Menschheitsgeschichte: Evolution, Zufall, Schöpfung

Ein interessanter Artikel zur Menschheitsgeschichte: http://www.zeit.de/2016/39/evolution-mensch-homo-sapiens-anthropologie/seite-2

Was ich mich frage: Hat sich der Mensch Europas wirklich innerhalb von 40.000 Jahren (also in 1300 Generationen zu einem weißhäutigen Wesen entwickelt? Geht das in einem so kleinen Zeitraum?

Ärgerlich werde ich immer, wenn ich in naturwissenschaftlichen Texten lesen muss: die Natur hat gemacht, die Evolution hat gemacht. Hier heißt es sogar: die Evolution konnte „zusätzliche Gene installieren“ oder Evolution hat Zufallswerkstätten betrieben und besonders kurios: „Eichler kann jetzt beweisen, wie die Evolution vormenschlichen Wesen ein grundüberholtes Erbgut verlieh und sie als neue Zufallsvariante zur Erprobung auf den Planeten schickte.“ … Es ist zufällig so geworden. Da wurde nichts installiert, nichts verliehen, nichts auf die Erde geschickt. Man darf Natur, Evolution usw. nicht zu etwas Quasigöttlichem erklären. Entweder ist man atheistischer Naturwissenschaftler und sieht alles als Zufall an, oder man spricht aus jüdisch-christlicher Überzeugung von einem gezielten Wollen Gottes.  Auch als Naturwissenschaftler kann man Christ sein und als Christ Wissenschaftler. Nur sollte die Sprache sauber sein. Sonst macht man Evolution bzw. die Natur zum Gott. Das ist weder naturwissenschaftlich noch christlich. Es ist verständlich, wenn einer so spricht, weil alles, was ist, nicht ohne einen Schöpfer gedacht werden kann. Aber wenn man schon den Schöpfer ablehnt, sollte man die Natur nicht zu einem solchen erklären.

Darum heißt es an anderer Stelle auch: „Dass aus einem einzigen Gen plötzlich eine ganze Familie von gleichartigen Erbanlagen entsteht, ist natürlich Zufall. Derartige Ereignisse kommen in der Evolution nicht selten vor.“ Wissenschaftlich gesehen ist das natürlich Zufall. Zufall ist natürlich kein wissenschaftlicher Begriff. Von daher sollte auch er sehr sparsam verwendet werden. Nur wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass so etwas geschieht? Und so gibt es auch in anderen mikro- und makrokosmischen Zusammenhängen die Frage: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit? Müssen wir den atheistisch-wissenschaftlichen Gott „Zufall“ nennen?

Aber eine andere Frage: Da entwickelt sich in einem (! – nicht in Mann und Frau – in einem Menschen!) menschlichen Wesen aus einem Gen zufällig eine ganze Genfamilie. Und dann? Dann hatte er ein Kind und diese Genfamilie hat sich dann auf wundersame Weise weltweit durchgesetzt und zwar so stabil durchgesetzt, dass sie die Grundlage des homo sapiens wurde?

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Islam in der Geschichte + kontrafaktisch

Ich hatte diesen Beitrag gestern als Reaktion auf einen nicht nur postfaktischen – sondern auch kontrafaktischen Artikel auf spiegel online: http://blog.wolfgangfenske.de/2016/10/03/neue-und-alte-islamisten-christen-die-wahren-barbaren/

Und hier sei auf diesen Beitrag hingewiesen, der 2002 in der taz erschien: http://www.taz.de/1/archiv/?dig=2002%2F09%2F21%2Fa0331 (W.B. sei gedankt, der ihn auf Facebook wieder bekannt gemacht hat.)

