Grüne Wirtschaft – Fallobst + Grüner Witz + Steuern auf Luxusgüter

Um wie viel wird die Inflation steigen? 3% – 6% – 9%? Nach oben keine Grenzen. Wenn man Benzin und Öl usw. teurer macht, dann steigen die Preise. Es gibt Leute, die an Feen glauben – und so glauben auch manche, dass die Regierung wirklich den Leuten einen Ausgleich schafft. Wenn sie das wirklich vorhaben, bin ich mal gespannt, wie die das hinbekommen wollen. Wahrscheinlich, indem sie Hygieneartikel billiger machen. Nun denn, schon mal ein guter Beginn: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/hygieneartikel-steuer-101.html

Übrigens: Die Grünen können sich doch gemütlich zurücklehnen. 130 bekommen sie durch, wenn sie die Steuern auf Benzin auf X% heben. Dann wollen/können Autofahrer nicht mehr fahren und die Speditionen können nicht mehr, weil sie pleite sind. Schön, dann wird endlich das Fallobst wieder gegessen.

Nun der versprochene Grüne Witz: 100€. https://www.welt.de/politik/deutschland/article196030609/Klimaschutz-Gruene-wollen-100-Euro-Energiegeld-an-jeden-Deutschen-auszahlen.html

War da nicht was: Leute die Sparen sollen Geld zurückbekommen? Nun pauschal 100€? Und noch was: Warum nehmen sie im Beispiel gerade eine Familie mit zwei Kindern? Weil das mehr klingt. Dann soll irgendwann die Stromsteuer entfallen. Und das wäre dann noch mehr Geld! Grund, Grüne zu wählen, für diejenigen, die sowieso genug haben. Die 400€ sollen zudem helfen, die alte Heizung rauszuwerfen? Zumindest suggeriert der Beitrag das.

Wie wäre das? Steuern auf Luxusgüter erhöhen, auf Alltagsgüter senken?

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Islamismus + Antisemitismus

(Mutmaßliche) Islamisten schlagen immer wieder zu: https://www.spiegel.de/politik/ausland/paris-messerangreifer-war-laut-staatsanwalt-islamist-a-1290152.html

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Antisemitismus: Jüdin wurde mit Stein beworfen: https://www.achgut.com/artikel/juedin_wird_vor_ihren_kindern_mit_stein_beworfen_neuer_deutscher_alltag

Was man gegen Antisemitismus tun kann: https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/juedische-gemeinde-frankfurt-beraet-ueber-antisemitismus-im-stadion-16369144.html und: https://www.kirche-und-leben.de/artikel/neue-internetseite-gegen-antisemitismus-im-alltag/

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Erdogans Türkei + Der erfolgreichste Droher + Englische Presse

Dass die Türkei die ausgehandelten Gelder von der EU bekommt – das ist selbstverständlich, sollte es sein. Allerdings Erdogan zu hofieren und wie es scheint, sich auf Erpressungen einzulassen, das ist kurios. https://www.tagesschau.de/ausland/seehofer-griechenland-103.html

Dass die Erdogan-Türkei immer noch krass ist, das zeigt dieser kuriose Vorfall: https://www.tagesschau.de/regional/nordrheinwestfalen/moenchengladbach-istanbul-fahnen-101.html

Erdogan, der erfolgreichste Droher droht wieder: https://www.spiegel.de/politik/ausland/tuerkei-recep-tayyip-erdogan-kuendigt-militaereinsatz-in-syrien-an-a-1290174.html

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Die englische Presse sollte etwas auf den Deckel bekommen. Unbedingt. Doch ist das Paar stark genug, gegen sie anzugehen? https://www.tagesschau.de/ausland/harry-klage-101.html Denn die Presse hat Mittel, die jegliches Individuum übersteigt, vor allem auch dann, wenn sie unverantwortlich agitiert.

