Falsche Propheten entlarven + Unescos falscher Weg + Christian Stöckers Versuch + Carolin Emckes Versuch + Struppige Monokultur

Es gibt viele falsche Propheten. Das Neue Testament warnt vor ihnen, die gesamte Kirchengeschichte hindurch gibt es welche, manche sind sehr bekannt, manche eher nur in kleinen Kreisen. Und es ist auch die Aufgabe der Kirche, diese zu entlarven: http://kath.net/news/49289 (vom Februar 2015) Im Namen Jesu Christi bzw. Gottes wurde schon sehr viel Schindluder getrieben – und man hat als Christ die Aufgabe, sobald man es durchschaut, falsche Propheten als solche zu bezeichnen, um auch vor ihnen zu warnen. Vielfach hilft es nicht, weil sich falsche Propheten oft der jeweiligen Zeit und ihrer Bedürfnisse gut anpassen können und entsprechend die Menschen locken. Aber man darf nicht aufhören, es zu tun.

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Auf falschem Weg wurde auch die Unesco geführt, als sie beschloss, der Tempelberg in Jerusalem sei eine muslimische Stätte: http://www.zeit.de/2016/44/tempelberg-jerusalem-unesco-resolution-islamische-staette Sehr gut, dass dieser Artikel auch sagt, dass dieser Beschluss ein Affront gegen alle ist, „die nicht bereit sind, geschichtliche Fakten ihren fragwürdigen politischen Manövern unterzuordnen.“ Ich hatte das neulich im Blog und habe die Unesco als Boko Haram bezeichnet: Beide sind gegen die Bildung: die Unesco erweist sich in diesem Fall als Organisation, die Bildung mit Füßen tritt. Damit tut sie allen ehrenhaften Mitarbeitern einen äußerst üblen Dienst. Aber daran denken solche Chef-Ideologen nicht.

Dass sich Frankreich der Stimme enthielt, bestätigt nur, dass es aus wirtschaftlichen Interessen jeglichen Schmuh sunnitischer Staaten mitmacht – darum eben auch der Versuch, Russland einem Kriegsprozess zuzuführen. Frankreich unter Hollande ist im Grunde verloren, als eigenständige politische Macht nicht mehr ernst zu nehmen, zumindest zeigt sie das immer wieder. Die Briten sind noch nicht ganz soweit, denn sie haben noch dagegen gestimmt.

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Christian Stöcker versucht etwas. Er will „Rationale aller Länder“ vereinigen, gegen Religiöse, Nationalisten, Sexisten, Rassisten usw. Sie spalten alle. Aber Christian Stöcker spaltet nicht, indem er die Rational-Elite gegen die dumm-dumpfen Nicht-Rationalen, kurz: „die Abgehängten“, erhebt? http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/gegen-donald-trump-afd-co-plaedoyer-fuer-eine-rationale-internationale-a-1117693.html

Übrigens: Wer darf eigentlich Gesprächspartner innerhalb der Rationalen-Internationale sein? Das bestimmt sicher der Herr Stöcker.

Ein bisschen mehr Real-Rationalität wünscht man sich schon bei einem, der solche Forderungen stellt. Die Probleme sind zu ernst, als dass man so etwas Seichtes mit dem Anspruch, Problemlöser zu sein, von sich gibt.

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Hier wird Carolin Emckes Versuch unter die Lupe genommen. http://www.zeit.de/2016/44/carolin-emcke-friedenspreis-des-deutschen-buchhandels

Es sieht hier so aus, als würden Emotionen stärker sein als die Ratio. Sie müsste die Argumente nur einmal umkehren – denn ausgegrenzt werden ja nicht nur Linke durch Rechte, sondern auch Rechte durch Linke. Es werden ja nicht nur Frauen diskriminiert, sondern auch öffentlich alte weiße Männer. Nicht nur sexuell anders Orientierte, sondern auch diejenigen, die zölibatär leben. Es werden nicht nur die Globalisierungfans negativ beäugt, sondern auch die National-Fans. Usw. usw. usw.

Allgemein gesagt: Es ist heute so leicht, irgendwelche emotionale Werke zu kreieren, die dann auch noch von allen, die ebenso leichtdenkerisch gepolt sind, honoriert und gelobt werden. Man will ja auch als Preisverleiher auf der Seite der Guten stehen – und wehe, man setzt sich dem Verdacht aus, es nicht zu tun. Man muss nur diejenigen auswählen, von der ein Teil der Gesellschaft denkt, dass man sie besonders beachten müsste – und zack, hat man alle Guten auf seiner Seite. Dass eine Gesellschaft aber alle im Blick haben muss, nicht nur Lieblingsrandfiguren, wird leider übergangen.

Interessant finde ich auch, wie sich alle Reden gleichen. Ob es ein Schulz sagt, eine Emcke, eine Laudatorin, ein Stöcker – man weiß im Grunde alles schon vorher. Hier und da gibt es einzelne individuelle Einschübe, aber der Gesamtduktus ist vorhersehbar. Und dabei fordert Emcke, so der Artikel, gerade „das Struppige, das Unhomogene, das radikal Individuelle“…

Was ist, wenn alle das gleiche Struppige fordern? Man hat eine struppige Monokultur.

Thomas Schmid schreibt zur Preisverleihung: „Wenn das Gute sich selbst feiert“ http://schmid.welt.de/2016/10/23/wenn-das-gute-sich-selbst-feiert-carolin-emckes-friedenspreis/ Es gibt sie also noch, die Struppigen.

Nachtrag: Kritik an der seltsamen Rede von Emcke, geäußert von Felix Menzel: http://einwanderungskritik.de/carolin-emcke-und-der-hass/

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Katholische Kirche und Kreuzzüge

Mir wurde noch eine Frage nachträglich gestellt, auch auf sie will ich eingehen:

Zunächst möchte ich Sie zum Thema auf Auszüge aus Texten meiner Seite www.evangelische-religion.de hinweisen:

1.

