Islam vergegenwärtigen

Der Islamkundler Lutz Richter-Bernburg hat recht: der Islam muss verheutigt werden, er muss sich mit seiner Religion und Geschichte auseinandersetzen: http://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft/detailansicht/aktuell/wissenschaftler-fordert-verheutigung-des-islam-97298/

Diese Forderung hat nur ein paar Haken:

Verheutigt, das heißt, der Maßstab der europäisch/amerikanischen Kultur ist anzuwenden – aber die Welt ist heute in vielen anderen Bereichen eben nicht von unserer Kultur bestimmt – was heißt dann „verheutigen“?

Zudem: Ich fordere das ja auch ständig, weiß jedoch, dass Muslime selbst es machen müssen. Wir können nur drängen, vielleicht gar für die einen oder anderen liberalen Muslim mitdenken, Argumente finden. Aber: Die Mehrheit der Muslime wird davon nicht berührt werden.

Unser eurozentristische Blick ist nur ein ganz kleiner Ausschnitt aus der weltweiten Perspektive.

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Äthiopien, Eritrea, Sudan… + UN-Mossul + Clintons Mails usw. – Skylla und Charybdis

Aus der Perspektive der Menschenrechte gesehen, sind diese Länder Ostafrikas (Äthiopien+Eritrea: links; Sudan: islamistisch) unter aller Kritik. Auch Äthiopien – wobei es in diesem Land im Augenblick angesichts der genannten wohl noch am besten zugeht. Aber es zeigt, wie leicht ein Land kippen kann, wenn man nicht aufpasst: http://www.focus.de/sport/olympia-2016/rios-groesster-held-fuer-politische-gefangene-setzt-er-seine-silbermedaille-aufs-spiel_id_5846811.html

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Soll die IS nach dem Willen der UN weiterhin in Mossul bleiben? Ich verstehe solche Artikel nicht. Wenn man eine Stadt von brutalen Menschenverächtern befreien will – wie soll man das machen, ohne dass eben diese Menschenverächter bekämpft werden? Und dass diese Kämpfe leider auch Menschen trifft, die Opfer dieser brutalen Menschenverächter sind – wer weiß das nicht? Vor allem wird das dann der Fall sein, wenn die Menschenverächter mit allen Mitteln versuchen, die Menschen an einer Flucht zu hindern, damit sie menschliche Schutzschilde haben?Aber gibt es eine Alternative? Außer eben, dass man die Menschen in den Händen dieser Menschenschlächter lässt? http://www.spiegel.de/politik/ausland/irak-uno-befuerchtet-neue-fluechtlingswelle-aus-mossul-a-1109067.html Eine andere Alternative ist, den Kampf mutig zu beginnen und versuchen, die flüchtenden Menschen in schon zuvor erbauten Lagern aufzufangen, damit sie versorgt werden können. Vielleicht sollen auch solche Artikel dazu beitragen, dass Staatenlenker emotionalisiert werden und Gelder geben, um die Unterbringung der Menschen finanzieren zu können. Dann will ich nichts gesagt haben.

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Hilary Clintons Mails sind natürlich ein gefundenes Fressen: Leichtsinn pur. Wer aber sowieso Verbindungen mit islamistisch orientierten Personen hat (oder sind Muslimbrüder nicht islamistisch?), dem kann auch die Sicherheit der Mails egal sein. Aber den Demokraten ist das egal. Sie jubeln. Die armen Amerikaner: Nur die Wahl  zwischen Skylla und Charybdis. Wir müssen uns stärker von den USA emanzipieren, sonst werden wir in diesen Strudel mit hineingezogen.

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Glaubende Dummköpfe

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Neymar hat ein Stirnband angezogen: 100% Jesus. Und das wird von einem Kommentator kritisch kommentiert: Noch so ein glaubender Dummkopf: http://www.lessentiel.lu/de/sport/dossier/rio2016/story/11843706

Dieser Kommentator dürfte sich wundern, wie viele glaubende Dummköpfe es gibt – wozu sich auch der Blogschreiber bekennt.

Eine Karikatur zeigt, wie religiöse Oberhäupter in eine Rakete zum Mars gepresst werden, damit die Erde frei wird von Religion: Ein kleiner Schritt für die Menschheit ein großer für die Menschlichkeit.

Nun stellt sich dem glaubenden Dummkopf die Frage: Kann ein schlauer Mensch wirklich meinen, dass die Welt besser wird, wenn es keine Religionen mehr gäbe?