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Suam und der Mond

Wie ein dicker Käse hing der Vollmond über dem abgeernteten Feld. Die Mäuse hungerten. Beim Vollmond sprangen sie alle wie verrückt: Sie wollten am Käse knabbern. Keiner gelang es. Keiner? Als in der nächsten Nacht der Mond abgenommen hatte, beschuldigten sie die kleine dicke Suam heimlich an ihm geknabbert zu haben. Das bestätigte sich in den nächsten Nächten: Der Mond nahm ab, die kleine dicke Suam – wurde sie nicht täglich dicker?

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Der Blog wird in nächster Zeit sehr unregelmäßig bestückt werden.

Christliche Hymnen, Lieder, Gedichte (6)

Augustinus (354-430)

Von Augustinus haben wir sehr viele Werke überliefert – aber wir haben nur ein Lied, das seinen Gegnern vorwirft, Unfrieden zu stiften. Er ermuntert das Volk jeweils nach ein paar Zeilen – die alphabetisch (A-B-C…) geordnet sind – zu singen: Omnes qui gaudetis pace, modum verum iudicate: Alle, die sich über Frieden freuen, urteilt, was wahr ist. Das Lied schließt: „Wir haben euch, Brüder, vom Frieden gesungen, wenn ihr es vernehmen wollt….“ https://www.augustinus.it/latino/salmo_contro_donato/salmo_contro_donato.htm

Caelius Sedulius (+ um 450)

In seinem ersten Buch über das Passa beschreibt Caelius Sedulius heidnische Werke – und stellt die Frage, warum er anders als die Heiden Gott besingt. Dieser habe ihm Seele und Herz gegeben. Im Weihnachtshymnus beschreibt er Gottes Menschwerdung in Jesus Christus http://hymnarium.de : von der Geburt bis zum Tod und zur Auferstehung – mit Schwerpunkt auf die Wundertätigkeit https://de.wikipedia.org/wiki/A_solis_ortus_cardine :

… Durch Wundertaten beglaubigte er, / dass er Gott zum Vater hat….

Kommt, lasst uns mit wohlklingenden Hymnen / alle singen: Unterworfen / ist die Hölle durch den Triumph Christi, / der als Verkaufter uns losgekauft hat.

Dieses Gedicht ist wohl das erste, das versucht, durchgehend den Reim zu verwenden. Was den zitierten Vers betrifft: Ymnis, venite, dulcibus / omnes canamus subditum / Christi triumpho tartarum, / qui nos redemit venditus. Zudem ist es ein ABC-Gedicht (Abcdarius)

Magnus Felix Ennodius (473-521)

In seinem Pfingstlied (Et hoc supernum munus est) besingt er, dass das Wort Gottes, in dem alle Sprachen vereint sind, Herzen aller Völker erschüttert: „Auf so viel wegen eilt das heil / Der welt zur welt, die widerstrebt.“ http://hymnarium.de Bildhaft beschreibt er den Sieg Jesu über den Tod: Die Kette liegt in Fesseln / die Schlange verschlingt ihr Gift, / die Sanftmut zerschmettert den Stolz,“ das Lamm besiegt den Löwen. (Iam Christus ascendit polum). In Nigrante tectum pallio verbindet er das dunkle Tuch der Nacht und den Schlaf mit Tod und bittet Christus um Schutz vor Untugend und ewigem Untergang.

