(Die fleißigen Ameisen tragen zur Verbreitung des Schöllkrautes bei. http://www.botanischerverein.de/tl_files/botanischer_verein/dokumente_service/pflanzenportraits/chemaj.pdf)
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Der christliche Glaube ist international. Es gibt kaum ein Land – gibt es eines? – in der nicht mindestens eine klitzekleine Gemeinde besteht – wenn auch im Untergrund.
Und weil sich christliche Gemeinde als ein Leib Jesu Christi versteht – wie Paulus im 1. Korintherbrief 12 schreibt (und auch sonst im Neuen Testament vorkommt http://www.bibleserver.com/text/LUT/1.Korinther12) – haben wir auch die Pflicht bzw. es gehört schlicht und ergreifend zu unserem christlichen Glauben dazu, wahrzunehmen wie es Christen in anderen Ländern geht.
Von daher sind Aussagen, dass ich nicht die Situation der Christen in den islamischen Ländern so intensiv darstellen solle, schlichtweg unchristlich – das widerspricht unserem christlichen Selbstverständnis seit Urzeiten der Kirche. Wir haben das Leiden der anderen wahrzunehmen, wir haben darauf zu reagieren, wir haben die Pflicht, die Opfer nicht zu vergessen und was auch immer menschenmöglich ist zu tun, damit ihre Situation gebessert wird bzw. andererseits in anderen Ländern nicht verschlechtert wird: Und wenn ein Glied des Körpers leidet, so leiden alle mit – und wenn eines geehrt wird, so werden alle geehrt, schreibt Paulus.
Und wir sehen zurzeit eben, dass es nicht mehr wie vor ca. 30-100 Jahren ist, dass kommunistische Staaten das Leben der Christen besonders erschweren (Sowjetunion, China, Kuba, Vietnam und wie sie alle hießen), sondern dass es heute neben einzelnen überlebenden kommunistischen Überresten vor allem eben viele islamische Staaten sind, in denen Christen unsäglich leiden müssen. Und wie damals ein Teil der Christen davor gewarnt hat, dass der Kommunismus den Westen mit seinen Krakenarmen fängt, so müssen Menschen der Kirchen auch heute vor islamistische Ideologien warnen, damit eben das Leiden der Christen nicht weiter um sich greift. Wie damals fortschrittliche Gruppen den Kommunismus hofierten und alle anderen schmähten – so haben wir auch heute das Phänomen, dass Islamisten ihre Fans in unseren Staaten haben, die Warner schmähen.
Der Kommunismus ist freilich eine noch nicht alte Ideologie gewesen, hat von daher nicht so sehr Fuß fassen können in Herzen und Hirnen – was vom politischen Islam nicht gesagt werden kann. Von daher bin ich mir nicht so sicher, ob man schon einen Abgesang auf den vergehenden Islam anstimmen kann.
Ich sehe allerdings, wie sehr auch viele Muslime unter ihren ideologischen Genossinnen und Genossen leiden – und von daher hoffe ich, dass durch sie vielleicht einmal der Islam ein neues Gesicht bekommen wird. Im Augenblick haben die Gewalttäter die Oberhand, allein darum, weil sie mit ihren Brutalitäten die eingeschüchterten und schwachen Muslime in Schach halten können. Aber die Herzen und Köpfe können sie auf diese Weise genauso wenig in ihre Macht bekommen, wie die kommunistischen, nationalsozialistischen und anderen totalitären Schergen es auf Dauer konnten und können.
Ich finde übrigens in dieser Hinsicht auch die Truman-Show klasse. Irgendwann erkennen die Menschen und versuchen mit aller Kraft auszubrechen, ihre Freiheit zu leben. (Übrigens: ich habe eine Diss. zum Thema die Funktion des Gebetes gesprochen – hier wird sie wunderbar deutlich, wie Jahrtausende zuvor.)
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