Mensch+Affe

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"Dass Frauen nach ihrer fruchtbaren Phase weiterleben, ist eine Eigenschaft, die es bei anderen Primaten nicht gibt: http://www.welt.de/gesundheit/article118513701/Kurze-Fruchtbarkeit-ist-Sonderweg-der-Menschen.html Und das ist auch insofern faszinierend zu wissen, dass die wissenschaftliche Richtung, die die Großmütter dafür verantwortlich macht, dass es Kultur gibt, dadurch unterstützt wird. Was selbstverständlich ist – aber rein rational durch diese Forschung unterstützt wird: Menschenfrauen sind damit nicht nur allein dazu da, Nachkommen zu bekommen, sondern sie sind als Mensch wertvoll, haben Würde.

Wie sehr wir Menschen uns von den Affen unterscheiden, das wird von der Forschung immer stärker herausgearbeitet. Bis dahin, dass wir kein Fell haben. Warum haben wir kein Fell? Damit unser Körper beim raschen Laufen und unser Hirn nicht überhitzen, müssen wir gut – und auch noch durch die besondere Art der Schweißdrüsen (ekkrine) geschützt – schwitzen.

Nackt und besonders gut schwitzend liefen wir aufrecht mit unseren unfruchtbaren aber lehrenden Großmüttern – ach ja, und Fleisch essend und miteinander redend und schwatzend – mit wachsenden Gehirnen durch das Paradies… 😉

All das unterscheidet uns von den Affen. Freilich: Noch viel mehr. Die Schönheit der Frau mit stolz geschwellter Brust, das Lächeln, das unsere vielen, vielen Gesichtsmuskeln erlauben… Woher kam das alles? Anthropologen wissen es noch nicht so richtig – Theologen ahnen es.

Bei all dem ist nur von Frauen die Rede. Hm, als Mann macht mich das doch sehr nachdenklich. Ach ja, warum leben wir Männer – anders als unsere lieben Schimpansen, Gorillas und natürlich die für viele in ihrem Sexualleben vorbildhaften Bonobos – in Freiheit monogam? http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/monogamie-bei-primaten-soll-kindestoetungen-verhindern-a-913798.html Damit unsere Gene in unseren Kindern besser überleben, kein Rivale tötet sie, sie wachsen besser auf, weil Muttern sie nicht allein füttern muss, sie können sich beim Wachsen Zeit lassen, damit sich auch das große Hirn entwickeln kann. Und da wir doch sehr sozial lebende Wesen sind, gibt es weniger Streit um die Weibchen. Gehört es erst einmal einem Männchen, ist Ruhe im Laden, meistens – ach ja, auch darum, weil wir nicht die anderen Männchen von unserer Weibchenherde ständig vertreiben müssen. Das wäre zu anstrengend. Wir sind also als Männchen bequeme Paschas – aber schlauer als die brünftigen Hirsche, die sich rammdösig kämpfen. Die Feministinnen unter uns haben das schon immer gewusst.

Ich schrieb: "in Freiheit monogam" – ein weiteres Kennzeichen des Menschen: Er ist nicht instinkt-monogam, sondern hat die Freiheit, Verantwortung zu tragen. Und er kann lieben. Und er kann so frei sein, dass er über sich hinaus sehen und glauben kann. Wow, der Mensch!

Übrigens: All diese Faktoren tragen dazu bei, dass wir Ressourcen frei haben, um technisch und kreativ tätig zu sein. Kultur lautet das Stichwort. Großeltern können von ihrem Leben erzählen, damit das kleine Gehirn besser wächst, können ihre Erfahrungen weitergeben – und inzwischen sogar die Erfahrungen anderer, indem sie Bücher vorlesen. Mama und Papa können ihre Aufgaben mit anderen Teilen, nicht jeder muss alles machen, sondern jeder trägt das Seine dazu bei, dass das Gemeinwesen funktioniert, so haben auch sie mehr Zeit für die Kinder und für Kontaktpflege und dem kreativen Nachgehen von Künsten.

Natürlich leben wir in einer Zeit, in der so mancher davon träumt, all das anders ordnen zu müssen. Auch das ist eine Besonderheit des Menschen: Er hat die Freiheit zu meinen, alles besser zu machen – aber kehrt dann doch wieder reumütig zurück. Man denke nur an die Kibbuzim in Israel und die Sowjetunion und andere neumodische Gesellschaftssysteme. Oder an die Gesellschaften, die geprägt sind vom Beziehungschaos. Oder an Gesellschaften, die den Menschen gesetzlich versklaven, um ihn in bestimmte Richtungen zu erziehen.

Nun, was ich über den Menschen gesagt habe, ich darf ja nicht verallgemeinern, gilt natürlich nicht für diejenigen, die sich in diesen Worten so gar nicht wiedererkennen. Sagen wir: Schimpansen, Gorilla- und Bonobo-Menschen.

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