Venantius Fortunatus (ca. 530-605)

Venantius wurde am Ende eines bewegten Lebens Bischof von Poitiers und wird als Übergang von der Antike zum Mittelalter angesehen. Er war der letzte große Latein-Dichter und war der Größte in dem Reich der Merowinger. Er war literarisch sehr aktiv, schrieb zahlreiche Gedichte (als Dank für seine Gastgeber), Hymnen, Auslegungen zum Vater unser und dem Apostolischen Glaubensbekenntniss und schrieb Biographien über Heilige, so auch über das Leben der Heiligen Radegundis. Venantius kannte diese Frau. Sie war Tochter eines Königs aus Thüringen, Kriegsbeute des Merowingerkönigs Clothar I., zog sich ins Kloster zurück und widmete sich karitativer Arbeit. Sie regte bei Venantius ein Buch über Martin von Tours an. Er schrieb über seine Mosel- und Rheinfahrt. Eines seiner Figurengedichte ist hier zu finden: http://www.signaturen-magazin.de/venantius-fortunatus–figurengedicht.html Ein anderes s.: https://bar.wikipedia.org/wiki/Venantius_Fortunatus

 In O gloriosa virginum besingt er Maria, die es durch die Geburt Jesu ermöglicht habe, dass Menschen wieder in das Sternenzelt hineingehen können. Das Wort ist der Same, den Marias Ohr empfängt und im Herzen gebiert. In Quem terra, pontus, sidera – möglicherweise von Venantius – wird vertieft, dass der, der alles erschaffen hat und erhält, sich in Marias Körper einschloss, um als der von Völkern Ersehnte geboren zu werden. In Pange, lingua (Singe, Zunge) wird besungen, dass Jesus Mensch geworden ist (weint als Kind in der Krippe; gewindelt, zusammengeschnürt, Hände und Füße), das Sterben Jesu den Sieg bedeutete. Der Kreuzestod wird intensiv besungen – indem das Holz, der Baum hervorgehoben wird: Hoher baum, beug deine äste, dehne weit dein kernholz aus Und erweiche so die härte, die dein ursprung dir verlieh, Dass des höchsten königsglieder du gelind am stamme dehnst.“ Das Kreuz ist das Rettungsholz im Schiffbruch der Welt. Es ist Zeichen des Sieges. (Texte: http://hymnarium.de/ ) Auch in Vexilla regis prodeunt wird der Kreuzestod Jesu besungen – sein Leiden bedeutet: Herrschaft – das Kreuz ist kein Todeszeichen der Schande, es ist geschmückt mit Christus – des Königs Purpur https://de.wikipedia.org/wiki/Vexilla_regis : Die Anfangszeilen weisen auf eine Prozession: Die Standarten des Königs gehen voran; / es blitzt des Kreuzes Geheimnis,…

Deutlich wird in diesen Leidenszeiten, in denen die Stämme Europas in Aufruhr waren, dass das Thema „Tod am Kreuz besiegt den Tod“ wichtig geworden ist. Es wird eine große Verehrung Jesu am Kreuz deutlich, weil der Tod als Folge grausamen Sterbens Jesu überwunden wurde. Die Zunge muss aufgefordert werden, dieses unvorstellbare Geheimnis zu besingen: Das Sterben Jesu bringt Leben. Im Kampf wurde der Sieg errungen. Die Grenze des Todes wurde durchbrochen – die Sprache selbst wird dazu verwendet, diesen unfassbaren Durchbruch Wort werden zu lassen.

Venantius wurde übrigens Christ, weil er durch heiliges Öl, dass Martin von Tours geweiht war, vom Augenleiden geheilt wurde. Darum ging er auch, als die Lage in Norditalien sehr turbulent wurde, nach Frankreich.

Romanos Melodos (485-562[?])

Auf diesen berühmten christlichen Sänger der Ostkirche sei nur hingewiesen. https://www.heiligenlexikon.de/BiographienR/Romanos_Melodos.html

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Christliche Hymnen, Lieder und Gedichte (5)

Prudentius (*348- nach 405)

Dieser christliche Dichter wird vielfach hervorgehoben – denn im Mittelalter hatte er sehr großen Einfluss. Er war von Haus aus Jurist, wurde vom Kaiser gefördert und befördert, quittierte den Dienst, als er älter wurde. Er geriet in eine Lebenskrise: Der Tod ist nah, die Seele ist verloren – er hat Gott verloren.