Der Islam ist für viele Menschen auf der Erde eine wichtige Religion. Das Christentum ist ebenso eine wichtige Religion. Aber das bedeutet nicht, dass man die Tradition schön reden darf, sondern dass man sie so nehmen muss, wie sie war. Und es liegt nun alles daran, dass Muslime in der Gegenwart auch die Kurve zum Humanen bekommen. Das Christentum hat sie zurzeit bekommen – und wird hoffentlich auch immer an Jesus Christus kleben bleiben, statt sich auf eigene machtpolitische Füße zu stellen. Das kann nie gut werden, das geht immer auf Kosten der Menschen. Wie der Islam die Kurve bekommen kann, dazu habe ich im Blog schon häufig Stellung bezogen, auch mit Hinweis auf Muslime, die neue Wege suchen. Allerdings: Es bleibt sehr, sehr viel zu tun. Noch ist kein wirklicher Lichtblick – weltweit gesehen – wirklich vorhanden.

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Islamisten in Marokko. Dieser Staat muss sehr, sehr aufpassen, dass er nicht auch einmal von Islamisten destabilisiert wird: https://www.jihadwatch.org/2016/10/girl-power-all-female-islamic-state-cell-dismantled-in-morocco

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Gefahr der political correctness + Gender Lorz

Einen Beitrag über political correctness von Bischof Andreas Laun: http://www.kath.net/news/56895 – sie führte in der Vergangenheit nicht selten zu Diktaturen. In diesem Beitrag spricht er auch den hessischen Gender-Lorz an. Ich hatte das Thema im Blog: http://blog.wolfgangfenske.de/2016/09/23/hessens-gender-lorz-konservative-in-cdu-unerwuenscht-linkslinks-neue-regierung-operation-merkelvertreibung/

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Mutige Zivilbeamte + Automatische Einordnung + Darf man das als demokratischer Polizist?: Erfolgreichen Tag

Mutige Zivilbeamte: http://www.focus.de/panorama/welt/kriminalitaet-menschenmenge-kreist-polizisten-ein-bedrohliche-szenerie_id_6022009.html Solche Leute braucht das Land und nicht solche, die sich einschüchtern lassen. Wie es sich für Fokus gehört, nennen er nicht die Nationalität der Täter. Hier aber sind sie zu finden: http://rundblick-unna.de/polizisten-von-100koepfigem-mob-massiv-bedroht-flaschenwuerfe-strassenblockade/

Wie wichtig das ist, die Nationalität zu nennen, zeigt dieser Fall. Ich hatte natürlich nicht daran gedacht, dass es sich um Deutsche handeln könnte. Ich dachte eher an Muslime aus aller Herren Länder. Aber es waren keine, sondern es waren Rumänen. Das heißt: Die Nennung der Nationalitäten ist wichtig, um nicht falsche Menschen zu beschuldigen. Und man mag nun sagen: Dann überlege nicht, wer das gewesen sein könnte. Leute, das geht automatisch!

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Darf man als Polizist eines demokratischen Landes Demonstranten einen „erfolgreichen Tag“ wünschen? Er war ein freundlicher Mann, der nicht nur etwas vorlesen wollte, sondern eben auch human sein wollte. Und die Quittung: Ärger. http://www.focus.de/politik/deutschland/einheitsfeier-im-news-ticker-poebelnder-mob-bedraengt-politiker_id_6021383.html Ich solidarisiere mich mit ihm. Hätte er auch Ärger bekommen, wenn er linken Demonstranten einen erfolgreichen Tag gewünscht hätte? Auch dann hätte ich mich mit ihm solidarisiert. Freundliche Menschen benötigen wir – und nicht irgendwelche politischen Sauertöpfe.

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Kurios – man lernt nie aus + Frauen müssen weichen

Ein Syrer hat in Neuseeland mit einem Hammer seine Frau angegriffen. Er soll nun ausgewiesen werden. Aber er ist dagegen, weil dann seine Familie, seine zwei Frauen und seine 5 Kinder mit bestraft werden würden. Und das dürfe nicht sein. https://www.jihadwatch.org/2016/10/new-zealand-muslim-who-assaulted-wife-fears-deportation-it-could-affect-my-whole-family-my-five-little-kids-my-wives Polygamie ist in Neuseeland verboten. Abgesehen davon: Hat eigentlich in Deutschland schon einmal ein Krimineller dem verblüfften Richter gesagt, er dürfe nicht verurteilt werden, weil dieser damit seiner unschuldigen Familie schaden würde?