Mit den so genannten Kreuzzügen handelte es sich um militärische Reaktionen auf islamische Angriffe gegen das christliche Byzanz. Die Grenzen des Reiches sollten entlastet werden, indem sich die Kämpfe auf das Heilige Land konzentrierten. Darüber hinaus kamen die Aufrufe, in den Kampf zu ziehen, sicherlich auch innenpolitisch gelegen, weil Mitteleuropa auf diese Weise junge Männer loswerden konnte, die Sicherheitsrisiken boten: Bandenbildung, Raubzüge… Diese militärischen Aktionen waren größtenteils kaum sorgfältig geplant, sondern Aktionen, die von emotionalisierten Menschen durchgeführt wurden – auch zum Nachteil vieler Mitteleuropäer: Heere plünderten auf dem Weg nach Palästina ganze Regionen, es fanden Überfälle auf Dörfer und Städte statt – auch Pogrome gegen Juden. Diese Art „Kriegführung“ war etwas typisch Mitteleuropäisches. Nicht ausgebildete Heere führten weitgehend Kriege, sondern – wie man es den alten Germanen nachsagte – Banden kampfesfreudiger Menschen.

Diesen Text habe ich meiner Seite: http://evangelische-religion.de/kreuzzuege-2.html entnommen. Dort wurden auch Daten zusammengestellt: Daten muslimischer Angriffe und die Daten der jeweiligen Kreuzzüge.

2.

Die Frage stellt sich: Dürfen sich Christen gegen Feinde wehren? Als Individuum muss man das Feindesliebegebot Jesu beachten. Und so haben sich ja auch zu allen Zeiten hindurch Christen eher umbringen lassen als selbst andere – auch in Verteidigung – zu töten. Gilt das aber auch dann, wenn Christen als Gruppe angegriffen werden? Darf einer als kräftiger Mensch zulassen, dass alle Menschen seiner Gruppe einfach so getötet, versklavt, misshandelt werden – auch dann, wenn ein gemeinsamer Kampf das verhindern könnte? Gebietet es nicht gerade die Liebe, sich den Gewalttätern entgegenzustellen – mit Gewalt? (Heute stellt sich die Frage für Christen zum Beispiel in Nigeria.) Parallel zu den oben genannten Überlegungen gibt es immer auch eine pazifistische Strömung, das heißt: Kriege sind – wie jegliche Gewalt – mit Berufung auf Jesus abzulehnen. Hier sind vor allem die Quäker hervorzuheben, weil sie diese Sichtweise über Jahrhunderte überwiegend vertreten und gelebt haben. Aus der letztgenannten Sicht sind die Kreuzzüge vollständig abzulehnen. Von den zuvor genannten Sichtweisen her gesehen, können sie ansatzweise legitimiert werden – denn es ging realpolitisch gesehen, um die Verteidigung von Byzanz gegen die massiven islamischen Expansionen (selbst Italien und die Stadt Rom waren immer wieder angegriffen worden). Dass dann innerhalb der Kampfhandlungen Grausamkeiten verübt wurden, das ist aus der Sicht all der oben genannten Menschen nicht zu rechtfertigen. Denn es geht ihnen allen um Frieden, Recht, Ordnung – Angemessenheit der Mittel. (Heute: Können Massenvernichtungsmittel jemals angemessen sein? – Als Abschreckung? Wenn andere sie haben?) Da bricht sich doch der Mensch als Sünder immer wieder Bahn – selbst in den modernen Heeren, trotz Genfer Konvention usw.

Das habe ich meiner Seite: http://evangelische-religion.de/d-kirche-gewalt-2.html entnommen.

Hinzufügen möchte ich noch: http://evangelische-religion.de/d-irrwege-abwege-2.html

3.

Noch ein paar Anmerkungen, über meine Seiten hinaus:

Heute wird auf die Kreuzzüge häufig darum hingewiesen, um zu sagen, dass die Islamisten durch die Kreuzzüge hervorgerufen wurden: Muslime würden auf die Schmach, die ihnen damals zugefügt wurden, durch Fanatisierung reagieren. Das bedeutet, dass die Kirche Schuld an der Fanatisierung mancher Muslime sei. Diese Aussage entbehrt jeglicher Grundlage. Zwar haben Muslimbrüder (Ägypten) die Kreuzzüge als Argument verwendet, aber sie wurde zuerst von Historikern im Westen formuliert. Zudem darf man nicht vergessen, dass der muslimische Expansionsdrang (der vordere Orient war stark von Juden und Christen durchdrungen, bis er von Muslimen überrannt wurde, die Eroberungen gingen bis ins hinduistisch / buddhistische Pakistan / Indien, ganz Nordafrika wurde erobert) von Anfang an da war und die Versuche des Westens, diesen zu stoppen erst später hinzukamen. Israel / Jerusalem war christlich bzw. heidnisch, bis Muslime es im Krieg eingenommen hatten. Im Westen kamen islamische Heere bis nach Spanien/Frankreich und wurden im 8. Jahrhundert nach Christus von Karl Martell zum Halten gebracht. Im Osten und Süden rannten sie gegen Byzanz an, konnten allerdings dann trotz der Abwehrkriege im 15. Jahrhundert Konstantinopel / Istanbul erobern, kamen dann bis vor Wien und wurden zuletzt im 18. Jahrhundert im 6. Türkenkrieg zurückgeschlagen. Die Griechen haben sich erst 1830 von der osmanischen Oberherrschaft befreien können. Zudem fanden die Kreuzzüge vor Jahrhunderten statt – da muss man schon sehr nachtragend sein, wenn man das als Grundlage jetziger Gewalttaten nimmt.

Es wird auch berichtet, dass die Kreuzzüge besonders brutal gewesen sein, die Pferde wateten bis zu den Bäuchen durch Blut. Das wird zwar so beschrieben, man muss jedoch beachten, dass das auch schon antiker Rhetorik entsprach (Römer). Auch als der Sultan in Konstantinopel einritt, wateten die Pferde bis zu den Bäuchen im Blut. Warum diese Rhetorik? Um zu zeigen, was für einen mächtigen Gegner man überwunden hat. Ob das nun geschichtlich stimmt oder reine Rhetorik war, das muss immer im Detail untersucht werden – was naturgemäß sehr schwer ist, da man keine neutralen Beobachter hat.