„Endlich soll die sündige Seele die Thorheit von sich werfen; wenigstens mit Worten den Herrn preisen, wenn es Verdienste nicht thun; mit Lobgesängen den Tag ausfüllen und die Nacht nicht aufhören, weil es dem Herrn zu lobsingen gilt; kämpfen gegen den Irrwahn, den katholischen Glauben predigen, die Altäre der Heiden stürzen, Untergang, Rom, deinen Götzen bereiten, Lieder weihen den Märtyrern, Preisgesänge den Aposteln“ (Kayser 256)

An diesem Zitat wird deutlich, dass die Gedichte, die kunstvollen Texte nicht allein der religiösen Erbauung dienten, sondern auch der scharfen Auseinandersetzung mit Gegnern.

Wie in einem meiner vorangegangenen Beiträge erwähnt, war das folgerichtig: Die Welt besteht aus Gottes Ordnung – die Sprache spiegelt diese Ordnung; darum wird die geordnete Sprache dem Chaos, den Gegnern entgegengestellt. Ordnung bekämpft Unordnung. Entsprechend wird auch in vielen – auch bisher angesprochenen Gedichten – gegen den Tod, gegen die Untugenden angegangen. Sie widersprechen der Ordnung Gottes. Die Seele, die Gott verlässt, verliert sich im Chaos des Widergöttlichen, der Untugend, des Todes. Die Tugenden: Demut statt Hochmut, Geduld statt Zorn, Keuschheit statt sexuelle Ausschweifungen, Frieden statt Streit, angemessenes Essen und Trinken statt Gier, Wahrheit statt Lüge, in reinem Sinne singen statt Streben nach unreinem Gewinn… Entsprechend sollen die Tages-Lieder helfen, ein Leben in Tugendhaftigkeit/Heiligkeit zu führen. Die Texte des Ambrosius waren eine Grundlage, auf der Prudentius vielfach baute. So wurde oben das Gedicht des Ambrosius erwähnt: Ewiger Schöpfer der Welt. Dieses wird von Prudentius aufgenommen und verdeutlicht (Ales diei nuntius).

Der Hahn und Christus werden verbunden, ebenso wird gesagt, dass Jesus den Petrus vor dem Verrat vor dem Hahnenschrei gewarnt hat, und: beim Hahnenschrei – Sonnenaufgang – ist Jesus auferstanden. Seit der Auferstehung Jesu gilt Neues, gilt es, nicht mehr zu schlafen, das heißt, es gilt nur noch, sich Gott gemäß zu verhalten. Schlafen wird Metapher für gottloses Treiben – wachen wird Metapher dafür, Gottes Willen zu tun: „Hier ist die Wahrheit: wachen wir!“ Alles schlechte Handeln wird am Morgen, an dem Christus kommen wird, vergehen – ist „eitel Nichts!“ (Übersetzung: Gesänge der Heiligen)

Ähnlich das Abendlied. Auch in dieses werden Reflexionen eingewoben: über gute und schlechte Träume, über die Fähigkeit guter Träume, wie sie in biblischen Texten genannt werden, es wird der praktische Tipp gegen schlechte Träume gegeben: gutes Leben am Tag und: „Bezeichne… / Dein Herz und deine Stirne / Mit Christi Kreuzes Zeichen. / Das Kreuz verscheucht die Laster, / Verscheucht die dunklen Mächte; / In diesem Zeichen sicher / Kann nie die Seele wanken.“

Zu dieser Ordnung Gottes, die oben genannt wurde, gehört es auch, dass Gott den Verstorbenen von der Erde zurückfordern wird, denn Gott denkt an seine Menschen, sein Ebenbild vergisst er nicht. Die Seele steigt auf, der Körper wird mit ihr vereint am Ende der Zeiten (Iam moesta quiesce querela)

An den wenigen Beispielen wird deutlich, dass Prudentius stärker die Glaubenspraxis im Blick hat, damit verbunden auch die Seelsorge. Die metaphorische Sprache sprengt die Sprachgrenzen.