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Frauen müssen nicht nur weichen, wenn gewichtige muslimische Würdenträger das so wünschen, sondern wohl auch, wenn es buddhistische Mönche so wollen: http://www.independent.co.uk/news/world/americas/mary-campos-united-airines-pakistani-monks-california-houston-cultural-religious-beliefs-a7340796.html?cmpid=facebook-post

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Chinas Wirtschaft – unsere Misswirtschaft + Kalter Krieg + Türkischer Ausnahmezustand

Während China seine Wirtschaft massiv unterstützt – wird unsere Wirtschaft massiv bedrängt. Dank Draghi, EU und auch unsere Regierung? http://www.focus.de/finanzen/news/beteiligungen-zukaeufe-personalklau-china-vergreift-sich-immer-mehr-an-deutschem-wirtschafts-know-how_id_6012479.html Die Chinesen wissen, was sie an ihrer Wirtschaft haben. Sie haben Angst vor Unruhen im Land, vor Hungerkämpfen. Wir setzen unsere Wirtschaft leichtsinnig aufs Spiel.

(Nachtrag: http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/deutsche-bank-spd-wirtschaftsforum-nennt-sigmar-gabriels-schelte-grotesk-a-1115055.html)

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Gibt es irgendeinen auf der Welt, der einen erneuten Kalten Krieg will? Es sieht wohl so aus: http://www.spiegel.de/politik/ausland/russland-und-usa-streit-ueber-plutonium-und-syrien-a-1115010.html Diese Herrschaften sollen zur Vernunft kommen. Alle beide!

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Er kann nicht genug kriegen, der Herr Erdogan: http://www.spiegel.de/politik/ausland/tuerkei-ausnahmezustand-wird-um-drei-monate-verlaengert-a-1115001.html Ach ja, und der Bruder von Gülen, der noch in der Türkei lebte, soll auch verhaftet worden sein.

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Gewissen

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Müssen Christen ihr Gewissen befragen, schauen, ob es da was gibt, was nicht Gottes Willen entspricht? Ja, natürlich. Das Leben der Christen muss sich immer an Jesus Christus ausrichten.

Müssen Christen zu dem Ergebnis kommen, dass ihr Gewissen schlecht sein muss, dass es sie immer irritieren muss? Nein, natürlich nicht. Das Leben der Christen richtet sich an Jesus Christus aus und sie übergeben ihm ihr Leben.

Sich künstlich runterziehen – das ist nicht das, was Jesus Christus will. Er will, dass wir als seine Nachfolgerinnen und Nachfolger erhobenen Hauptes richtig handeln und uns nicht von der Vergangenheit runterziehen lassen. Auch nicht durch andere, die das runtermachen lieben, um Christen zu lähmen.

Dafür haben sie zu viel zu tun, um sich selbst lahm zu legen und sich von anderen lahm legen zu lassen. Bekenntnis eigenen Versagens (auch öffentlich) – und Vergebung durch Jesus Christus. Das befreit zu einem neuen Handeln.

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Tag der Deutschen Einheit + Einigkeit – Recht – Freiheit

Vor einem Jahr schrieb ich so manches Optimistische. Ich bin – auch wenn man es mir manchmal nicht anmerken sollte – noch immer optimistisch, vor allem, weil die Politik inzwischen auf dem richtigen Weg ist, das Problem zu meistern, wobei allerdings noch viel zu tun ist, um die Gesetze den Notwendigkeiten anzupassen. Manchmal befällt mich allerdings Zweifel, ob sie es noch bis zur Wahl schafft. Auch Medien haben inzwischen dazu gelernt – wenn auch nur halbherzig. Sie fallen in alte Muster zurück – aber es wird vermutlich besser werden. Was mich zuversichtlich stimmt: Vor allem sind weitere Menschen mutiger geworden, Probleme sachlich zu benennen, statt der Bevölkerung aus politischem Opportunismus heraus Sand in die Augen zu streuen.

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Das schrieb ich vor einem Jahr – ich übernehme es 1:1 auch wenn man das eine oder andere aus heutiger Perspektive ergänzen könnte -:

Der Tag der Deutschen Einheit – ja, es ist gut , dass wir die Einheit wieder haben.

