Wir sind morgens ehrlicher als abends: http://www.welt.de/gesundheit/psychologie/article121438641/Warum-wir-morgens-ehrlicher-als-abends-sind.html Woran liegt das? Das steht in dem Artikel.
Aber ist das so neu? Wenn ich mich recht an das Buch von C.S.Lewis erinnere, an die Dienstanweisungen für einen Unterteufel – nicht an die Chroniken von Narnia – dann rät der Teufel seinem Untergebenen, den Menschen müde zu machen, denn wenn er müde ist, dann ist die Schwelle der Moral niedriger.
Man findet in diesen Dienstanweisungen viele nachvollziehbare Anweisungen:
Der Mensch soll dazu gebracht werden, an sich zu denken, statt an Gott. Statt Gott um Mut zu bitten, soll man sich mutig fühlen.
Oder der Unterteufel bekommt die Anweisung, den Menschen dazu zu führen, dass er seine Liebe auf die fernen Menschen richtet, aber seine Nächsten mit Boshaftigkeit überhäuft.
Oder: Der Unterteufel soll darauf achten, dass der Mensch sich nicht an Gott hält, sondern sich mit aller Kraft irgendeiner Parteiung anschließt, die die Tendenz hat, die Mitglieder dazu zu bringen, dass man andere hasst, sie hochmütig erniedrigt usw. – damit ja eine Zersplitterung der Gesellschaft/Kirche hervorgerufen wird.
Es ist, wenn ich mich recht erinnere, ein lesenswertes Büchlein, weil es zeigt, wie man sich ohne Probleme von Gott entfernen kann. Man benötigt keine theatralischen, atheistischen Distanzierungen, sondern ganz einfache Alltagsgeschichten: Sei müde, sei von dir und deiner Gruppe überzeugt, rede dir ein, dass du nicht regelmäßig beten, in der Bibel lesen usw. musst – dann vergisst du es irgendwann ganz. Nenne deinen Egoismus: Eine Form der Nächstenliebe, nenne deine Sehnsucht nach Bauchgepinsel: Ich habe das Recht, es mir gut gehen zu lassen, nenne Feigheit Vorsicht, signalisiere mit Großmäuligkeit was für ein bewundernswerter Held du bist… – und schwuppdiwupp hat man sich von Gott entfernt. Und der uns persönlich zugewiesene Unterteufel hat seinen Dienst wunderbar erfüllt, so dass er in der Hierarchie aufsteigen kann.
Und so macht man sich, den Jesus als Licht der Welt bezeichnet, zu einem kleinen Finsterling. Dabei muss das nicht sein.
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