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Christliche Hymnen, Lieder, Gedichte (4)

Synesius von Kyrene

Synesius von Kyrene (370-412) war gebildeter neuplatonischer Philosoph und politisch engagierter Christ und Bischof.

Auch er besingt die Größe, die Schöpfungsmacht Jesu Christi, das All steht im Blick, Sonne, Mond, Planeten – und diese Weisheit, die in allem ist, möge auch das Leben des Dichters bestimmen. Hinweisen möchte ich auf den Schluss des ersten Hymnus, soweit ihn Kayser (49) zitiert: „Horch auf! Zikade singt / vom Morgentaue trunken. Schau, wie die Saite stärker / Mir schlägt und eine Stimme / Begeisternd mich umtönet! / Was giebst du für ein Lied mir / Du heilige Begeisterung?“ Intensive Lichtmetaphorik bestimmt auch den 6. Hymnus, der ähnlich aufgebaut ist und in einen Furiosen „Preis dir“ ausklingt, mit Preis des Gottesgeistes, der von Sohn und Vater gesandt werden möge, „damit mir die Seele erquicke / Der Gottesgaben Fülle“.

Deutlich wird, dass hier stärker als bei manchen anderen das eigene Leben im Blick ist – und das mit ekstatischen Elementen. Die Grenzen des Rationalen übersteigend – in einem rational hergestellten Gedicht.

Paulinus von Nola

Zum Teil sind die Gedichte endlos lang, z.B. Gedichte von Ephraim/Ephräm, von Gregor von Nazianz. Auch Texte von Paulinus von Nola (* 354 in Bordeaux und +431). Die Texte sind zu lesen, zu meditieren, sie erzählen Vita (zum Beispiel von Paulinus) aus einer neuen Perspektive. Es sind Texte für Mönche, Texte gelesen von Gebildeten, Texte vertieft in Klöstern und vermutlich von philosophischen Zirkeln.

In einem langen Gedicht (5) von Paulinus von Nola heißt es am Ende recht schön mit Blick auf Jesus Christus:

Die harmonischen Lieder Davids singen Dir Lob und lassen die Luft erklingen mit Stimmen die Antworten: Amen.  

Christus steht im Zentrum der Gedichte von Paulinus – die Aufgabe der Gedichte ist es, Christus zu verkünden – und so erwartet das zitierte Lied auch die singende Zustimmung der Lesenden und legt ihnen diese in den Mund: Amen.

Grenzen zwischen Menschen werden durch Lieder durchbrochen: Sie sagen zu dem von mir gesungenem Lied: Amen. Sie sind ergriffen, sie stimmen zu.

*

An vielen der Übergangsdichter von heidnischer Tradition zum Christentum wird deutlich, dass sie die alte Tradition aufgreifen und versuchen, sie mit dem Christentum zu überwinden. Andere fügten in ihre zahlreichen „heidnischen“ Texte immer wieder auch einmal christliche Aspekte ein, wie zum Beispiel der Lehrer des Paulinus, Ausonius (310-394; nur eine Anmerkung über den Dreieinigen Gott – in einem Text über die „3“, aber auch ein Ostergebet stammt von ihm). Sprachlich galten die römischen Traditionen den Christen wie Paulinus als schön – inhaltlich als leer. Und so wollte man dann schöne Sprache mit göttlichem Inhalt füllen. Sprache bildet die gesamte Wirklichkeit ab – auch die des Handelns Gottes. Die Adressaten der Gedichte sind ebenso Gebildete, an römischer Literatur Gebildete. Sie kennen die Anspielungen, die Zitate, die leichten Variierungen der „Zitate“. Das wird auch an den Briefgedichten deutlich. Paulinus übernimmt eine Tradition, die in Rom bekannt war, so z.B. von Horaz. Nun stellt sich die Frage: Sind die Briefgedichte einzuordnen wie andere Briefe – also als persönliche Texte – oder sind sie literarische Briefe – also an eine Gruppe Interessierter adressiert? Wie dem letztlich auch sein sollte: Paulinus legt in Briefgedichten seine neue christliche Sicht dar, begründet und verteidigt sie. Diese Briefgedichte können allerdings hier in meiner kurzen Übersicht nicht weiter vertieft werden. Es handelt sich um Texte, die gelesen werden wollen, in Ruhe durchdacht und argumentativ nachvollzogen. Darin unterscheiden sie sich von Hymnen, aber auch von kürzeren Gedichten, die einen Aspekt benennen und vertiefen.

