Was ich für eine Gesellschaft möchte? Eine christlich geprägte Gesellschaft natürlich. Doch was heißt das, eine christlich geprägte Gesellschaft? Dass nun alle Christen sind und jeden Sonntag in die Kirche gehen, als Büßerbewegung sich selbst geißelnd durch die Pampa ziehen?
Für mich bedeutet eine christlich geprägte Gesellschaft eine, die auf andere zugeht. In der Vergebung und Liebe eine zentrale Rolle spielen. In der Gott der Ausgangspunkt für ethisches Verhalten ist.
Nun höre ich schon manche mit den Zähnen knirschen.
Wenn man ein paar Christen zusammenwürfelt, dann ist eine gewisse Grundhaltung gleich – aber dann, wenn es an die Konkretion geht, dann kann man doch vollkommen unterschiedlicher Meinung sein.
Und so bedeutet für mich eine christlich geprägte Gesellschaft, dass man miteinander um die richtige Antwort ringt, dass jeder aus seiner Verantwortung heraus redet und handelt, denn für meine christlich geprägte Gesellschaft spielt diese Freiheit, die aus der Verantwortung gestaltet wird, eine große Rolle. Dass man einander nicht Bösartigkeit unterstellt, nicht mit Misstrauen begegnet, sondern schwesterlich, brüderlich, als Kinder des einen himmlischen Vaters miteinander umgeht. Und wenn in dieser Gesellschaft alle aus verantworteter Freiheit handeln, dann ist auch Liebe, somit Vergebung, unabdingbar. Man muss nach Auseinandersetzungen miteinander dankbar und fröhlich das Abendmahl feiern können.
In einer christlich geprägten Gesellschaft werden menschen nicht unterworfen, erniedrigt, abgekanzelt. Man redet miteinander und diejenigen, die vom Schicksal gebeutelt werden, erfahren Unterstützung und Hilfe. Aber niemand nützt diese Hilfsbereitschaft der anderen aus, sondern sucht selbst voranzukommen, um helfen zu können.
Utopie? Gewiss. Aber wie Jesus wollte, dass wir jetzt schon so handeln, wie wir es vom Reich Gottes erwarten, so versuche ich auch daraufhin zu handeln. Unvollkommen. Gewiss. Ich habe eine spitze Zunge und flinke Tastenfinger. Aber so wünsche ich mit eine christlich geprägte Gesellschaft.
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