Menschen machen Geschichte

Die Kirchengeschichte ist Kraut und Rüben. Ich denke, es ist keiner da, der das leugnet. Menschen machen Geschichte. Wenn Gott dem Menschen den freien Willen schenkt – also auch die Möglichkeit, brutale Geschichte zu treiben – sollen wir für die Zukunft zum Guten wirken, aber die Vergangenheit nicht extremistisch-puristisch beurteilen. Sagen, was aus unserer Sicht schlimm und unchristlich ist: Ja. Aber nicht arrogant, denn wir sind schlimmer, man denke an die Atomwaffen, die Städte Zerstörungen mit Napalm, man denke an das, was wir nicht nur mit der Atomforschung, sondern auch mit der Genforschung alles anrichten können und anrichten, mit den angedachten Roboter-Misch-Menschen. Wir haben Möglichkeiten, die Geschichte zu beenden, die die gesamte Menschheit vor der Moderne nicht hatte. Wissenschaft und Technik haben ihren Anteil daran. Sie sind aus der Ambivalenz des menschen nicht auszuklammern: Wie der Mensch, so die Wissenschaft, so die Technik. Zudem haben wir die schlimmen Probleme noch nicht gelöst, auch wenn wir in manchen weiter gekommen sind: Hunger, Sklaverei, …

Wir Menschen machen Geschichte. Weil wir Menschen von Gott auch die Chance bekommen haben, verantwortlich mit allem umzugehen, sollten wir es auch im Kleinen und im Großen wahrnehmen.

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Sprache sprengen

(Ich weiß nicht, ob ich das schon einmal im Blog hatte. Wenn ja, bitte überlesen.)

Menschen sprechen. Menschen, die sprechen bemerken vielfach, wenn sie sensibel genug sind, dass Sprache begrenzt ist. Und weil Sprache begrenzt ist, machen sich manche Gedanken darüber, die Grenzen der Sprache aufzubrechen. Dazu gehören Lyriker, Philosophen, Theologen…

Liebe. Liebe ist nur ein Wort. Die Emotionen, die mit diesem Wort verbunden sind, versuchen Liebesgedichte und Liebeslieder ein wenig Wort werden zu lassen, damit man seine Emotionen versteht, damit man sie selbst Wort werden lassen kann, damit man in dem kalten Wort Wärme findet.

Philosophen versuchen ständig, die Sprache zu sprengen. Wie begrenzt die Sprache ist, merken auch Wissenschaftler, die versuchen, das Anliegen der Wissenschaft zu kommunizieren. Da sagen sie dann: Natur erschafft. Warum? Weil sie in der Sprache des Mythos gefangen sind. Natur kann nichts erschaffen. Das Wort erschaffen beinhaltet: Es ist ein gestaltender Wille dahinter. Atheistische Naturwissenschaft muss also auch versuchen, den sprachlichen Rahmen zu sprengen, sonst bleibt sie im Mythos gefangen und wundert sich, dass Menschen religiös bleiben. 😉

Und auch Theologen versuchen Gott zur Sprache zu bringen, sie wissen um die Begrenztheit der Sprache. Gott ist kein Geschöpf – und will dennoch kommuniziert werden. Wie macht man das angemessen? Diese Frage ist keine der Moderne. An dieser Stelle kommt dann die viel geschmähte Trinitätslehre ins Spiel. Sie hängt mit der Philosophie der Griechen zusammen. Christlicher Glaube, den es ursprünglich mit dem Judentum um das Handeln Gottes ging und nicht um das Sein, versuchen nun ihren Glauben auch mit der Sprache griechischer Philosophie, in der sie aufgewachsen sind, zu kommunizieren. Und da ist die Trinitätslehre eine sprachliche Hommage an Heraklit (sage ich mal etwas salopp).

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Suhrkamp im Planschbecken

Im Planschbecken der Linken dürfen nur Linke planschen… – zur Frage des Umgangs des Verlages mit einem Autor: https://amp.welt.de/amp/kultur/article174408421/Suhrkamps-Reaktion-auf-Uwe-Tellkamp-Genau-diese-Intoleranz-macht-die-Rechte-erst-gross.html

Große Verlage sollten die Gesellschaft abbilden. Denke ich.

Übrigens: Links ist mir sehr sympathisch, weil menschlich und Menschenrechten besonders aufgeschlossen. Ich kritisiere sie nur dann, wenn sie ins Ideologische bzw. aus ideologischen Gründen ins Unmenschliche abzugleiten drohen. Soweit sie sich im Spektrum der Zuwendung zu anderen, der Gerechtigkeit, der Demokratie, der (Meinungs-)Freiheit sich bewegen.

