Kinder in der Schule

Der Frustbrief einer Lehrerin: http://www.mopo.de/nachrichten/grundschule-in-harburg-wutbrief-einer-lehrerin—ich-schaeme-mich-fuer-die-kinder–,5067140,25673384.html Sie wendet sich nicht gegen die Kinder – sondern an die Eltern.

Und so schämt man sich als Elter nicht für die Kinder, sondern für die Eltern.

Ich bin mir freilich nicht so sicher, ob es wirklich schlimmer geworden ist. Denn vor ein paar Jahren hat man ja noch selber mitgemacht – ohne dass man bewusst merkte, was man so alles gemacht hat. Das ist das Eine. Das andere: Früher ist man mit der Grundschule auch nicht ins Museum gegangen. Die Kinder wollen an Wandertagen sicher eher toben – eben wandern 😉 als im Museum wieder Schule zu haben. Erwachsene denken sich häufig etwas Wunderschönes aus. Zum Beispiel: Freies Malen. Aber wenn Kinder keine Lust haben, frei zu malen, dann treten sie eben auf dem Papier herum oder machen Papierflieger daraus und die Farben zur Körpermalfarben. In der vertrauten Klasse würden sie es sicher eher nicht machen, sondern brav am Tisch sitzen. Bis auf ein paar verrückte Ausnahmen, die es immer gibt. Und Jungs – die Jungs sind nun einmal keine braven Mädchen, viele nicht, behaupte ich einmal – die müssen ihre Kraft austoben. Und wenn sie nicht mit Stöcken, Äpfeln, Beeren werfen können oder mit Bällen, dann werfen sie eben die Schulranzen oder die Butterbrot-Box.

Manche Lehrer früher wussten, wie man diese Jungs still kriegt: Man schickte sie auf die Felder, damit sie für die Hasen der Lehrer Futter suchen oder deren Ziegen hüten. So waren die Störenfriede weg – und man konnte gut Unterricht halten. Wagt das heute noch ein Lehrer, eine Lehrerin? Kaum. Sie haben keine Ziegen und Hasen mehr. Und wenn: Neben dem Schulamt würden auch die Eltern der betroffenen Schüler auf die Barrikaden gehen: Mein liebster aller lieben Söhne lernt dann ja nichts! Und wenn dann auch noch der kluge und vorausschauende Lehrer bzw. die Lehrerin sagen würde: Bei dem ist sowieso Hopfen und Malz verloren – oh, oh.

Nur zur Ehrenrettung der Jungs: Mit manchen Klassen kann man sicher ins Museum. Man muss seine Klasse kennen, um zu wissen, was geht oder was nicht geht. Es gibt wirklich prima Jungs in den Klassen. Wenn dem nicht so wäre, gäbe es keine Lehrer mehr.

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Jedes vierte Kind benötigt Hilfen zum Sprechenlernen, bevor es in die Schule geht: http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/krankenkassen-mehr-kinder-brauchen-vor-der-schule-sprachunterricht-a-940247.html

Impressum auf www.wolfgangfenske.de

 

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