Und der Verdacht stellt sich ein: Reinigen wir die Welt von Andersdenkenden, dann wird sie gut. Kennen wir von Menschen verachtenden Ideologien. Aber das sind so die alten Atheisten um Dawkins und co. herum, die sich zwar von den ideologien distanzieren, aber irgendwie doch infiziert sind. Im Augenblick werden diese alten Atheisten auch von den neuen Atheisten überholt. Die sind vernünftiger.

Für manche Atheisten würde die Reinigung der Welt von Religiösen natürlich ein guter Nebeneffekt mit sich bringen: Die Überbevölkerung wäre abgeschafft. Soweit ich Zahlen im Kopf habe, gibt es ca. 300 Millionen Atheisten weltweit. (Gerne zählen Atheisten Agnostiker zu dieser Zahl dazu, damit sie dann mehr scheinen als sie sind. Aber Agnostiker sind eben nun einmal keine Atheisten – außer Dawkins.) Und wenn es nur noch diese 300 Millionen Weltbewohner gäbe – himmlische Zustände – wie zur Steinzeit, vermute ich. Himmlische Zustände? Sprache ist verräterisch… Gut, dass ich das jetzt formuliert habe und nicht nach der großen Weltreinigung, denn dann wäre ich sicher schnell als Einzelperson zum Mars befördert worden. Wobei: Das wäre manchem Atheisten sicher zu teuer gekommen. Menschen lassen sich auch billiger beseitigen. Kennen wir. Aus Geschichte und Gegenwart.

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Nachtrag: Soeben das hier gehört: http://www.focus.de/politik/videos/herr-matussek-wer-leichter-glaubt-wird-schwerer-klug-paedagoge-erklaert-in-vier-minuten-warum-die-welt-ohne-religionen-besser-waere_id_5848381.html

Nun ja, was soll man sagen: Eine Aneinanderreihung an Phrasen, die zum Teil schon ein paar hundert Jahre alt sind, auf die schon viele Menschen eingegangen sind, sind noch kein Argument. Ebenso ist Pfiffigkeit auch kein Argument, sondern eben nur rhetorischer Stil – sag ich mal so salopp: Gattung Büttenrede.

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Werther und Papageno-Effekt

Während der Werther-Effekt dazu beiträgt, dass Menschen mit suizidaler Absicht den Suizid auch durchführen, hat der Papageno-Effekt die gegenteilige Wirkung: Menschen, die davon berichten, dass sie ihre suizidalen Gedanken und Vorhaben überwunden haben, bringen Menschen dazu, ebenfalls von ihren suizidalen Vorhaben abzulassen: http://www.zeit.de/2016/33/suizidpraevention-suizid-papageno-effekt-nachahmer/komplettansicht

Zum Glück gescheitert – Viktor und der Selbstmord: http://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/menschen-hautnah/video-zum-glueck-gescheitert—-viktor-und-der-selbstmord–100.html

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Afrika + Widows Care + Brot für die Welt + Gates-Stiftung + Politische Veränderungen

Es sollte unbedingt gelesen werden, das Heft der Gesellschaft für bedrohte Völker zum Thema Afrika von 2003 (pogrom 221 Jahrgang 34, 5/2003: „Sackgasse Afrika: Das Gesetz des Überlebens“). Was ist in den letzten 12 Jahren passiert? Ein Trauerspiel.

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Aber andererseits: Vielleicht ist nicht viel auf der großen Bühne passiert, aber es gibt auch kleine Aktionen, wie diese hier, die Menschen ein menschliches Leben ermöglichen: http://www.widowscare.com/#!aktuell/c15fo

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Oder es sei dieses Beispiel genannt: http://www.visionforafrica-intl.org/de/mariaprean/

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Brot für die Welt ist auch in Afrika sehr aktiv.

Auf der Seite von Brot für die Welt finden wir auch einen Beitrag zur Gatesstiftung, die eine der mehr als 200.000 philanthropischen Stiftungen ist und eben als  amerikanische Stiftung auch anders massiv Einfluss nimmt als manche europäische NGO, z.B. durch das Erstreben möglichst schneller Erfolge, und dazu gehört eben auch Einsatz von gentechnisch verändertem Saatgut, dazu gehört als große Finanziers auch der Einfluss z.B. auf die WHO. http://info.brot-fuer-die-welt.de/blog/gates-stiftung-co-ihr-einfluss-auf-globale-0

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Es wird viel gemacht. Angesichts der sozialen Anspannungen in den Ländern handelt es sich um kleine Veränderungen. Aber diese sind notwendig.

