Man muss nicht alles akzeptieren, auch wenn manche sagen: Es dient dem Frieden, dem Zusammenleben. Ich würde ja auch nicht von einer Moschee erwarten, dass sie mein Kunstwerk aufführt, das heißt: Allein durch Jesus, dem Sohn Gottes, kommt man zu Allah – Mohammed war nur ein Prophet: http://blog.zeit.de/radikale-ansichten/2013/10/30/kommt-ein-imam-in-eine-kirche/ Von Christen wird das erwartet – von Muslimen und anderen denkt man sich: Nun ja, das wäre eine Provokation – also, warum sollten sie das Stück aufführen?
Und die Obergöttin „Frieden“, die man allen Religionen überstülpen möchte, oder die Obergöttin „Toleranz“ ist nur ein Phantom. Alle Religionen wenden sich gegen diese Jüngerinnen und Jünger der neuen Toleranzreligion, die niemanden neben sich dulden. Von anderen wird Toleranz eingefordert bis zur Selbstaufgabe – aber die Toleranz wird auf diesem Wege zu einer intoleranten Ideologie, die meint, dass jeder nur nach der Fasson dieser Toleranzgöttin sozial selig werden darf. Diese ideologisierte Toleranz führt nicht zum Frieden, weil sie nicht in der Lage ist, Spannungen, Unterschiede zu formulieren und auszuhalten, sondern die nur ein wenig eigenen rosaroten Puderzucker über die Klüfte pusten will.
Nein, man muss als Religion sagen: Da mache ich nicht mehr mit und mag es noch so exotisch klingen und nach selbsternannten Frieden duften. Und das gilt für jede Religion. Und der Ruf Allah, den Mohammed verkündet, ist größer als der Gott, den Juden und Christen bekennen, der hat in einer Kirche keinen Platz – auch wenn er nicht von allen Muslimen als Schlachtruf ausgesprochen wird. Aber jeder, der ein wenig Ahnung von Sprache hat, von ihrer Wirksamkeit, der ein wenig Ahnung hat von Religion und ihren Ansprüchen, einer, dem Worte eben nicht Schall und Rauch sind, der wird einsehen, dass man nicht alles dulden kann.
Ahnungslose Menschen gibt es zuhauf unter unseren Zeitgenossen, eben weil sie von Wissenden ahnungslos gehalten werden. Aber Ahnungslosigkeit muss man nicht unterstützen. Denn der für dumm Verkaufte wird nicht in der Lage sein, seinen Verstand zu benutzen.
Übrigens schon der Begriff „Friedensmesse“ ist aus christlicher Sicht eine Provokation. Denn der Friede, den die Welt zu geben meint, ist ein anderer, als der, den Gott schenkt und im Glauben zu erfahren ist. Es ist die Annektion des Begriffs Frieden – er wird den Christen aus der Hand genommen und uminterpretiert, genauso wie der Begriff Messe: Gehet hin, ausgesandt/in Frieden! Mit dieser „Friedensmesse“ ist ein anderer Friede gemeint als der christliche Friedensbegriff.
Frei nach dem Propheten Jeremia gesagt: Friede, Friede rufen sie – doch das ist kein Friede.
Übrigens: Der Schreiber des oben genannten Artikels will mit der Betonung der Ehrungen, die der Komponist bekommen hat, sicher zeigen, was für ein toller Hecht der Komponist ist – und er möchte mit der Aussage, dass das sein bestes Stück ist, Entsprechendes erreichen und erreichen, dass die Kritiker sich als arme Würstchen des Unfriedens ansehen bzw. als solche angesehen werden. Christen haben andere Maßstäbe als der Verfasser. Das nur am Rande.
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