Es wird historisch deutlich, dass Jesus Christus immer mehr mit Gott verbunden wurde – bis hin zur trinitarischen Aussage (Dreieinigkeit).
Nun kann man sagen, dass die Christen Jesus immer stärker erhoben haben oder sagen, dass die Christen als Judenchristen nicht den Zweigötterglauben forcieren wollten, ihnen somit nichts anderes übrig blieb, als Jesus Christus mit Gott und Heiligen Geist trinitarisch zu verschmelzen.
Das kann man alles sagen. Aber vielleicht kann man es auch ganz anders sehen – und im Glauben sieht man es auch ganz anders: Gott, Geist und Jesus sind eine Einheit – und der Mensch, der Skrupel davor hatte, den Menschen Jesus mit Gott zu verbinden, hat eine Zeit lang gebraucht, bis er diese Skrupel überwinden konnte bzw. bis er das unvergleichliche Ereignis überhaupt in Sprache fassen somit verstehen konnte.
Man musste also erst bereit sein, eine Tatsache auch als solche wahrzunehmen – und: sie sprachlich formulieren können.
Und so versuchte man Analogien zu finden, um es verstehen zu können: Das dreiblättrige Kleeblatt: Ein Blatt – aber drei (sagt man) Fiedern? Ein Würfel – drei Dimensionen. Regenbogen: Sonne, Wasser, Farben. Und will man es mathematisch: 1x1x1=1.
Und so lernte und lernt man langsam verstehen. Zumindest derjenige, der das Geheimnis verstehen wollte und will. Aber immer Augustinus im Hinterkopf habend: Mit einem Schöpfkelle willst du das Meer ausschöpfen?
Und wer nicht darüber nachdenken will – auch gut. Hauptsache auf Jesus Christus sehen – und staunen.
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