Wirklich Experten, die gegen Rüstungslieferung an Israel einen Brief veröffentlicht haben? Das muss man fragen, trotz illustrer Namen. http://www.spiegel.de/politik/deutschland/gaza-krieg-nahostexperten-fordern-ende-von-ruestungsexporten-an-israel-a-987057.html
Soweit ich weiß, rollen ja außerhalb der Kriegszeiten Waren über Israel in den Gaza – allerdings eben: kontrolliert, weil man keine Waffen dort haben möchte. Waren kamen in Hülle und Fülle aus Ägypten in den Gaza. Die Bilder sah man hier nur nie, die ich vor langer Zeit einmal in den Blog gestellt hatte. Dem erstaunten Publikum wurden überwiegend Propaganda-Bilder serviert. Woher sollten die Hamas Kämpfer all die Raketen haben, wenn der Gaza nicht mit Gütern beliefert wurde? Und dass die Hamas einen eigenen Hafen möchte, in dem Güter unkontrolliert ein und ausgeführt werden, ist klar. Dann kommt man leichter an Waffen. Die Hamas ist das Hindernis. Wenn Terroristen an der Macht sind, dann kann man die Forderungen der Experten nur durchsetzen, wenn man politisch Suizid begehen will. Dass Israel in der Vergangenheit einen Fehler gemacht hat und nicht vor der Hamas-Herrschaft die Grenzen geöffnet hat, nun, da muss man auch überlegen: Wer regierte da? Und wie sah die PLO/Fatah damals aus? http://honestlyconcerned.info/2014/08/21/ulrich-w-sahm-die-glaubwuerdigkeit-eines-arztes/
Deutschland solle von Israel xy einfordern, weil die EU bezahlt hat? Steuergelder werden verplempert, weil Israel die Infrastruktur zerstört? Ich kann nur hoffen, dass spiegel.online das alles falsch wiedergibt, denn so neben der Spur können doch Experten nicht sein. Die Hamas wird von Europa künstlich am Leben erhalten – und dass sie Waffen kaufen um Israel anzugreifen, das sehen wir ja schon seit Jahren. Und wenn die entsprechende Infrastruktur wieder aufgebaut ist, dann schlagen sie mit ihren Raketen wieder zu. Und dann beginnt das Hamas-Spiel von neuem. Alles kaputt – aufbauen mit EU, Israel beschießen – alles kaputt – aufbauen mit EU, Israel beschießen… Israel kann ja sicher nichts dafür, dass die EU die Steuergelder zum Fenster hinauswirft. Aber die armen Palästinenser! Ja, die sind arm dran. Aber noch wählen viele die Hamas, wenn es denn keine Wahlfälschungen sind. Ich schrieb es schon häufig: Die Hamas muss weg – an ihre Stelle muss eine internationale Regierung gesetzt werden. Dann erst kann es da unten Ruhe geben. Erst dann sind Steuergelder nicht zum Fenster rausgeworfen. Experten?
Zu fordern sei eine Anerkennung Israels? Oh Mann, was wird denn seit Jahrzehnten gefordert. Selbst Abbas ist noch nicht ganzherzig bereit, diese Forderung zu erfüllen. Und wenn es ein Abbas von Herzen tun sollte – dann muss es die Hamas bzw. müssen es irgendwelche mächtigen Kämpfer und Aufpeitscher noch lange nicht tun. Ebenso ist Papier geduldig. Aber sie schreiben es ja noch nicht einmal auf.
Ich frage mich darüber hinaus immer: Womit haben die Hamas-Leute die Raketen eigentlich finanziert? Oder: Wer ist der unedle Spender? Mir würden ein paar Antworten einfallen. Da sie aber Spekulationen sind, schweige ich.
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Was für Blüten: http://www.deutschlandfunk.de/bundeswehr-gegner-umstrittenes-friedenscamp.1769.de.mhtml?dram%3Aarticle_id=295019 Natürlich ist es nicht unvernünftig, gegen Waffen usw. zu sein, ich wäre der Letzte, der das als unvernünftig bezeichnen würde. Unvernünftig ist der Zeitpunkt: Gerade in Zeiten, in denen die Gesellschaften angegriffen werden, gegen die Soldaten und Rüstung zu agitieren, ist schon kurios. Ein eigenartiger Versuch, mit der weltweiten Gewalt umzugehen: Wir wollen damit nichts zu tun haben – leiden tun die anderen. Dass auch deutsche Waffen in Kriegen mit verwendet werden, das ist nicht gut – aber die Welt ist nicht gut, um es so einfach zu sagen, weil manche eben nur Einfaches verstehen.
Das ist eigenartiger Weise häufig so gewesen in der Vergangenheit: Die Leute gehen auf die Straße, wenn Israel oder die USA die Waffen erheben. Tun es andere, dann herrscht Schweigen. Man könnte also versucht sein zu sagen: Wie gehabt. Nichts Neues. Lasst sie sich treffen und gegen Waffen agieren. Aber ich befürchte auch unter ihnen eine Radikalisierung, die auf allen gesellschaftlichen Ebenen zu beobachten ist. Dann werden die Waffenschmieden aus Deutschland herauskatapultiert – die Welt ist in Ordnung, weil die Waffenschmieden eben nicht mehr hier produzieren.
Aber, wie schon gesagt: Wer den Kurden Waffen liefert, muss zumindest in Kauf nehmen, dass diese Waffen auch gegen die Türkei gerichtet werden könnten. Die Kurden geben sie sicher nicht wieder munter zurück. Die Frage bleibt: Gibt es eine Alternative? Ich sehe keine, denn eine Infiltrierung von Saudi Arabien durch die IS dürfte einen großen Teil des Westen ins Wanken bringen: erst wirtschaftlich, dann gesellschaftspolitisch. Von daher: Was ist wichtiger?
Übrigens soll die Türkei der Bundesregierung die Flüge in den Irak über die Türkei verboten haben. Nur wegen der Spionage-Frage – oder auch, weil Kurden unterstützt werden? http://www.bild.de/bildlive/2014/14-tuerkei-bundeswehr-37325206.bild.html
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