Christentum und Werte + Arroganz von Christen + Weihnachts-Christen

Immer wieder kann man mal lesen, dass die enge Verknüpfung von Christentum und Werten nicht gut sei, dass Menschen, die das Christentum im wesentlichen mit Werten verbinden, eines besseren belehrt werden sollten.

Vor ein paar Jahrzehnten machte man sich in den Kirchen über diejenigen lustig, die nur zu Weihnachten in die Kirche gehen. Das macht man heute nicht mehr, weil man weiß, wie wichtig das für Menschen ist. Weil man sich freut, dass manche Menschen – auch wenn ganz schwach – doch noch Bindung an den christlichen Glauben verspüren.

Und so denke ich, sollte man sich auch über die Menschen freuen, die den christlichen Glauben mit Werten verbinden. Die Arroganz der Glaubenden, die eine reine Kirche wollen, und aus dieser Arroganz heraus auch bereit sind, Menschen aus der Kirche hinauszudrängen, ist ärgerlich.

Zudem: Was kann so schlecht daran sein, wenn sich Menschen aufgrund der Werte zu den Christen hingezogen fühlen? Das war in der Zeit des frühen Christentums vielfach nicht anders. Juden und Christen konnten dem heidnischen Werte-Chaos etwas entgegensetzen. Damals wollte man es als Christen, heilige, Gott zugehörige Menschen sein und sich Gottes Willen entsprechend verhalten. Viele Christen wollen es heute nicht mehr und schieben die Werte beiseite. Warum auch immer.

Ist es also nicht nur die Arroganz der reinen Glaubenden, die gegen solche Menschen polemisiert, sondern auch der durch sie intendierte Vorwurf an die Christen: Haltet euch an die von Gott vorgegebenen Werte? Wenn dem so ist, dann zeigt es sich mal wieder: Manche Nichtchristen sind christlicher als die Christen.

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