Was ist noch wichtig zu wissen? Es gab unterschiedliche Möglichkeiten in Mitteleuropa für einen Bauern sein Land zu vererben: Sagen wir, er hatte vier Söhne. Dann bestand z.B. die Möglichkeit, dass sein Land durch 4 geteilt wurde – und wieder geteilt usw. was dazu führte, dass die Parzellen zu klein wurden, um eine Familie zu ernähren. Die andere Möglichkeit bestand z.B. darin, dass nur der Älteste das Land erbte und die Brüder ihm dienen mussten – oder aber lieber das Weite suchten. Das führte dazu, dass es heimatlose junge Männer gab, die in Gruppen die Gegend unsicher machten (z.B. Raubritter…). Im alten Griechenland ist man diese jungen Männer dadurch losgeworden, dass man sie auf ein Schiff setzte und sie losschickte, um irgendwo eine griechische Kolonie zu gründen, im alten Rom hat man sie ins Militär geholt und in alle vier Winde zum Dienst verschifft. Aber im Mittelalter war das so erst einmal nicht möglich. Und die Unsicherheit darum in Mitteleuropa groß.

Nun zur Rolle des Papstes: Der erste Papst, der die Kreuzzüge ausrief, weil der byzantinische Herrscher um Heere gebeten hatte, war ein geschickter Taktiker, der durch die Kreuzzüge einmal die gefährlichen jungen Männer aus Europa herausbrachte, wodurch eine gewisse Ruhe einkehren konnte. Taktiker war er dadurch, dass er Jerusalem zur Befreiung auswählte, da dadurch mehr Menschen mobilisiert werden konnten, denn heilige Städte konnten erobert werden, damit verbunden wurde Sündenvergebung. Denn manche dieser jungen Männer mochten von einem schlechten Gewissen geplagt worden sein. Hätte er gesagt: entlastet die Grenzen von Byzanz, wäre wohl kaum einer gegangen.

Und das ist – so sehe ich es – dem Papst bzw. den späteren Päpsten und deren Werbepredigern (darunter sogar der großartige Bernhard von Clairveaux) anzulasten, dass sie die politischen Notwendigkeiten (aus damaliger Sicht) mit Glauben vermischt haben.

Letztlich zeigte aber das Ergebnis (200 Jahre konnten die Kreuzfahrer Jerusalem halten [Königreich Jerusalem]), das zumindest der Expansionsdrang der damaligen Muslime über die europäische Ostschiene lange hinausgezögert werden konnte. Was freilich aus Sicht heutiger Islamisten als Übel angesehen werden kann, da dadurch Europa nicht muslimisch geworden ist.

Eigenartig ist, dass die Kreuzzüge noch immer so dominant in den Köpfen herrschen. Denn seitdem gab es viele, viele Kriege und auch Eroberungen islamischer Gebiete, so vor allem durch die säkularen Kolonialmächte Großbritannien und Frankreich. Aber darüber spricht niemand – diese dürften aber real mehr Einfluss auf die heutigen Islamisten gehabt haben, als die Kriege, die seit ca. 700 Jahre zurückliegen. Zudem ist, wenn man sich mit dem Thema beschäftigt, vielen Extrem-Muslimen ein Ärgernis, dass ihr jeweiliges Land von großen Westfirmen dominiert wird (McDonalds, Coca Cola, zudem von westlicher Fernseh- und Medienkultur insgesamt…). Von daher muss ich sagen: So ganz verstehe ich diese Aufregung um die Kreuzzüge nicht, halte das ganze eher für Propaganda, denn damit kann man einfacher begrifflich agitieren – auch gegen die katholische Kirche. Unabhängig davon können wir Christen darüber diskutieren, ob es christlich legitim ist, Kriege dermaßen religiös zu begründen. Und das heißt aus meiner Sicht: Nein.

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Untaten der IS Bekämpfer + Aleppo – emotionalisierende Medien-Propaganda + Türkei stoppen + Islamisten entführten Kapitän + Süchtige unterstützen Taliban + Irans Wasserkatastrophe

Auch auf Seiten der Mossul-Befreier kämpfen Menschen, die alles andere im Sinn haben als Menschlichkeit. Sie wollen auch einen islamistischen Staat errichten – allerdings nicht auf der Ebene der IS, sondern auf ihrer. https://www.jihadwatch.org/2016/10/mosul-civilians-and-children-tortured-with-hammers-by-us-backed-iraqi-liberators

So muss die Staatengemeinschaft aufpassen, dass sie nicht geholfen hat, im Nordirak auf einmal ein schiitisches Unterdrückunsgsystem zu installieren, das Sunniten und Christen und andere bekämpft. Sie muss aufpassen, dass nun nicht sunnitische Islamisten anfangen, ihr eigenes islamistisches System zu errichten. Sie muss aufpassen, dass die Türken nicht einfach den Nordirak einverleiben. Ebenso müssen die Kurden ihre Grenzen respektieren. Wenn im Nordirak und in Ostsyrien eine IS-freie Zone errungen ist, so ist noch lange nicht gesagt, dass damit der Frieden einzieht. Dieses Chaos wird in Syrien sicher verhindert, wenn Assad als Kontinuum an der Macht bleibt, wobei freilich auch hier darauf zu dringen ist, dass die Soldaten Assads und die jeweiligen Milizen nicht unmenschlich ausflippen.

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Ich finde es immer wieder ärgerlich, wie die Tagesschau und wahrscheinlich andere auch, Aleppo emotionalisiert darstellen. In Großbritannien sollen viele Kinder Kuscheltiere vor dem Haus der Premierministerin abgelegt haben, um für die Kinder von Aleppo etwas Gutes zu tun. Es ist Propaganda pur, die hier abläuft. Wie stellen sich diese Leute Krieg vor? Was stellen sie sich unter Islamisten vor? Wie stellen sie sich das vor, dass die Islamisten, die den Ostteil Aleppos in Geißelhaft haben, vertrieben werden sollen? Volksverdummung pur – und es gibt Leute, die verdummt wurden und ihre Kinder dazu einspannen. Sie sollen lieber Druck auf die Regierung ausüben, dass sie die Flüchtlingscamps finanziell massiver unterstützen, dass wenigstens die Geflohenen etwas zu Essen haben, dass sie ausgebildet werden können, dass die Flüchtlinge im Libanon angesichts des nahenden Winters warme Kleidung, warme Zelte bekommen. Das ist besser und zukunftsweisender als diese emotionalisierende Medien-Propaganda, die von den Weststaaten initiatisiert wird.

