Seehofer – Migranten sind das Problem + Maaßen und die Rinder + Links = Linksextrem?

Natürlich gäbe es ohne Migranten erheblich weniger Probleme. Und das in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens. Darin hat Seehofer Recht.

Manche lehnen die Aussage ab – zum Beispiel wohl Merkel.

Und damit hat sie recht: Das Problem sind nicht die Migranten. Das Problem ist, dass dieses Thema von Anfang an falsch angegangen wurde – und nicht erst seit 2015. Integration wurde von vielen Gruppen bekämpft, weil man die Zugereisten nicht düpieren wollte mit unserer Kultur. Deutsch lernen? Nicht nötig – die Forderung zeige nur deutsche Arroganz. Ghettos? Wenn sie denn schon allein leben und ihre Kultur pflegen wollen… Dass Merkel in jungen Jahren so massiv die Migrationspolitik der damaligen Zeit kritisiert hat, kam ja nicht von ungefähr.

Dann wachte man so langsam auf und das Thema Integration wurde diskutiert. Es wurde dann immer bedeutsamer. Aber viele Kinder sind da schon abgerutscht. Einfach auch darum, weil diejenigen, die sich als solche ausgaben, für Zugereiste einzutreten, ihnen geschadet haben, ihnen im Grunde die Integration erschwert haben. Es gibt ganz klasse Beispiele von Zugereisten, die selbständig die Integration suchten und deren Kinder davon profitieren. Aber viele Stimmgewaltigen in unserem Land vermieden Intergration.

In diese unsägliche Diskussion kamen dann auf einmal hunderttausende. Nun gibt es zu wenig Lehrer, zu wenig Polizisten, zu wenig Psychologen, zu wenig Wohnungen, zu wenig Menschen in den jeweiligen Ämtern… Die Migranten waren nicht in erster Linie das Problem. Die Politik war es. Damit sei nicht nur die Regierung gemeint, denn diese hat der Stimmung im Land gemäß gehandelt. Ich erinnere nur an die Willkommenskultur, die medial äußerst dominant war. Es war gesellschaftlich eine große Gruppe, die hinter der Regierung stand und sie auch drängelte, falsch zu handeln. Es stehen noch immer gesellschaftspolitisch aktive Gruppen da und handeln schlicht falsch. Das rief dann freilich Gegenbewegungen hervor und diese wurden immer stärker.

Also auch hier: Nicht die Migranten sind schuld daran, dass die Gesellschaft gespalten wurde. Wieder: die Politik – womit auch wieder nicht allein die Regierung gemeint ist, sondern ebenso starke Kräfte in der Gesellschaft.

Seehofer hat Recht. Ohne die Migranten hätten wir eine Unmenge Probleme nicht. Aber: Es war die Politik eines großen Teiles der Gesellschaft war, die es erst ermöglicht hat, dass Migration zum Problem werden konnte.

Merkel sieht das, wenn ich sie richtig verstehe, auch so wie Seehofer – ist klar, das sehen viele so – aber sie sagte, sie würde es nur anders sagen. Sie sieht es als Herausforderung an, nicht als Problem. Bleibt zu hoffen, dass die Herausforderung der Politik nicht entgleitet. Aber ich denke, die Weichenstellungen, die bislang vollzogen wurden, weisen in die richtige Richtung, wie man politisch so schön sagt. Hoffentlich kommen sie nicht zu spät und werden konsequent ausgeführt. Aber von der EU kommt in dieser Hinsicht noch gar nichts? Alles nationale Alleingänge? Die Brüsseler Schlafmützen?

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Nachtrag 8.9.2018: Ich beziehe mich im Folgenden auf eine Nachricht aus HR-Info. Viele stehen an der Weide und betrachten die Tiere. Da sagen einige: Da sind Pferde. Maaßen sagt: Da sind keine Pferde. Dann fallen die Pferde-Seher über ihn her: Er hat nicht von Rindern gesprochen! Wie absurd die ganze Chemnitz-Diskussion ist, soll dieses Beispiel zeigen: Es gab keine Jagden! – Vorwurd: Er hat nicht vom Hitlergruß, vom Hass usw. gesprochen! Oder es wird der Vorwurf gemacht, weil er den Interpretationsvorgaben aller möglichen Leute – einschließlich Seibert/Merkel und vieler Medien – nicht folgt, die Rechten (womit man die Rechtsextremen meint) zu stärken. Statt zu sagen: Wir haben übertrieben, wir dachten es sei anders usw. wirft man dem Aufklärer vor, übel zu sein.

Was wieder deutlich wird: Rechts ist nicht Rechtsextrem. Auch da kämpft man gegen Windmühlenflügel an. Rechts ist für die Gesellschaft wichtig. Links ist ja auch nicht gleichbedeutend mit Linksextrem. Ich habe oben in der Titelzeile das provokativ hingeschrieben – als eyecatcher.  Das Sprachmuster Linker, die das Wort Rechts zu einem Schimpfwort machten, indem sie es mit Extrem interpretierten, lässt sich wohl kaum mehr rückgängig machen. Klassisches Beispiel dafür, wie man lästige Konkurrenz zum Übeltäter macht. Wir stecken in allem mitten in Deutungs- bzw. Interpretationskämpfen drin. Linke sind dann sauer, wenn man ihr Deutungsmuster nicht übernimmt.

Fragen: Gab es eigentlich vor Seibert medial die Interpretation, dass es Hetzjagden gab? Haben Medien das dann aufgenommen, weil es von der Regierung kam – ohne es zu überprüfen? Handelt es sich um Regierungstreue? Wie viel Journalisten waren von den zwei Clips wirklich überzeugt davon, dass es sich um Hetzjagden handelte? Handelt es sich darum, Deutungen vorgeben zu lassen? Kam diese Deutung von dem Filmlieferer, der Antifa, also der Konkurrenz der Rechtsextremen?

Man wird abwarten, was nun Medien, die so schnell auf einen Deutungs-Zug aufgesprungen sind, noch alles herausfinden werden, um die Übernahme ihrer Deutung zu unterstützen, damit Maaßen zu drücken. Bin gespannt, was noch alles kommen wird. Zu vermuten ist nichts. Denn sonst würde die Diskussion über die Maaßen Deutung anders verlaufen.

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KategorienAllgemein

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