Jahrestag der großen Rede des Pastors Martin Luther King: Ich habe einen Traum. In den Tagesthemen habe ich einen Ausschnitt gehört: Nicht mehr aufgrund seiner Hautfarbe, sondern aufgrund seines Charakters soll der Mensch beurteilt werden.
Heute würde mancher das als diskriminierend ansehen, wenn der gute Charakter in den Vordergrund gestellt wird, denn es diskriminiert Menschen mit schlechtem Charakter. Heute würden manche es als diskriminierend ansehen, wenn ein Mensch mit einer bestimmten Hautfarbe mit schlechtem Charakter als einer bezeichnet würde, der einen schlechten Charakter hat. Ob sich Martin Luther King vorgestellt haben könnte, dass sein Traum dermaßen durcheinandergewirbelt wird? Es gibt Menschen jeglicher Hautfarbe mit schlechtem Charakter und mit gutem Charakter und natürlich solchen, bei denen der Charakter wechselt wie bei einem Chamäleon die Farbe. Aber manche Menschen wollen das gar nicht hören – und schreien gleich: Rassismus!
Wie dem auch sei: Als Jugendlicher habe ich das Buch von Coretta Scott King über ihren Mann verschlungen. Ich vermute, es hat mich auch stark geprägt. Die mutige Rosa Parks, die ihren Bus-Platz nicht einem weißen Mann überlassen wollte, nur weil er weiß war, wie der gewaltlose Widerstand sich langsam formte, trotz der bedrohlichen Hunde, die auf die Protestierer gehetzt wurden… Martin Luther King ist mit Mahatma Gandhi einer der ganz Großen des letzten Jahrhunderts.
Ich möchte in diesem Zusammenhang auf einen meiner Lieblingsfilme hinweisen: Forest Gump. Er greift diese Auseinandersetzung insofern auf, als die Situation an den Universitäten gezeigt wird und Schwarze sich das Recht erkämpft hatten, eine Uni zu besuchen. Weiße Studenten streiken. Einer schwarzen Studentin fällt etwas auf den Boden und Forest Gump hebt es auf und geht hinter ihr her, um es ihr zu geben – ist also ein Streikbrecher.
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