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Man muss das selbstherrliche Auftreten der Erdogan-Türkei im Nordirak stoppen: http://www.spiegel.de/politik/ausland/mossul-tuerkei-kaempft-trotz-verbot-gegen-dschihadisten-im-irak-a-1117934.html Die Taktik ist: Die Taktik zu zerstören. Einfach drauflosballern…

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Drogensüchtige tragen massiv dazu bei, die Islamisten in Afghanistan zu unterstützen: http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/afghanistan-opium-fuer-die-taliban-14494094.html Das sollte man stärker in den Fokus rücken. Meine Frage ist: Wie kommt das Opium aus Afghanistan nach Europa? Ich hatte gehört, dass afrikanische Mafia Leute nach Europa über die Flüchtlinge einschleust. Läuft das auch von der Mafia Afghanistans aus so?

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Auf den Philippinen haben Islamisten einen südkoreanischen Kapitän und die Crew entführt: https://www.jihadwatch.org/2016/10/philippines-islamic-state-kidnaps-south-korean-ship-captain-and-crewmember

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Viele islamische Staaten sind zur Wüste geworden. der Iran tut alles dafür, auch diesen Staat zur Wüste zu machen. Entgegen landläufiger Meinung gehört das zum Islam, überall Wüste zu hinterlassen – aber es ist im Iran schlicht und ergreifend falsche Politik: http://www.zeit.de/politik/ausland/2016-10/iran-wasserkrise-verschwendung-raubbau-klimawandel-existenzaengste

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Segen am Sonntag: Alternativen

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Christen haben außerhalb philosophischer oder apokalyptischer gelehrter Kreise der Menge der Menschen, den Benachteiligten, den Armen, den Sklaven etwas verdeutlicht. Es muss nichts so bleiben wie es ist. Gott selbst weist uns an, die Menschheit zum Guten hin zu verändern. Als freie Menschen, die sich von Gott bestimmen lassen, macht es nicht nur Sinn, Alternativen zu denken, sondern auch alternativ zu handeln. Das sehen wir an Jesus. An Jesus sehen wir auch, dass Gott uns Menschen zutraut, dass wir nicht versumpfen, sondern mehr aus uns machen, indem wir uns aus Gott heraus anderen Menschen zuwenden. Dass wir nicht angesichts der negativen Zustände verzweifeln, sondern diesen die Frohe Botschaft, das Evangelium entgegenstellen.

So segne uns Gott, dass wir aus selbstgemachter Lethargie ausbrechen und frisch, vergnügt und dankbar die Zukunft in Gottes Kraft froh gestalten. Mit seinem Evangelium im Herzen und im Verstand.

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Katholische Kirche und humanes Wirken

Aufgrund einer Anfrage eine knappe Darlegung zum Thema (s. http://blog.wolfgangfenske.de/2016/10/20/priesterinnen-und-zlibat/ )

Heute folgen in den weiteren Blöcken die Themen: Ehebruch, Homosexualität, Missbrauch, Hexenverfolgung, Abtreibung. Diese Darlegung ist Folge einer Anfrage, die ich bekommen habe, obgleich ich Protestant bin. Von daher wird auch die evangelische Kirche immer wieder knapp einbezogen.

Ich bitte von unten her zu lesen – denn dieser Beitrag ist die abschließende Bemerkung.

Die katholische Kirche wird aus der heutigen modernen mitteleuropäischen und nordamerikanischen liberalen Perspektive vielfach kritisiert. Viele Kritikpunkte wurden oben angesprochen. Darauf liegt der Fokus vieler in der Gegenwart, aber äußerst bedeutsam ist das, was die Christen der katholischen Kirche und die Christen insgesamt in der Welt leisten. In christlicher Tradition wird die Bildung groß geschrieben, Moral, das Gesundheitswesen, überhaupt die soziale Arbeit für Notleidende – und das ohne irgendwelche Grenzen zwischen den Menschen zu errichten. Das ist spezifisch christlich und von Jesus Christus herzuleiten. Sie hat andere Religionen und Kulturen darin beeinflusst, sodass auch sie die Bildung groß schreiben und das Gesundheitssystem forcieren. Die Impulse, die Christen gegeben haben und die dann von anderen aufgenommen wurden (z.B. das gesamte Sozialsystem in unserem Land war christlich, bis es säkularisiert vom Staat übernommen wurde) können bei einer sachlichen Betrachtung der Frage nicht übergangen werden.

Weltweit sind Mönche und Nonnen (um uns auf die katholische Kirche zu konzentrieren) sozial aktiv – und zwar vorbildlich aktiv. Selbst als es um Aids-Fragen ging und die Angst sehr groß war, haben sich in Afrika gerade Christen vorbildhaft um Aidskranke gekümmert. Man muss an die ganzen christlichen NGOs denken, die in allen Bereichen versuchen, die Lage der Menschen weltweit zu verbessern. Der christliche Glaube bringt eine neue Gesinnung in die Welt, die der grenzenlosen Menschlichkeit. Wie Menschlichkeit dann jedoch definiert wird, das ist unterschiedlich, denken wir dabei an das Thema Abtreibung.

Die katholische Kirche ist weltweit am Wachsen – vielleicht nicht unbedingt (zurzeit!) in Europa – aber sonst doch, und das bedeutet, sie bietet aufgrund ihres Glaubens an Jesus Christus sehr vielen Menschen Heimat, Gemeinschaft, Maßstäbe, die sie für sich und die Gesellschaft, in der sie leben, als gut ansehen, sie bekommen Trost und Halt über dieses Leben hinaus, sie bietet Lebenssinn im Engagement für andere – und ein Aufstieg in die höchsten hierarchischen Ebenen ist allen möglich – ich denke an Kardinal Sarah (die Biographie von Papst Franziskus ist mir nicht bekannt).

Die katholische Kirche ist eine Institution die 2000 Jahre lang aktiv ist. Und natürlich gibt es in diesen vielen Jahren sehr viele Fehler, die gemacht wurden. Ich möchte an das erinnern, was ich unter „Miteinander-Geschichte“ geschrieben habe. Das kann aber Christen nicht mehr entschuldigen, weil sie wussten, was Recht war und es nicht getan haben. Von daher verdanken Christen den Kritikern der Kirche sehr viel, da sie die Kirche im Grunde immer wieder zum Ansatz Jesu zurückgebracht haben. Kritiker schießen allerdings vielfach übers Ziel hinaus – aber das will ich jetzt nicht weiter vertiefen.