Der Tag der Deutschen Einheit – es war ein schweres Jahr, das Vergangene – vor allem, weil es Vorzeichen gesetzt hat und keiner weiß, wie die Rechnung für Deutschland aussehen wird.

Besonders denke ich da an die Migranten/Flüchtlingsfrage, an den VW-Betrug.

Dagegen scheint das Ukraine-Problem nicht mehr so zu eskalieren, wenn nicht noch eine große Dummheit gemacht wird, denn es schlummert zurzeit.

Tag der Deutschen Einheit. Was hat sich alles weltpolitisch seit diesem Tag getan! Dem Grauen des Ost-West-Konflikts ist das Grauen in den islamischen Ländern und den Ländern, in denen der Islam über Islamisten Fuß zu fassen sucht, gewichen.

Die vielen Flüchtlinge/Migranten – wir schaffen das. Wir haben alle Möglichkeiten, es zu schaffen. Wie die Einheit zum Teil geschafft wurde und soweit gediehen ist, dass wir sagen können: Es wurde geschafft! – so wird auch diese Herausforderung geschafft werden. Und danach haben wir ein anderes Deutschland. Nicht ein islamisches Deutschland. Nicht ein Deutschland, in dem unser Grundgesetz nur noch auf dem Papier steht. Sondern ein Deutschland, das weiß, dass es auch diese neue Herausforderung geschafft hat.

Meine Frage ist manchmal: Was für ein Deutschland hinterlassen wir unseren Kindern? Wir dürfen ihnen kein Deutschland hinterlassen, in dem sie Angst haben. Sondern nur eines, in dem sie sehen:

  • Herausforderungen sind dazu da, dass man sie angstlos anpackt.
  • Dass man mutig für unsere Werte einsteht und sie verteidigt.
  • Dass man für Freiheit eintritt, dafür, dass Recht Recht bleibt und nicht der Willkür einer Gruppe oder Elite oder einer medialen Kampagne weicht;
  • dass wir für Menschlichkeit und Gleichberechtigung eintreten.
  • Was für ein Land? Eines, das Emotion mit Verantwortung und Klugheit zu verbinden weiß,
  • aber auch seine Grenzen kennt und nicht andere zu übertrumpfen sucht, auch nicht mit vermeintlicher Moral, weil das schlicht und ergreifend nicht möglich ist.
  • Ein Land, in dem Menschen, die das weltweit ersehnen, Zuflucht finden, aber vor allem auch Anregungen, Freiheit, Recht, Gerechtigkeit, Menschlichkeit… in ihrem Heimatland umzusetzen. Gegen den Widerstand grausamer Kulturen.
  • Und, was VW betrifft: Ein Land, in dem man Betrug und (über VW hinaus) Korruption meidet und Ehrlichkeit ganz groß schreibt. Auch in der Wirtschaft.
  • Alle Bereiche unserer Gesellschaft müssen von den Werten durchdrungen werden. Und wenn wir sie von den Migranten und Flüchtlingen einfordern, müssen wir selbst uns auch daran halten.

Deutschland wird sich verändern – wenn wir es schaffen – zum Guten. Es kostet Kraft. Aber: Wer schafft es, wenn nicht wir, die wir in den letzten Jahren wirtschaftlich reich beschenkt wurden – vermutlich, um dieses Problem anpacken zu können. Da bricht mein Glaube durch – und auch daran, dass Gott Geschichte lenkt – mit Menschen, die auf ihn hören. (…) Wer Reichtum bekommen hat, der ist auch verantwortlich dafür, es verantwortungsvoll einzusetzen.

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Einigkeit (nicht: politische Gegner und Andersdenkende erniedrigen)

Recht (nicht: Willkür, Zulassen von Rechtlosigkeit und rechtsfreien Räumen)

Freiheit (nicht: Freiheit ideologischen Weltanschauungen und Kulturen opfern)

Diese müssen immer neu erkämpft werden. Wer meint, sich auf das, was erreicht wurde, ausruhen zu können, wird merken, wie schnell eine Gesellschaft in Uneinigkeit, Rechtlosigkeit und Unfreiheit versinken kann. Wir sehen es ja zum Teil schon.