Ohne jedoch den Versuch zu starten, die politische Großwetterlage zu verändern, bleibt alles in Ansätzen stecken. Zur großpolitischen Wetterlage gehört der Einsatz für demokratische und transparente politische Strukturen, gehört es, sich für wirtschaftliche Gerechtigkeit einzusetzen, das im Handel zwischen den einzelnen Staaten und Staatenbünden, aber auch dass Firmen, die ja wesentlich ihren Sitz in den Industrieländern haben, auch mit Blick auf Menschenrechte / Arbeitnehmerrechte, Umwelt kontrolliert werden.

Christliche Arbeit hat zwei Beine:

Dem einzelnen Menschen in seiner misslichen sozialen Lage helfen

und die Politik verändern, damit soziale Missstände abgebaut werden.

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SZ und Facebook-Löschungen + AAS prüft rechtliche Schritte

Auch der SZ scheinen die Facebook-Löschungen aufzufallen und dazu anzuregen, gaaaaanz, gaaaanz vorsichtig Verwunderung zu zeigen. Sie sieht den Fehler bei Facebook, die stehen am Pranger, Maas und co. – werden moderat erwähnt, und in dem Zusammenhang wird moderat die AAS genannt: http://www.sueddeutsche.de/digital/zensur-in-sozialen-medien-wie-facebook-menschen-zum-schweigen-bringt-1.3130204-3

Als linke SZ muss man sich erst langsam an das Thema heranwagen. Es könnte ja sein, dass man Leute aus dem gleichen Lager auf den Fuß treten könnte.

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Die AAS prüft rechtliche Schritte gegen FAZ – sie mag eine Interpretation nicht, die sie als Behauptung interpretiert – so interpretiere ich das: https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/w/files/aas12/2016-08-17-klarstellung-zum-faz-artikel-2016-08-16-1.pdf

Nachtrag: Ein sehr guter Beitrag von Frank Lübberding zur AAS: http://www.rolandtichy.de/gastbeitrag/steuerfinanzierte-diskurswaechter-und-grundgesetz/ Das ist genau das Problem, das ich auch schon häufiger formuliert habe: Dass der Staat mit der AAS mitmischt. Das ist nicht seine Aufgabe.

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Justiz + Drogendealer + Vom Rechtsstaat zum Gesinnungsstaat

Das ist ja mal wieder etwas, was einen staunen lässt: Ein Kirgise entführt seinen Sohn nach Kirgistan. Die Mutter will den Sohn zurückhaben. Sie bekommt ihn nicht – soll aber (nach Kirgistan!) Unterhalt zahlen, denn es geht um das Wohl des Kindes: http://www.focus.de/finanzen/recht/behoerde-unerbittlich-vater-entfuehrt-kind-ins-ausland-nun-soll-die-mutter-unterhalt-zahlen_id_5846937.html Woran man nicht alles denken muss, wenn man sich bindet.

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Und das hier: Er hat Niklas zwar zu Tode getreten, aber er wird nicht wegen Totschlags angeklagt (sondern Körperverletzung mit Todesfolge), weil das Opfer ein geschädigtes Hirn hatte und vor dem Tritt gegen den Kopf schon verletzt war: http://www.welt.de/vermischtes/article157789769/Tritt-gegen-Kopf-war-nicht-Todesgrund-im-Fall-Niklas.html

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Ein angeschossener Drogendealer – er hatte auch psychische Probleme… – http://www.bz-berlin.de/berlin/marzahn-hellersdorf/von-der-polizei-angeschossener-mann-ist-als-drogendealer-bekannt Alle haben sie psychische Probleme, die asozial auffallen. Darf man das sagen, dass ein Drogendealer asozial auffällt? Ist das diskriminierend? Wahrscheinlich muss man sagen: ein mutmaßlicher Drogendealer, der mutmaßlich mit einer mutmaßlichen Motorradschlosskette mutmaßlich auf Polizisten losgegangen ist, wurde mutmaßlich von einem mutmaßlichem Polizisten angeschossen, zudem habe er mutmaßlich psychische Probleme gehabt. Wobei Letztgenanntes sicher nicht gesagt werden darf, wenn es politisch nicht erwünscht ist, da das das Arztgeheimnis verletzt.

Übrigens sollten die Drogendealer an dieser Stelle integriert werden, das heißt: leise und nicht aggressiv ihre Drogen dealen: http://www.bz-berlin.de/berlin/friedrichshain-kreuzberg/im-goerlitzer-park-sollen-die-dealer-nun-offiziell-integriert-werden Ist wahrscheinlich eine Satire einer Gruppe, die sich Bezirksamt Kreuzberg nennt.