Eines sei noch angemerkt:

Aus welcher Perspektive sprechen bestimmte Argumente für oder gegen die katholische Kirche? Wir sind nicht neutral, auch der mitteleuropäische Mensch im Jahr 2016 ist nicht neutral – vor allem, weil es diesen „modernen“ Einheitsmenschen ja zum Glück selbst in Mitteleuropa noch nicht gibt. Wenn ich als evangelischer Christ das Eine oder Andere kritisiere, dann spricht das nicht gegen die katholische Kirche, sondern ist aus meiner Perspektive zu diskutieren.

Die katholische Kirche vertritt Menschen in aller Welt, aus allen Kulturen. Und wir Mitteleuropäer sind nicht das Zentrum der Welt, sondern nur eine Minderheit in diesem Weltchor der katholischen bzw. auch der christlichen Menschen. Von daher haben wir weltweit auch nur eine kleine Stimme einzubringen. Zudem sind wir nicht das Zentrum der Geschichte, sondern repräsentieren nur einen ganz kleinen Zeitabschnitt im großen Strom der Geschichte, der lange vor uns begann – und möglicherweise auch noch lange weitergeht. Die Kirche wird auch dann noch existieren, wenn keiner mehr an jetzige Zeitströmungen denkt.

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Katholische Kirche und Hexenverfolgung

Aufgrund einer Anfrage eine knappe Darlegung zum Thema (s. http://blog.wolfgangfenske.de/2016/10/20/priesterinnen-und-zlibat/ )

Nun noch kurz zu dem Thema Hexen: Auch im Alten Testament wurde die Hexerei rigoros verboten. Denn sie schadet Menschen. Insofern war Hexerei auch in der Kirche immer verboten. Das Problem kam dann auf, als sich alter Volksglaube mit dieser alttestamentlichen Begründung verband. Dass Hexen in allen Kulturen sehr ambivalent beurteilt werden, ist heute noch deutlich, wenn man liest, dass eine Hexe in Südafrika ermordet wurde, auf Papua Neuguinea ebenso usw. Man traut Hexen alles zu – und so kommt es vielfach zu Hexenverfolgungen dann, wenn es einer Gesellschaft schlecht geht. Der Höhepunkt der Hexenverfolgung in Mitteleuropa fand zu einer Zeit statt, in der Hunger, Kälte und Kriege die Gesellschaft zerstörten (17. Jahrhundert). So fragte man sich: Woher kommt all das Schlimme? Das muss der Teufel sein, oder das sind negative Mächte. Sie waren für die damaligen Menschen Realität. Und in diesem 17. Jahrhundert versuchte man sich auch immer stärker von der Kirche zu lösen und eigenes Recht auf die Beine zu stellen. Auch wenn die Rolle der Kirchen nicht beschönigt werden soll – denn viele Kirchenleute haben mitgemacht, so ist die ganze Angelegenheit historisch doch komplizierter einzuordnen. So wurden dann aber nicht allein Frauen als Hexen umgebracht, sondern auch Männer, Priester usw.

Damit wären wir beim Rechtssystem, das Ihre Frage auch aufwirft. Wir sagen heute: Folter bringt nicht die Wahrheit ans Licht, sondern Menschen bekennen in ihrer Not alles. In der damaligen Zeit war Folter ein – man mag es kaum aussprechen – Fortschritt. Man hat nicht einfach einen Beschuldigten ermordet, sondern wollte herausfinden, ob er Täter war oder nicht. (Gibt es eigentlich Untersuchungen darüber, dass auch Menschen, die der Hexerei angeklagt waren, freigesprochen wurden? Ich muss gestehen, dass mir diese Frage erst jetzt kommt, ich also das nicht beantworten kann.) Heute haben wir andere Mittel, den Täter zu überführen, die aber den Menschen damals nicht zur Verfügung standen. Wie wollte man damals herausfinden, wer der Täter war? Es gab ja keine Möglichkeit, Fingerabdrücke zu entnehmen und DNA-Spuren zu erkennen. Und diese Rechtsform wurde dann übernommen, um herauszufinden, ob die angeklagte Person mit den zerstörerischen Mächten verbunden ist oder nicht.

Man hätte es auch einfacher haben können, einen Menschen umzubringen, als das Entzünden von Feuer. Doch das hat eben symbolische Kraft: Feuer ist einmal das Zeichen für die Hölle, zum anderen aber verbunden mit dem Fegefeuer die reinigende Kraft, die dann den Menschen schon für das Jenseits vorbereiten soll. Soweit ich sehe ist hexenverfolgung auch sehr stark in protestantsichen bereichen vorgekommen, ist also nicht allein Thema im Kontext der katholischen Kirche, sondern der Gesellschaft, die sich von der katholischen Kirche lösen wollte.

Ja, aus heutiger – aber mitteleuropäischer – Sicht ist all das grausam. Aber undenkbar? Wir müssen nur einmal in der Weltgeschichte heute herumschauen, zu welchen Grausamkeiten Menschen fähig sind – und in unserem Land – das ist noch gar nicht so lange her, ich sage nur: 1933-1945. Noch vor 100 Jahren hat man sich auch in unserem Land umgebracht, um ein Stück Brot zu bekommen. Wenn es in unserem Land wieder einmal sehr schlimm kommen sollte: Plünderungen werden noch heute sehr „robust“ verhindert. Wir dürfen nicht von unserer geordneten Zeit aus andere Zeiten beurteilen.

Wir können als Christen allerdings froh sein, dass es unter ihnen so mutige Menschen wie Friedrich Spee gab, der gegen den Hexenwahn vorgegangen ist, der ja auch aus christlicher Perspektive, so sie sich von Jesus Christus herleitet, undenkbar ist. Wie oben angesprochen: Die Perspektive Jesu lässt auch an dieser Stelle alttestamentliche Gebote anders beurteilen.

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Nur noch eine Anmerkung, weil Sie von Menschenrechten sprechen: Wo werden sie heute mit Füßen getreten? Nie in der Menschheitsgeschichte gab es so viele Menschen, die als Sklaven arbeiten müssen wie heute. Wer weiß in unserem Land eigentlich davon? Wer tut was dagegen? Wir sind auch heute noch eingebunden in Unrechtssysteme – und so waren es die Menschen der Vergangenheit auch.

