Diese Formel ist nur noch Blablabla! Kann das echt sein, dass die Evangelische Kirche in Deutschland diesen Satz selbst nicht mehr ernst nimmt? Eine Kirche, die im Auftrag Gottes nichts mehr fordert, die allen nur noch alles machen lässt, was sie wollen, die gibt sich selbst auf. Statt gegen Ehescheidungen anzugehen, die Ursachen zu benennen, die Schmerzen, die Verletzungen betonen, die Verlässlichkeit einfordert… Verlässlichkeit mag wohl selbst eine solche Kirche nicht mehr geben: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/jan-fleischhauer-ueber-den-leitfaden-der-ekd-zum-thema-familie-a-906895.html Höchstens in dem Sinn: Wer sich auf diese Kirche verlässt, der ist verlassen.
„Herr/Frau Pfarrer, können sie mir bitte helfen, mein Mann/meine Frau will sich scheiden lassen!“ „Ach, machen Sie sich nichts daraus. Man kann von keinem fordern, bei einem Partner zu bleiben.“ „Aber: Bis das der Tod uns scheidet…!?“ „Nun, gute Frau/guter Mann, lassen Sie sich lieber vorher scheiden, bevor der Tod das tut.“
Ich wollte oben schreiben: Die nichts mehr von ihren Mitgliedern fordert… Ich denke, hier liegt der Kern des Problems: Die Menschen, die in der Kirche sind, werden nur noch als Mitglieder angesehen – nicht mehr als Brüder und Schwestern in Jesus Christus. Von Mitgliedern verlangt man möglichst wenig, damit sie einem ja wohlgesonnen bleiben. Von brüdern und Schwestern in Jesus Christus muss man fordern, dass sie sich aus ihrem Glauben heraus verantwortlich und verlässlich verhalten. Es kann immer sein, dass eine Ehe bei bestem Willen aller Beteiligten zerbricht. Aber das sollte als schmerzhafte Ausnahme zugelassen werden – und nicht als Regel. Kirche darf nicht die Treulosigkeit, die Unverlässlichkeit, den Zerfall der ihnen zugehörigen Menschen fördern.
„Evangelische Orientierung“? Was ist evangelisch? Das zu tun, was die Leute, die dem christlichen Glauben ferner stehen, nach dem Mund reden? Das hat mit Evangelisch = Evangelium im christlichen Sinn zu tun? http://www.idea.de/detail/thema-des-tages/artikel/ratsmitglied-hatte-von-anfang-an-bedenken.html Der Kurswechsel in der Evangelischen Kirche wird bejubelt – Kurswechsel wohin? Macht sich eigentlich einer der Verantwortlichen darüber Gedanken – eben: Kurswechsel wohin? Übrigens: Den Leuten aufs Maul schauen (Luther) heißt nicht, in voreiligem Gehorsam zu tun, was die Leute wollen, sondern den christlichen Widerstand gegen die Leute in einer zeitgemäßen Form zu kommunizieren.
Da wir gerade bei solchen Themen sind: Pfadfinderinnen müssen nicht mehr auf Gott schwören, sondern schwören auf sich selbst: http://www.pro-medienmagazin.de/?id=gesellschaft&news[action]=detail&news[id]=6766 Wow. Das ist natürlich äußerst überzeugend. ich schwöre bei mir selbst: Ich meine es ehrlich. Religionsgeschichtlich ein Novum. Ich fände besser, die Pfadfinderinnen könnten sich ein Tier nach belieben aussuchen, eines, das sie besonders süß finden: Ich schöre bei meiner Kuschelkatze… Ich schwöre bei meinem Pieps-Freund… Ich schwöre bei Schwimmi, meinem Goldfischchen…
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