Anders die Lieder von Ambrosius. Sie sind Gebrauchslieder für Gottesdienste:

Ambrosius von Mailand

Ambrosius (339 in Trier – 397) ist derjenige, der christliche Lieder als Gemeindelieder im Westen populär gemacht hat. Ambrosius setzte auch Gottesdienste und Gesang ein, um gegen einen Befehl der Kaiser-Mutter Justina passiven Widerstand zu leisten. Mit Erfolg. Augustinus schildert in seinen Bekenntnissen (9,12) wie sehr ihn diese Lieder berührten, aber auch, dass ein Lied ihn angesichts des Todes seiner Mutter getröstet hat. Er spricht damit das Abendlied, „Gott, Schöpfer von allem„, an http://hymnarium.de/hymni-ex-thesauro/hymnen/82-deus-creator-omnium :

Gott schenkt allen Ruhe – Nachtgebet und Lieder preisen Gott – in der Finsternis der Nacht, möge der Glaube nichts von Finsternissen wissen – nichts Trübes mag verhindern, im Traume Gott zu sehn.

Das Gedicht „Ewiger Schöpfer der Welt“ hat enge Parallelen zu dem Morgengesang, der unter Hilarius angesprochen wurde. Hier steht der Hahn jedoch im Zentrum, der die Menschen weckt, der Hoffnung schenkt, Kranken Besserung gibt. Strauchelnde werden Jesus anbefohlen. Am Schluss heißt es:

O Licht, scheine du in die Herzen und
verjage den Schlaf der Seele:
dich soll zuerst unsere Stimme preisen,
und was wir gelobt, wollen wir dir auch halten.

Das Gedicht vollzieht das, was hier ausgesprochen wird: Es preist am Morgen nach dem Erwachen zuerst das Licht Gottes. So lässt sich allerdings fragen, ob der Hahn wirklich den krähenden Hahn meint, oder ob der Begriff nicht doch auf Christus hinweist, der Menschen „weckt“. Das erste, was den Sinn beschäftigen soll: Gott; das letzte am Tag, was den Sinn beschäftigen soll: Gott. Und während des Tages möge Gott den Betenden vor üble Taten bewahren, damit er am Ende des Lebens Gott aus reinem Herzen singen kann (vielleicht ist das Lied von Ambrosius: Iam lucis orto sidere). Ambrosius besingt nicht nur Tagesläufe, er zieht zum Beispiel auch Schlussfolgerungen aus dem Sterben Jesu für den Christen (Schon steigt herauf die dritte Stunde). Das Weihnachtslied (Intende qui regis Israel) sieht Jesus als Licht, das auf der Welt erscheint. An diesem Lied kann man sehen, dass ein Hymnus nicht nur Lied ist, sondern auch als Argument angeführt werden kann: https://calvinistinternational.com/2016/12/13/intende-qui-regis-israel-1/. Eine ausführliche Interpretation dieses Liedes zeigt, wie vielschichtig solche wenigen Zeilen eines Hymnus sein können: https://www.bistum-eichstaett.de/index.php So wären weitere Texte zu nennen, zum Thema Streit (Allmächtiger Lenker, wahrhafter Gott), ein Gebet an den heiligen Geist (Nunc, sancte nobis Spiritus).