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Katholische Kirche und Abtreibung

Aufgrund einer Anfrage eine knappe Darlegung zum Thema (s. http://blog.wolfgangfenske.de/2016/10/20/priesterinnen-und-zlibat/ )

Die Frage, die sich in diesem Zusammenhang stellt ist: Ab wann ist der Mensch ein Mensch. Im Grunde freuen sich Eltern über das neue Menschenkind, wenn sie erfahren, dass die Frau schwanger ist. Der Mensch ist Mensch mit Beginn der Verschmelzung von Samenzelle und Eizelle. Und das ist die christliche Sicht – nicht nur die der katholischen Kirche. Das bedeutet aber auch, dass Abtreibung die Tötung eines Menschen ist.

Doch für manche birgt das Schwierigkeiten. Nicht alle freuen sich, wenn ein Menschlein im Leib der Mutter am Wachsen ist. Die Gründe sind vielfältig, ich muss sie nicht aufzählen. Und weil sich manche eben nicht freuen, versuchen sie das Kind in ihnen loszuwerden. Als Abtreibung noch verboten war, starben manche Mütter, weil sie irgendwelchen Scharlatanen zum Opfer gefallen sind oder trugen schwere gesundheitliche Schäden davon.

Die Gesellschaft versucht nun, diese Realität (manche möchten das Kind loswerden) mit dem Grundsatz (der Mensch ist von Anfang an Mensch) zu verbinden.

Die Lösung in unserem Land ist ein größtmöglicher Kompromiss: Der Mensch ist von Anfang an Mensch, eine Abtreibung darf aber bis zur 12.-14. Schwangerschaftswoche durchgeführt werden, wenn Gefahr für die Mutter besteht und wenn sie Folge einer Vergewaltigung ist. Dieser Grundsatz wird ausgeweitet mit Blick auf den Konflikt, in dem eine Mutter durch die Schwangerschaft geraten kann, darum kann sie in einer Schwangerschaftskonfliktberatung einen Beratungsschein bekommen, der ihr die Abtreibung auch dann ermöglicht, wenn die beiden genannten Sachverhalte nicht vorliegen.

Und hier setzen viele in der katholischen und evangelischen Kirche an. Abtreibung wird zu leicht genommen und zu leicht gemacht. Man muss bedenken, dass es um das Leben eines Menschen geht, wenn abgetrieben wird. Und aus christlicher Sicht ist das nur berechtigt, wenn das Leben der Mutter gefährdet ist, weil dann Leben gegen Leben steht und das Leben der Mutter höher bewertet wird. Zudem bergen auch die durchgeführten Abtreibungen Gefahren, so die psychischen Gefahren für die Mutter nach den Abtreibungen, die unterschätzt werden.

Dieser Grundfrage, wann ist der Mensch ein Mensch, wie lange darf abgetrieben werden, wird in den Ländern unterschiedlich beantwortet, so ist zum Beispiel Clinton noch für die Spätabtreibung, die in unserem Land nur dann möglich ist, wenn das Kind behindert ist – was auch von Christen abgelehnt wird, da ein behinderter Mensch auch ein Mensch ist und gleiche Würde hat wie ein nicht behinderter Mensch.

Heute versuchen viele Gruppen diese Aussage, wann ist ein Mensch ein Mensch, immer stärker gegen das Ungeborene bzw. Neugeborene auszuweiten. So mancher tritt dafür ein, dass das Kind erst nach der Geburt ein Mensch ist, manche sehen das Menschsein erst dann gegeben, wenn das Kleinkind seiner Selbst bewusst wird. Das würde bedeuten, dass ein Kind auch nach der Geburt getötet werden kann (Singer).

All diesen Versuchen stellt die christliche Kirche im Wesentlichen ein Stopp entgegen: Mensch ist der Mensch von Anfang an – und Abtreibung sollte nur dann ermöglicht werden, wenn Leben gegen Leben steht bzw. es für die Mutter aufgrund einer an ihr begangenen Straftat psychisch schwer wird, das Kind in sich wachsen zu lassen. Wobei zu sagen ist, dass die evangelische Kirche sich vielfach auch an die jeweilige Zeitströmung anpasst. Die evangelische Kirche kann das auch leichter, weil sie im Grunde nur in Mitteleuropa und Nordamerika dominant ist. Die Katholische Kirche trägt Verantwortung für die Menschen weltweit – und in anderen Kulturen ist Abtreibung ebenso wenig erlaubt wie ursprünglich im christlichen Bereich. Was vermehrt von den Kirchen in der Seelsorge berücksicht werden muss, sind die Mütter, die abgetrieben haben und damit seelische Probleme bekommen. Dabei steht nicht die Schuld im Mittelpunkt, sondern die Frage der Vergebung und der Integration des selbst zu verantwortenden Verlustes in das Leben.

Dass mit der Abtreibung gesellschaftspolitische Konsequenzen verbunden sind, dämmert so langsam auch manchen Menschen: es gibt in unserem Land zu viele alte Menschen – und das hängt auch damit zusammen, dass im Jahr ca. 100.000 Kinder abgetrieben werden (die Zahl sinkt von 2001: 134.964 – 2015: 99.200). Zudem wird in manchen Ländern Asiens die Zahl der Mädchen durch Abtreibungen massiv verringert, sodass es einen für die Länder gefährlichen Männerüberschuss gibt.

Das Problem, vor dem die katholische Kirche – zumindest in ihrer Führung – steht ist, dass sie auch die Verhütung ablehnt. Und da kann die evangelische Kirche nicht mitgehen. Während die katholische Kirche verantwortete Sexualität darin sieht, dass man eben dann, wenn die Möglichkeit ein Kind zu zeugen, eben nicht miteinander Geschlechtsverkehr hat, sieht die evangelische Kirche verantwortlich gelebte Sexualität darin, auch Verhütungsmittel zu verwenden. Und das bedeutet, dass ungewollte Schwangerschaften reduziert werden – und damit auch die Abtreibungen.

Aber auch hier: Die katholische Kirche muss Menschen weltweit im Blick haben, auch, was die Ethik betrifft, da in Afrika die Verhütung sehr skeptisch gesehen wird, a) weil es teuer ist, b) aber auch darum, weil das als Versuch der ehemals kolonialen Mächte angesehen wird, Afrika zu schaden. Die katholische Kirche muss eine starke kulturelle Kompetenz entwickeln, eben weil ihr Menschen aus so vielen verschiedenen Kulturen angehören. Der normale Durchschnitts-Europäer ist zwar tolerant, hat aber keine Ahnung von anderen Kulturen, hat also keine kulturelle Kompetenz entwickelt. Die Kirchen müssen intensiv dazu beitragen, dass auch in Afrika Sexualethik überhaupt greifen kann, denn die Vergewaltigungsraten sind immens hoch. Das Thema ist also für die Kirchen – vor allem für die Katholische Kirche komplexer als es sich der normale Mensch so denkt. Zudem sei noch angesprochen: Weltweit steigt auch die Zahl charismatischer Christen. Sie hat die der traditionellen Protestanten (Lutheraner, Reformierte…) weit übertroffen. Und in diesen herrscht ebenfalls überwiegend eine eher strenge Sexualethik. Und das ist für die Völker, in denen diese Christen wirken von Vorteil.