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Vom Rechtsstaat zum Gesinnungsstaat – und wer zu diesem Verfall beitragen soll, überrascht nur Menschen, die von gegenwärtigen politischen Auseinandersetzungen keinen blassen Schimmer haben: http://www.rolandtichy.de/daili-es-sentials/die-staatsanwaltschaft-bestaetigt-deutschland-schafft-sich-ab/

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Hochqualifiziert aber nicht ausgebildet + Al Azhar gegen Nikab

Eine eigenartige Überschrift: Flüchtlinge – Hochqualifiziert, aber nicht ausgebildet http://www.tagesschau.de/inland/fluechtlinge-bildung-107.html

Wie dem auch sei – das klingt ja erfreulich, bis man die qualifizierten Aussagen der Kommentatoren liest:

http://meta.tagesschau.de/id/114983/fluechtlinge-hochqualifiziert-aber-nicht-ausgebildet#comment-2681802

Wir benötigen, so heißt es, eine Anerkennungskultur der Qualifikationen, die die Flüchtlinge mitbringen. Am Beispiel des LKW-Fahrers: Er hat seinen Führerschein vergessen, also soll man ihn nach einer Nachqualifikation LKW fahren lassen – auch wenn er kein deutsch kann.

Wer verantwortet eine Nachqualifikation ohne wirkliche Qualifikation aufgrund mangelnder Deutschkenntnisse, wenn es z.B. zu einem Unfall kommen sollte?

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Auch die Theologen der Al Azhar Uni in Kairo sollen gegen Nikab/Burka sein: http://www.aargauerzeitung.ch/ausland/beifall-von-ungewohnter-seite-islam-theologen-fuer-burka-verbot-130503142 Das hieße also, dass alle Verteidiger dieser Bekleidung nun doch kritischer sein dürfen als sie es sich bislang erlaubt haben. Wenn schon muslimische Gelehrte dagegen sind, dann besteht auch für die Apologeten kein Grund mehr, diese zu verteidigen. Es sei denn: Frauenrechte… Jede Frau hat das Recht, sich zu kleiden wie sie will.

Emma ist natürlich gegen Gesichtsverschleierung: http://www.emma.de/artikel/burka-verbot-anderen-laendern-normal-333145 Das sei gesagt, weil man immer wieder auch die Unterstellung lesen kann, dass Männer eine unrühmliche Rolle dabei spielen, wenn sie sich gegen die Verschleierung einsetzen.

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Türkei – EU und Visafreiheit + Miteinander statt gegeneinander

Ich bin einmal gespannt, wie die EU die Visabefreiung türkischer Bürger begründen wird. Nichts hat sich in der Türkei getan – an Positivem – im Gegenteil. Und die EU hält daran fest, dass alles so ablaufen wird, wie gewünscht. Was gibt ihr die Hoffnung? Wahrscheinlich das Motto: Wir tun doch was wir wollen, so oder so oder so… http://www.welt.de/politik/ausland/article157789849/EU-Kommission-will-der-Tuerkei-bei-Visumfreiheit-helfen.html

Wird Meinungsfreiheit in der Türkei bis dahin eingeführt werden?

Wird die Justiz frei, werden die Sicherheitskräfte transparent werden?

Wird Religionsfreiheit eingeführt werden?

Werden die 1000den Menschen, die willkürlich politisch inhaftiert und deren Zukunft – soweit wir im Augenblick sehen – ruiniert wurde, befreit werden?

Werden die unsäglichen Kämpfe gegen die Kurden eingestellt werden?

Wird das Großmachtstreben, das so viel Leiden in diese Gegend gebracht hat, beendet werden?

Das alles mit Erdogan?

Werden die Menschenrechte siegen?

Man muss freilich zugestehen: Die EU sitzt in der Falle. Türkei und Putin waren klüger. Aber das hängt nur damit zusammen, dass man noch immer in Blöcken denkt und nicht in der Kategorie „Miteinander“. Wenn man in Blöcken denkt, muss man scharf äugen: wer macht was, warum, was schadet uns, wie kann ich anderen schaden. Wir vom Miteinander her denkt, denkt: Jeder ist selbständig und frei – aber das Miteinander dient dem Gesamten, auch wenn manche Handlung nicht so sehr verständlich ist. Und dieses Gegeneinander-Denken, das aufgrund des Ukraine-Konflikts vertieft wurde, das die Nato und die EU pflegen, um den Machtbereich auszuweiten, das muss aufgebrochen werden. Wir kommen sonst einfach nicht weiter.

Mein Lieblingssatz: Die Ukraine muss neutral werden wie die Schweiz – sie muss ein föderalistischer Staat werden – und alle helfen der Ukraine, auf die Beine zu kommen.

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