Manchem mag es in meinem Blog so scheinen, als würde ich die Gefahren, die von Religion als Religion ausgeht, übersehen. Freilich, dass die islamische Religion voller Gefahren für den Menschen steckt, das merkt man in meinem Blog – und dass diese Gefahr schon mit Mohammed und dem Koran verbunden sind, wird kaum einen überraschen. Aber das Christentum? Die Gefahr, die vom Christentum ausgeht kommt nicht von Jesus Christus un dem Neuen Testament her. Die ersten Christen waren wie Jesus Menschen einer minikleinen Minderheit, die dem Verfolgungsdruck argumentativ und leidend begegnete und nicht wie Mohammed meinte, man müsse sich gewalttätig verteidigen bzw. andere beiseite drängen.
Die Gefahr des Christentums liegt am “tum”. Es wird zu einer Ideologie,einer Weltanschauung, die mit all diesen gemeinsam hat, dass der Mensch sich in seiner engstirnigen Art ein Bild macht, dieses Bild von anderen verlangt, sie auf dieses Bild hin konzentrieren möchte. Natürlich steckt in unserer Religion die Erfahrung, dass, wenn Menschen sich gegen den Willen Gottes verhalten, der Mensch zerstört wird und sich zerstört. Dem ist so. Nur: Gott selbst gibt dem Menschen Freiheiten – auch die Freiheit, sich von Gott abzuwenden und sich zu zerstören. Das finden wir am Beginn der Bibel im 1. Buch Mose – und geht über das Gleichnis vom Verlorenen Sohn weiter.
Religion als gesellschaftsmächtige Komponente hat die Funktion, die Gesellschaft, das heißt die Individuen einer Gesellschaft so zu disziplinieren, dass Menschen nicht übereinander herfallen, sie einander nicht gefährlich werden. Man meint diese Aufgabe der Religion inzwischen durch säkulare Gesetze ersetzt zu haben, was aber Täuschung ist, denn ohne die Gesinnung, die dem Menschen wohl gesonnen ist, kann auch das Gesetz nichts machen. Warum nimmt wohl Korruption zu?
Religion hat die Funktion, Trost zu spenden, zu helfen, mutig ins Leben zu sehen;
sie hat die Funktion, Gemeinschaft zu fördern, Menschen anzunehmen, das Gefühl des Angenommen-seins zu schenken.
Religion hat diese bedeutsame Aufgabe. Wenn sie jedoch ihre andere Aufgabe übersieht, den Menschen dem Transzendenten zu öffnen, sich allein Gott zuzuordnen, statt den Vorgaben des Menschen – dann wird sie eng, versklavend, knechtend. Die große soziale Komponente darf nicht ohne das transzendente Element übernommen werden. Ohne Gott bzw. wenn der Mensch sich als Vollstrecker Gottes ansieht – wird auch die Religion zum totalitären System und hat damit Teil an den Gefahren aller sozialen Systeme.
Wenn Religion Trost spendet, ohne den Menschen für Gott zu öffnen, dann ist es nur Wortgeklingel.
Wenn Religion Gemeinschaft schenkt, ohne den Menschen auf Gott hin zu öffnen, dann kommt es zur Cliquen-Bildung, zu engen, in sich verkrümmten Gruppen, die Angst haben und meinen,.sich selbst schützen zu müssen.
Damit all das nicht geschieht, muss auch Religion der Kritik ausgesetzt werden, müssen auch in der Religion unterschiedliche einander kontrollierende Strömungen existieren. Wir Christen haben es zurzeit begriffen – und werden es hoffentlich nicht wieder vergessen. Andere Religionen kämpfen noch dagegen an, der Islam, Scientology, Teile des Hinduismus.
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