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Neue und alte Islamisten + Christen die wahren Barbaren

Über neue Islamisten, die der Polizei entfliehen: http://www.focus.de/politik/deutschland/wollte-er-nach-syrien-panne-im-anti-terrorkampf-islamist-entwischt-der-polizei-und-flieht_id_6016565.html

Und alte Islamisten, die verjagt wurden: https://philosophia-perennis.com/2016/09/11/tuerkenabwehr-wien/

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Eine billige Islam-Apologie – und schlechter Versuch, den Verstand auf das Podium zu heben: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/abendland-zum-glueck-gibt-s-den-islam-kolumne-a-1114693.html

Dieser Beitrag ist eigenartig – so eine Art postfaktische Wissenschaft.

Es geht zunächst um Kreuzzüge und wie brutal sie waren und wie nett hingegen der Islam.

Der Islam hat seit Anfang an brutale Kriege geführt, die dann verschönt dargestellt werden, hat Sklavenzüge in Afrika durchgeführt, die dann angesichts der kapitalistischen Irrwege Europas und der Amerikaner vergessen wurden – aber nicht desto trotz waren diese Sklavenzüge Jahrhunderte lang mit all ihrer Grausamkeit da. Nicht nur in Afrika, sondern auch in Europa. Der Islam hat eben brutalst die Länder erobert bis hin nach Indien, hat weiterhin brutale Herrscher in Asien entfesselt. Er hat in seinen Expansionen Byzanz angegriffen – und Byzanz rief dann den Westen um Hilfe. Das war der Beginn der Kreuzzüge. Sie sollen nicht verschönt dargestellt werden, denn sie waren Teil mittelalterlicher Vorstellungen und voller Absurditäten – wie sie allerdings heute auch vorkommen.

Heute nimmt man ein paar Beschreibungen aus der Kreuzfahrerzeit, um damit zu zeigen, dass der Islam hart getroffen wurde, dass die Kreuzfahrer vor ca. 1000 Jahren erst den Islam der Gegenwart brutalisiert hätten. Aber diese Schilderungen der damaligen Zeit entsprechen zum Teil Kriegsschilderungen, die wir auch schon in der Antike finden, um darzustellen, was für einen mächtigen Feind man überwunden hat. Und je mehr Blut fließt, desto mehr Feinde wurden siegreich überwunden. Dasselbe trifft auch auf die Eroberung Konstantinopels durch den Sultan zu, die auch in diesem antiken Duktus erzählt wurde. Die Wahrheit hinter den Texten muss historisch erst mühsam ermittelt werden und können nicht einfach so als Fakten genommen werden. Das weiß man schon lange – zeigt also die postfaktische Intention dieses Beitrags schon an dieser Stelle auf. Dass christliche Gruppen im Mittelalter auch aus christlicher Sicht versagten, ist Allgemeingut geworden. Das muss man kaum mehr betonen. Dass es auch barbarisch zuging – auch das muss man kaum mehr betonen – ist ja auch Teil der Kirchengeschichtsschreibung und als solche lange bekannt. Nur darf all das nicht dazu dienen, nun die islamischen Kriegszüge als fröhliche Demonstrationen der Toleranz darzustellen.

Postfaktisch ist auch, dass die Kreuzzüge als Mutter allen Übels, damit das Christentum als ein solches dargestellt wird, aber: Nicht die Kreuzzüge sondern die modernen kapitalistischen Eroberungen muslimischer Staaten war für die Muslime ein Schock, weil diese zeigten, dass Allah nicht stärker war als die westlichen Truppen. Warum nennt der Autor nicht diese Barbareien der Moderne, die der Kolonialmächte, um hier die Grundlage muslimischer Terrororganisationen zu suchen? Hier sollte er mal genauer hinschauen, der Herr Spiegel-Autor.