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Lindolfo Weingärtner †

Lindolfo Weingärtner ist 20.3. gestorben (Wikipedia meldet zum Zeitpunkt, zu dem ich das schreibe [28.3.], seinen Tod noch nicht). Er hat viele schöne und wichtige Gedichte, Reflexionen, Kurzgeschichten geschrieben, die den christlichen Glauben mit Fragen des Alltags verbinden. https://de.wikipedia.org/wiki/Lindolfo_Weing%C3%A4rtner

In einem Text, Der lange Atem, heißt es (Lindolfo Weingärtner: Wer gesehen hat, muß schreien, Erlangen 1990):

Wenn die Geschichte der Kirche
von unserem Atem abhinge,
wäre es eine jämmerliche Sache
mit der Christenheit.
Doch sie hängt von Gottes Atem ab,
allein von Gottes Atem.
Und so geschieht das Wunder,
daß an unwahrscheinlichen Orten
plötzlich Leben aufbricht:
in den alten Kirchen Europas,
in der neuen Welt,
auf fernsten Kontinenten und Inseln,
selbst in verschlossenen Räumen,
zu denen nicht Menschen
Türen geöffnet haben.
Die Kirche Jesu Christi lebt
und wird leben,
weil sie Gottes Atem atmet.

Zu Lindolfo Weingärtner: http://lindolfow.com/03.htm

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Super-Museen

Interessant, dass zurzeit in islamischen Staaten Museen von sich reden machen: In Ägypten wird eines gebaut: http://www.tagesschau.de/ausland/grand-egyptian-museum-101.html

Abu Dhabi: http://www.handelsblatt.com/panorama/kultur-kunstmarkt/leonardo-da-vinci-der-erloeser-geht-auf-reisen/20683184.html

Ein saudischer Prinz soll das Bild erstanden haben, das dieses Museum in alle Munde brachte.

Tut sich was in islamischen Ländern?

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Sklaverei und Finstere Begleiterscheinung der Aufklärung

Was ich zum Thema Sklaverei gesagt habe, wird im Buch von Lütz (Der Skandal) durch weitere eindrucksvolle Beispiele vertieft. Von daher habe ich nichts zu korrigieren. Eine Ergänzung – was allerdings nicht mein Thema war: Die Aufklärer hatten, so Lütz, im Grunde überhaupt keinen relevanten Anteil an der Frage.

Interessant fand ich, dass vielfach gegen die Sklaverei als Argument angeführt wurde: Jesus hat uns mit seinem Blut von Menschen freigekauft (in Aufnahme von Paulus).

*

Was die Zeit der Aufklärung betrifft: Wir finden in dem Buch folgende Hinweise:

Während der Schreckensherrschaft der Revolutionäre in Frankreich vom Juni 1793-Juli 1794 wurden in Paris 50.000 Menschen hingerichtet (0,2% der Bevölkerung) und im weiteren Verlauf verlor Frankreich an manchen Orten bis zu 15% der Bevölkerung. In 400 Jahren Hexenverfolgung – als Folge juristischen Versagens – in ganz Europa waren es in etwa genau so viele (ca. 50.000) und es waren zehnmal so viele Opfer wie in 350 Jahren spanische Inquisition.

Das soll keine Opfer aufrechnen. Es soll aber zeigen, wie unsere Maßstäbe verzerrt sind.

Interessant fand ich auch, dass in der Zeit der Aufklärung, in der die Konfessionen immer weniger Bedeutung bekommen haben, der Staat dominanter wurde – die Religion ersetzte. Er verlangte nun Gehorsam, bestrafte Ungehorsam, so habe Friedrich der Große einen Kaplan erhängen lassen, weil dieser einem Deserteur Sünden vergeben hatte. Der Staat bestimmte zudem die Religion.

Das passt zu meiner Beobachtung: In der Vergangenheit waren es die Priester/Theologen usw., die über Gott Bescheid wussten. In der Neuzeit waren es dann die Philosophen, die meinten, sagen zu können, wer oder was Gott ist bzw. nicht ist – in deren Gefolge dann die ideologischen Bewegungen/Staaten (Nationalsozialismus/Kommunismus) -, in unserer Zeit meinen manche Naturwissenschaftler sagen zu können, was es mit Gott auf sich hat – nämlich nichts.

Der Mensch in seiner Emanzipation von Gott ist schon ein eigenartiges Wesen. Heute sagt kein Herrscher mehr (öffentlich): Der Staat bin ich – viele kleine Individuen sagen aber von sich: Ich bin der Mittelpunkt der Welt. Bis sie dann von anderen Mittelpunkten oder dem Schicksal gedeckelt werden. Und dann stellt sich die Frage: a) Wie kann Gott das zulassen, dass es mir dreckig geht – und dann apologetisch b) weil ein Gott das nicht zulassen kann, sonst wäre er nicht gut, allmächtig usw., gibt es ihn nicht.

Ich gebe zu – das ist verkürzt. Aber grundsätzlich falsch? Aber ja – es gibt auch andere Perspektiven, die das für grundsätzlich falsch halten. Das ist auch gut so. Sonst hätten wir einen zur Erstarrung führenden Einheitsbrei.

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Holocaust-Überlebende wurde ermordet

In Frankreich wurde wohl aus antisemitischen Gründen eine Frau, Mireille Knoll, ermordet, die die Schoah überlebt hatte: https://www.welt.de/politik/ausland/article174925014/Frankreich-Holocaust-Ueberlebende-in-Paris-ermordet-Antisemitisches-Motiv.html

Weitere Informationen zu dem großen Problem, das Frankreich mit Antisemiten hat: http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/frankreich-mireille-k-und-der-wachsende-antisemitismus-15515132.html

Ein Problem, dem man auch bei uns massiv gegensteuern muss – nicht nur, wenn solche schrecklichen Taten verübt werden.

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