Noch eine Anmerkung: Christinnen in Pakistan bekommen weniger Kinder, sind vielfach auch nicht in der Lage dazu. Man nimmt an, dass es der soziale Druck ist, der dazu beiträgt, Entführungen, Vergewaltigungen von Christinnen sind sehr häufig. Weil sie aber weniger Kinder bekommen als muslimische Frauen, wird der Vorwurf laut, Allah sei zornig über sie, weil sie Christinnen sind und der Druck nimmt zu. Das heißt für das Thema: Kinder sind in diesen armen Ländern eine Sache des Prestiges. Und da ist es äußerst schwierig, das Thema Verhütung durchzusetzen. Das müssen Kirchen auch berücksichtigen.

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Katholische Kirche und Missbrauch

Aufgrund einer Anfrage eine knappe Darlegung zum Thema (s. http://blog.wolfgangfenske.de/2016/10/20/priesterinnen-und-zlibat/ )

Zum Thema Missbrauch. Dürfen Erwachsene mit Jugendlichen sexuellen Verkehr haben? Diese Frage ist äußerst kompliziert. Es wird heute sehr gerne auf das Thema Pädophilie reduziert. Aber so einfach ist das nicht. Das sieht man an anderen Kulturen. Sexualität und der damit verbundene Drang, ist nicht so einfach zu kanalisieren. In den Medien geht man sehr schnell insofern darüber hinweg, dass man sagt: Die Leute sind pädophil, sie müssen therapiert werden. Da man heute Homosexualität gesellschaftsfähig machen möchte, werden Pädophilie und Homosexualität getrennt, obgleich die Trennlinie vorhanden aber sehr stark durchbrochen ist, wie auch zu Heterosexuellen. Diese verkürzte Sicht wird meines Erachtens den Menschen nicht gerecht, denn Pädophilie ist nur eine Spielart der Sexualität unter vielen und zudem, wie schon gesagt, in anderen Kulturen Alltag, weil die Sexualität von Natur aus keine Barrieren vorsieht. Barrieren sind kulturell bedingt. Und dass Kinder und Jugendliche geschützt sein müssen, dazu hat das Christentum sehr viel beigetragen – auch wenn es immer wieder Menschen (auch in christlichen Einrichtungen) gab, die die christlichen Regeln durchbrochen haben.

Das ist aber kein Thema der katholischen Kirche, das ist ein gesamtgesellschaftliches Thema. Man macht es sich zu leicht, wenn man die katholische Kirche in den Fokus rückt. Missbrauchsfälle gibt es, so habe ich einmal gelesen, unter katholischen Geistlichen prozentual weniger als im Durchschnitt der Gesamtbevölkerung (man denke nur an die Odenwaldschule).

Aber: Warum steht die katholische Kirche (die evangelische müsste es auch) im Fokus der Öffentlichkeit? Das hängt mit dem hohen ethischen Anspruch der Kirche zusammen. Zudem hängt es damit zusammen, dass Menschen meinen, dass ihre Kinder in der Obhut der Kirchen sicher sind. Angesichts dieser beiden Aspekte steht die Kirche wirklich zu Recht im Fokus der Öffentlichkeit. Und dass Kirchengegner das aufgreifen, um die Kirche insgesamt anzugreifen, ist auch richtig, denn dazu wird die Kirche wieder dazu gebracht, ihre Maßstäbe an sich selbst höher zu legen.

Der Fehler der katholischen Kirche bestand darin, dass sie das selbst regeln wollte, um eben auch den Täter zu schützen. Das ist normalerweise ein Anliegen der Gesellschaft, dass Täter weitgehend geschützt werden. Aber die Kirche hat dabei nicht selten schlecht agiert, bis dann Papst Benedikt nicht erst Franziskus, die Weichen umgelegt hat. (Wie auch heute die Justiz manchmal schlecht agiert: Da wird einer kaum verurteilt – kommt wieder frei und begeht die nächste kriminelle Handlung.)

Was an diesen Taten auch zu sehen ist: Sie fanden vielfach in einem Zeitraum statt, in dem auch gesellschaftspolitisch der Verkehr von Erwachsenen mit Jugendlichen gefordert wurde (man denke an die 68ger Bewegung – und die großen Probleme, die die Partei die Grünen(Cohn-Bendit, Beck…) heute damit hat, sowie an die Odenwaldschule. Das bedeutet, dass die Priester, die Jugendliche missbraucht haben, sich dieser sexuell freizügigeren Strömung ihrer Zeit geöffnet haben.

Wie ist gesamtgesellschaftlich damit umzugehen? Alle Menschen müssen lernen, mit ihrer Sexualität verantwortlich umzugehen. Das gilt für Homos, Heteros und für alle anderen Spielarten bis hin zur Asexualität. Verantwortlicher Umgang bedeutet auch, dass man seine Sexualität zügeln muss, bis hin zur Abstinenz. Und gerade für Christen gilt es, auch seine Sexualität aus dem Glauben heraus zu leben und zu gestalten. Hiermit wird eine neue Frage angesprochen: Welchen Stellenwert gebe ich der Sexualität in meinem Leben? Unsere Gesellschaft ist äußerst sexualisiert. Muss ich dabei mitmachen? Kann ich mein Leben nicht auch als Kontrapunkt zur sexualisierten Gesellschaft sinnvoll(er) gestalten? Womit wir wieder beim Zölibat der Priester und Ordensleute angelangt sind bzw. auch bei den evangelischen Menschen, die anderes als wichtiger im Leben ansehen, als ihre Sexualität zu leben. Und das erkennen wir auch an Jesus, wenn er sagt, dass es Eunuchen fürs Himmelreich gebe, das heißt: Menschen leben enthaltsam, weil sie mit Blick auf das Reich Gottes (Verkündigung der Frohen Botschaft mit der dazu gehörigen Zuwendung zu anderen Menschen) ihr Leben gestalten.