Natürlich gab es regen Austausch zwischen den Religionen unter der Herrschaft des Islam: Das ist ja auch die große geschichtliche Leistung des Islam: Durch seine Kriegspolitik hat er alles durcheinandergeworfen, Sklaven kamen vom Ort A in den Ort B… – und dadurch hat der Islam Kulturvermischung vorangetrieben. Und dass die muslimischen Herrscher so tolle tolerante Herrscher waren, auf die Idee kann auch nur apologetische Geschichtsschreibung kommen. Die waren so tolerant, dass berühmte Wissenschaftler vor ihnen fliehen mussten.

Was ich nicht weiß, ist, worauf der Autor anspielt, wenn er sagt: „Christliche Herrscher und Kirchenführer sorgten beispielsweise dafür, dass in West- und Osteuropa massenweise Bücher verbrannt wurden, ganze Bibliotheken opferte man der höheren Ehre Gottes. Alles Wissen jenseits der Bibel und theologischer Abhandlungen galt als gefährlich, weil es den Glauben hätte in Frage stellen können…“ Die Gelehrten seien in den Osten geflohen, hätten die Bücher mitgenommen…

Man warf den Christen in Europa immer vor, sie hätten die griechische Literatur nicht rezipiert und sie sei erst mit den Muslimen nach Europa gekommen, jetzt wirft man ihnen vor, sie hätten sie im Westen gehabt, dann seien aber die Gelehrten in den Osten vertrieben worden? Wer waren diese Gelehrten? Waren sie keine Christen?Diese neue Theorie kenne ich nicht und habe auch keine Ahnung, um welche Zeit es sich handeln sollte. Spielt er da auf irgendwelche lokale Spannungen an? Spielt er damit den Kampf gegen die Katharer an? Und dass es in Byzanz Bilderstürmer gab – die gab es auch in der Reformationszeit, die gab es auch unter Napoleon – und anderen Atheisten, man denke nur an die kommunistischen Revolutionäre weltweit. Sie unterscheiden sich darin in nichts. Fanatiker sind der Vergleichspunkt, nicht Religion oder Atheismus. Auch hier: Postfaktisches Denken?

Dass alte griechische Tragödien im Laufe der Zeit verschwunden sind – das muss nichts mit Zerstörungswut zu tun haben, sondern einfach damit, dass man diese alten Texte nicht mehr als relevant ansah. Man kann ja auch heutigen Verlagen nicht Zerstörungswut nachsagen, wenn sie nicht mehr Texte aus dem 17. Jahrhundert nachdrucken. Absurd. Ich war noch nie in der vatikanischen Bibliothek – vielleicht sollte er sie einmal besuchen und darin herumstöbern. Vielleicht findet er diese Tragödien. Übrigens: Wem haben wir es zu verdanken, dass viele dieser Tragödien bis heute überliefert worden sind? Wenn ich mich recht erinnere: der fleißigen Arbeit von Mönchen in den Klöstern.

Lokale muslimische gute Taten werden von dem Autor als Beispiel für die allgemeine Verhaltensweise von Muslimen dargelegt, lokale christliche Untaten werden als Beispiel für die allgemeine Verhaltensweise von Christen dargelegt? Das wäre billige Apologie.

Und nun wird es spannend. Ziel des Beitrages ist es zu sagen, dass Abkehr von der Religion erst zur Aufklärung führte. Diese Schlussfolgerung kommt eigentlich nach der Islam-Apologie ziemlich abrupt. Das zeigt uns, dass es nicht um die Apologie des Islam gehen sollte, sondern um die Destruktion christlicher Tradition. Nun, da fangen wir doch gleich mal mit Robespierre an, gehen weiter über Napoleon und über die ganzen Vernünftigen, die die Wissenschaft als Grundlage ihrer Weltanschauung nahmen: Nationalsozialisten und Kommunisten….

Ich bin kein Kirchengeschichtler. Mögen Kirchengeschichtler oder Geschichtswissenschaftler solche Texte unter die Lupe nehmen. Es ist wichtig, damit solche postfaktischen Texte nicht als wissenschaftliche Ergebnisse in den Köpfen der Laien verankert werden. Zudem: Auch Atheisten bzw. Religionskritiker sollten, wenn sie ihre Weltanschauung verbreiten möchten, wissenschaftlich begründeter argumentieren, wenn sie ernst genommen werden wollen.

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