Unfähige Behörden+Katastrophen-Berichterstattung

In Südkorea werden die Behörden von den Trauernden angeklagt, sie hätten nicht genug getan, um die Verunglückten aus dem gekenterten Schiff zu holen. Man kann es verstehen, dass Trauernde meinen, es sei nicht genug getan worden. Und ich denke auch, dass die Behörden prüfen müssen, was getan wurde, ob das das Menschenmögliche war und was man tun kann, um in solchen Situationen besser zu reagieren. http://www.spiegel.de/panorama/faehrunglueck-in-suedkorea-kritik-am-krisenmanagement-der-regierung-a-965422.html  – vor allem spreche ich die Tagesschau vom 21.4. an.

Was ich jedoch immer denke: Ist es gut, Trauernden das Mikrofon vor das Gesicht zu halten, sie zu filmen, wenn sie ihre Vorwürfe äußern, denn diese sind nicht selten einfach ungerecht – auch wenn es verständlich ist – und haben nur ihren Schmerz im Blick, nicht aber die Realität. In diesem Fall kann man zum Beispiel in einem normalen Zustand nicht erwarten, dass Taucher angesichts von starker Strömung und Sturm ihr Leben aufs Spiel setzen. Oder auch technische Hilfen sind realistisch einzuschätzen und nicht phantastisch. Wir wissen alle, dass es schlimme Unglücke geben kann, dass die Hilfsmöglichkeiten häufig begrenzt sind. Mit Katastrophen sind keine geordneten Zustände verbunden, sondern eben Chaos. Es bleibt allerdings zu hoffen, dass die Behörden weltweit daraus lernen.

Und warum filmen diese Medien die Trauernden im Schmerz, lassen ihre Klagen weltweit aussprechen? Sind die Hintergründe redlich oder handelt es sich auch nur Katastrophen-Berichterstattung, um mehr Zuschauer zu haben? Es wäre gut, wenn Medien auch aus solchen Katastrophen lernen würden – nicht nur die Behörden.

Impressum
auf www.wolfgangfenske.de

KategorienAllgemein

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert