Die Frau, die in Saudi Arabien Auto gefahren ist und ihre Geschlechtsgenossinnen dazu aufgefordert hatte, es ihr gleich zu tun, ist wieder frei. Freilich unter der Auflage, sie muss die Kampagne einstellen und sich regelmäßig bei der Polizei melden. Die Schlagstricke – angewendet oder nicht – hatten also Erfolg: http://www.focus.de/politik/schlagzeilen/nid_73585.html
Dieses folgende Vorgehen sagt doch alles über den Zustand der ägyptischen Gesellschaft: Es geht um Gewalt gegen Frauen, die ihr Recht einklagen wollten: http://www.welt.de/politik/ausland/article13404872/Armee-quaelte-aegyptische-Frauen-mit-Jungfrauentests.html Kann man nun auch die Frau aus Saudi Arabien verstehen, die nun nicht mehr für das Recht eintreten will, dass Frauen Auto fahren dürfen? Diese Gesellschaften sind doch durch und durch krank. Das sind nicht nur der ägyptische Militärrat oder das Regime in Saudi Arabien und die Verhältnisse im Iran – diese Angst vor Frauen und die Gewalt gegen sie geht tiefer. Das wäre doch was, wenn alle Muslima, die hier dafür eintreten, als Zeichen ihrer Freiheit das Kopftuch tragen zu dürfen – dafür eintreten würden, dass ihre Geschlechtsgenossinnen in der arabischen Welt endlich einmal Rechte bekommen. Als ich einmal einer von Mexiko begeisterten Frau sagte, dass auch die mexikanische Gesellschaft irgendwie krank sein müsse – diese Grausamkeiten dort… – da war sie nicht wenig empört darüber, dass ich das sagen könne. Das seien nur die Drogenbanden. Ich wünschte, es wäre so. Ich nenne das an dieser Stelle, weil in Mexiko (Info vom 23.4.) drei Frauen/Mädchen in einem Schönheitssalon gefesselt und ermordet wurden: http://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article13251769/14-Jaehrige-in-Schoenheitssalon-gefesselt-und-ermordet.html Es gibt nicht nur einzelne Menschen, die emotional kaputt sind, sondern auch ganze Gemeinschaften. Die Frage ist: Wie kommt das, wieweit haben sie Rückhalt in einer größeren Gruppe, in ihren Grundlagen.
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