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Katholische Kirche und Homosexualität

Aufgrund einer Anfrage eine knappe Darlegung zum Thema (s. Einleitung zum vorangegangenen Blog:

Entsprechend ist auch das Thema gleichgeschlechtlicher Verkehr einzuordnen. Das Verbot ist traditionell bedingt, stört den Zusammenhalt einer Gruppe und die Vermehrung innerhalb der Gruppe. Zudem stand als negatives Beispiel den Juden immer auch das Verhalten der Heiden vor Augen. Und das war abschreckend. Immer wieder wird als schönes Beispiel die freizügige Homosexualität bei den Griechen hervorgehoben. Aber das war nicht so, wie es sich manche wünschen. Bei den Griechen durfte ein Mann nicht die Rolle der Frau spielen, sondern dafür wurden dann Sklaven oder Jungs ausgesucht. Die wurden nicht gefragt, ob sie das wollten oder nicht. Der einzige Vorteil, den diese hatten, war, dass sie von ihrem älteren Sexualpartner finanziell unterstützt und auch ausgebildet wurden. Homosexualität ist in der Antike immer mit Unterordnung anderer verbunden gewesen (und ist es vielfach heute ja auch noch, man denke an die Jungs in Afghanistan, vor ein paar Monaten stand in der Zeitung, dass im Irak junge Männer einen Mann umgebracht hatten, weil der sie in jungen Jahren zu homosexuelle Handlungen gezwungen hatte). Anders als das Zusammenleben der Menschen in der Ehe war das eben nicht geregelt, von daher war Missbrauch die Regel. Und davon wandten sich Juden und Christen ab. Jungs wie Mädchen sollten in den Gemeinden sicher sein vor Nachstellungen. Und so regelten Christen das Zusammenleben in der jüdischen Tradition neu: Hetero-Ehen bekamen einen neuen Charakter (einander achten), Homo-Verhältnisse wurden abgelehnt. Und, was auch neu war: Man musste nicht heiraten, weder Frau noch Mann waren dazu gezwungen. Gott will, dass Menschen gut miteinander umgehen.

Wir stellen heute die Liebe als Maßstab in das Zentrum aller Überlegungen – die es so damals nicht gab. Damals stand etwas anderes als Maßstab im Mittelpunkt: Das gute Zusammenleben der Menschen, der Gruppe.

Und so stellt sich dann heute die Frage, die auch in den Kirchen unterschiedlich beantwortet werden: Was ist heute der Maßstab für das Zusammensein der Menschen? Ist es die Liebe? Dürfen also alle Menschen heiraten, die sich irgendwie lieben – und dürfen sie sich alle wieder trennen, wenn sie sich nicht mehr lieben? Wie geht man vor, wenn einer aber noch liebt – darf sich der andere, der nicht mehr liebt, dann auch trennen? Ist das kein Unrecht, kein Vertrauensbruch am noch liebenden Menschen? Bin also ich und mein Wohlgefühl Maßstab für alles, was ich tue und tun darf? Oder gilt als Maßstab etwas anderes? Zum Beispiel die Schöpfungsordnung: Zusammensein von Mann und Frau, mit Blick auf Nachkommenschaft als Ausdruck der Liebe? Oder ist die Grundlage der Glaube an Jesus Christus, von dem her alles – auch das Zusammensein in der Ehe – beeinflusst wird?

Kann eine Gesellschaft Menschen schützen vor sexueller Ausbeutung – muss sie sie schützen? Welche Regeln gibt es? Langt es, wenn man sagt, sie müssen dieses oder jenes Alter erreicht haben, weil sie dann selbst entscheiden können, was sie zulassen wollen oder nicht? Gibt es eine Sexualethik – oder soll jeder nach seiner Fasson glücklich werden – und da gibt es ja eine Unmenge an Spielarten der Sexualität – alles erlaubt? Der Maßstab, man darf alles – nur den anderen nicht schaden: Schadet man einem anderen nicht, wenn man ihn verstößt, weil man ihn nicht mehr liebt?

Die katholische Kirche wie auch viele in der evangelischen Kirche lehnen Homosexualität nicht ab – sondern allein das Ausleben der homosexuellen Neigung. Hier möchte ich einfach zusammenfassend mich zitieren (denn diese Seite kommt von mir) http://evangelische-religion.de/sexualethik-2.html – womit ich nicht die katholische Position wiedergebe, sondern die Position, die gegenwärtig in der evangelischen Kirche vielfach vertreten wird:

„In der neutestamentlichen Zeit war nicht bekannt (was auch heute noch umstritten ist), dass die Neigung zu gleichgeschlechtlichen Menschen auch angeboren sein kann. (Es ist schwer zu beurteilen, weil die dahinterstehende Ideologie immer auch dominant ist: Während Homosexuelle weitgehend davon ausgehen, dass sie angeboren ist, sehen Vertreter des Gender-Weltbildes geschlechtliches Empfinden als kulturelles Erbe – somit als variabel – an.) Ebenso kannte man aus den heidnischen Kreisen aufgrund der oben genannten gesellschaftlichen Situation nicht, dass auch zwischen Homosexuellen Liebe entstehen kann. Darum kommt man heute vielfach zu einer anderen Bewertung der Homosexualität. Aus christlicher Perspektive gilt (wenn man sie nicht wie in vielen christlichen Gruppen ablehnt) das, was auch für Ehen gilt: Sie hat die Würde des Menschen zu achten und „Ehebruch“ auch unter Homosexuellen ist abzulehnen. Grundlage für diese Sichtweise ist: Jesus nahm die Menschen so an, wie sie waren. Zwar mussten sie ihr sündiges Wesen ablegen, aber wenn Homosexualität ein Teil der menschlichen Sexualität ist, dann ist sie  nicht der Sünde zuzuordnen, sondern als Variante in der Schöpfung zu akzeptieren. Sie ist aber in den Rahmen des respektvollen sexuellen Miteinanders insgesamt zu stellen.“

In diesem Zitat wird deutlich, dass der Maßstab der ist, der gegenwärtig vielfach genommen wird: Menschen lieben einander. Aber wie gesehen: Dieser Maßstab kann auch durch andere ersetzt werden, die nicht weniger richtig sind.

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