche Zeitung getitelt haben und das soll Erdogan wohl besonders getroffen haben. Und was bedeutet nun seine Reaktion darauf?: „Wie das wohl geschehen soll?“ http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-05/erdogan-rede-koeln
Laut Bild habe Erdogan gesagt: Wird sind nicht die Türkei von gestern (- und man mag hinzufügen: Stimmt, er führt sie ins Vorgestern zurück). Die Türkei habe keine Angst vor Freiheit (- die Türkei nicht, aber Erdogan – es sei denn, er hat eine Privatdefinition von Freiheit) http://www.bild.de/politik/inland/recep-tayyip-erdoan/tuerkischer-regierungschef-in-koeln-wut-demo-36116662.bild.html
Merkel – Buhrufe – Medien – Buhrufe – und er ist für Integration – aber was Religion, Sprache und Kultur betrifft „können wir keine Zugeständnisse machen“ – aber Deutsch sollen die Kinder lernen. Die Türken hätten zum Wiederaufbau Deutschlands beigetragen. Die Türken in Deutschland sind der Brückenkopf der Türkei in der EU (er sagte es nur mit anderen Worten). http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/erdogan-auftritt-in-koeln-wir-gegen-den-rest-12956632.html Keine Zugeständnisse, was Religion, Sprache und Kultur betrifft? Das heißt: Türken, bleibt Türken, bringt die Türkei nach Deutschland: „Wir sind ein Volk, haben eine Fahne, haben eine Heimat, sind eine Nation“ – gleichzeitig spricht er an: Deutschland ist jetzt eure Heimat.
Und das ist interessant: Er beschwört die Einheit der Türken – aber laut der mir vorliegenden Informationen sagt er das nicht, ohne Einschränkungen zu formulieren – das heißt wahrscheinlich, dass er, wie gestern gesagt, doch ein wenig Kreide gefressen hat, aber die eigentliche Stimme tritt dennoch hervor.
Dabei traue ich Erdogan eigentlich ein Verstellen nicht zu. Heißt das dann aber: Deutschland ist ein Teil der Heimat der Türken hier – und in diesem Teil der Heimat spricht man eben deutsch. Wie im anderen Teil der Heimat, über den er sichtbar herrscht eben türkisch und im anderen eben kurdisch (sagen wir mal so) gesprochen wird… – ist das so zu verstehen?
Erdogan ist kein Vorwurf zu machen. Aber seinen Anhängern. Wir gehen in Deutschland davon aus, dass diese auch Medien wahrnehmen, die eine differenzierte Meinung vertreten. Wir gehen davon aus, dass sie eine eigenständige Meinung entwickeln können. Aber dennoch fallen manche auf ihn rein. Wahrscheinlich sind es einfach Heimatgefühle, die das Hirn verrutschen. Zum Glück nicht bei allen. Aber bei zu vielen.
„Der Saal skandiert lautstark: Verflucht sei Israel!“ http://www.derwesten.de/region/erdogans-tretender-berater-in-der-tuerkei-gefeuert-page2-id9378526.html#plx1239159854 Hier, in Deutschland! 18.000 werden mit nationalen Parolen eingeheizt“. (Und wenig weiter wurden in Brüssel drei Menschen in einem jüdischen Museum erschossen!) Erdogan, gefeiert wie ein Messias…
Man erfährt doch über sich immer Neues: Wir Deutschen seien neidisch auf die Türkei. Genau so ist es. Wir sind neidisch, dass wir nicht einen solch großen Führer wie Erdogan haben. Nun verstehe ich unsere Kritik – alles nur Neid: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/anhaenger-von-erdogan-wir-sind-team-erdogan-a-971512.html
Und: „… mit diesen wunderschönen Bildern möchten wir dann nun unsere Übertragung aus der Kölner Lanxess-Arena beenden…“ Kai Diekmann: https://twitter.com/KaiDiekmann/status/470262110552092672/photo/1 Ein Satz, der nicht bei jedem gut ankommt.
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In der Türkei und Griechenland gab es Verletzte aufgrund eines Erdbebens: http://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article128375571/Verletzte-bei-Erdbeben-in-Tuerkei-und-Griechenland.html
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