Dittmann: Geborgen – Frage der Theodizee

Anita Dittmann (mit Jan Markell): Geborgen im Schatten Deiner Flügel. Die wahre Geschichte eines jüdischen Mädchens, das auf der Suche nach seiner Mutter durch Hitlers Hölle ging, Gerth-Medien 2018.

In diesem Buch geht es um ein judenchristliches Mädchen, das während der Zeit des Nationalsozialismus aufgewachsen ist. Deren allein erziehende Mutter wurde ins KZ geholt – sie wurde dann später auch in ein Lager gebracht. Im Chaos der letzten Kriegswochen kann sie fliehen, findet ihre Mutter. Gemeinsam wandern sie dann in die USA aus. All das erlebt sie aus dem Glauben an Jesus Christus heraus. (Weitere Beschreibung: https://www.jesus.de/geborgen-im-schatten-deiner-fluegel/ )

In diesem Buch, das angesichts der Brutalität der Menschen erschüttert, wird beschrieben, wie sie diese schlimmen Zeiten mit Hilfe des Glaubens überstanden hat. Aus der Sicht der Jugendlichen beobachtet sie Menschen, die das Leiden erleben: Atheisten fluchten, nicht gläubige Juden zogen sich in sich zurück, religiöse Juden fragten: Warum? „Wir Christen trösteten einander und erkannten, dass wir einige Antworten erst im Himmel bekommen werden.“ Das ist ein Merkmal dieses Mädchens: Sie schaut nicht so sehr in die Vergangenheit und sucht kaum zu erklären, ihr Blick ist in die Zukunft gerichtet, in die Zukunft auf Gottes Handeln. Von daher ist sie offen – und beschreibt, wie sehr andere sich verschließen: Sie bekamen vom Lagerleiter die Möglichkeit, Weihnachten zu feiern. Christen konnten ihr Glück kaum fassen – und als sie vom Gottesdienst zurückkommen, sind sie beseelt. Andere blieben jedoch im Lager, wollten mit den Christen nichts zu tun haben, klagten Gott an, sagten sich von ihm los. Was sie erschüttert ist, dass Satan den Holocaust dazu benutzt, Menschen den Glauben zu nehmen – und damit auch Erfolg hat, die dann mit der Faust gegen Gott gerichtet, sterben. Sie selbst versucht dagegen anzugehen, indem sie andere um sich schart, die gemeinsam Bibel lesen, miteinander beten und singen.

Spannungen werden nicht ausgeglichen: Gott hat alles unter Kontrolle, das Leben des Glaubenden, Deutschland, die vom Krieg müde gewordene Welt – aber „der Dämon der Angst bemächtigt sich derer, die Jesus nicht kennen.“ In all diesem Leiden kann der Friede Gottes, der den Verstand übersteigt, Menschen ergreifen. Das erlebt sie alles: Führung, Trost und Hilfe, wenn etwas schlecht schien, erwies es sich in der Zukunft als gut, weil rettend.

Sie gibt zu diesen Spannungen keine Antworten, versucht es auch gar nicht: Gott lässt dem Bösen seinen Lauf, wie im Zusammenhang der Kreuzigung Jesu, weint mit den Menschen, die von den teuflischen Nationalsozialisten gedemütigt und ermordet werden.

Was sie für ihr Leben wichtig nimmt: Es gilt anderen Menschen den Frieden Gottes zu zeigen, wenn die Welt auch zertrümmert wird. Sie soll ihre Aufgabe darin sehen, dass der Satan ihr diesen Frieden und die Freude nicht raubt, obwohl sie Zielscheibe des Satans ist, weil sie Gottes Volk in all dem Leiden Hoffnung gibt. Diesen Rat gibt ihr der Pfarrer Ernst Hornig – der in der schlimmen Zeit mutig Menschen geholfen hat: https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Hornig

Sie schaut nicht zurück, fragt nicht – sie geht an Gottes Hand durch die jeweils schwere Gegenwart in die Zukunft, in die Gott sie führt. Allerdings hat sie ein Ziel: ihre Mutter finden. Das tut sie, an der Hand Gottes.

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