Viele dem Ambrosius (zugeschriebene?) Texte betreffen Märtyrer, das heißt Menschen, die wehrlos wegen ihres Glaubens an Jesus Christus Folterqualen und Tod erdulden mussten. In diesen Texten werden die Märtyrer geehrt (Agnes beatae virginis, Grates tibi Iesu novas, Victor Nabor Felix pii, Apostolorum supparem, Apostolorum passio). Genannt seien nur ein paar Verse aus Aeterna Christi munera http://hymnarium.de/hymni-ex-thesauro/hymnen/175-aeterna-christi-munera (Übersetzungen s. auch: https://gregorien.info/de ):

Der Heiligen Glaube, treugelobt,
Der Gläubigen Hoffnung, unbesiegt,
Christi vollkommene Liebeskraft
Zermalmt den Fürsten dieser Welt.

In ihnen wohnt des Vaters Ruhm,
In ihnen wirkt der Willensgeist,
In ihnen jubelt laut der Sohn,
Durchfreudet ganz der Himmel sich.

Auch die Lieder des Ambrosius durchbrechen Grenzen: Grenzen des Alltags – der Alltag ist eingebunden in die Gottesbeziehung. So auch das Sterben – auch das gewaltsame Sterben. Man dürfte sich der schwankenden politischen Lage bewusst gewesen sein: Ändert sich der Kaiser – ist die Zeit der Freiheit beendet. Wird der lokale Mob aus irgendeinem Grund angestachelt, kann das Leben schnell beendet sein. handelnd und singend versuchte man, diese Grenzen auszudehnen, Raum zu gewinnen, damit ein wenig irdische Sicherheit gegeben wird. Wenn die Launen der Politik wieder zuschlagen, war man angesichts der Erinnerung an die Märtyrer gewappnet.

Göttliche Liturgie: Johannes Chrysostomos

Hinweisen möchte ich nur auf die Göttliche Liturgie in der Überlieferung des Johannes Chrysostomos (349[?]-407) – die viele Dichter im Hintergrund hat: https://www.heiligenlexikon.de/Literatur/Goettliche_Liturgie_Chrysostomus.html

Die Liturgie der Orthodoxen Kirche ist das Muster für das, was ich eingangs geschrieben habe: „Diese Akzente durchbrechen die Grenzen, die Menschen einengen, sie zerreißen Fesseln, die Menschen binden. Hymnen versuchen sprachlich die Welt in ein neues Licht zu tauchen. Dieses neue Licht Gottes soll die Menschen anstecken, auf dass sie selbst von diesem Licht ergriffen zu Licht werden. Sie heben den Menschen hoch, heben sie aus dem Dunstkreis heraus in die frische Luft Gottes. Darum werden sie in einer überschwänglichen Sprache formuliert https://blog.wolfgangfenske.de/2019/09/22/christliche-hymnen-lieder-gedichte-1/ . Der orthodoxen Liturgie ist darüber hinaus eigen, dass die Feiernden gemeinsam mit den Himmlischen feiern: Der Himmel ist geöffnet.

Die Verwendung von Texten vieler – ohne Namensgebung – zu einem wunderbaren Stück zeigt, dass wir heute Grenzen errichtet haben: Mein Name soll gelten… – auf Deutsch: Copyright.

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Frauen unerwünscht

Chearleader – ein Sport – unerwünscht, weil Frauen ihn betreiben?: https://www.albaberlin.de/news/details/saisonstart-ohne-die-alba-dancers/

Diejenigen, die dagegen angehen: ich frage mich, mit welchen Augen sie diese Jugendlichen und Frauen ansehen – dass sie etwas dagegen haben könnten.

Natürlich gibt es auch Missbrauch der Bilder. Auch hier kommt es darauf an: Wie präsentiert man den Sport. Darum sollte man sich kümmern – nicht mit Radikalismen.

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