Kirche als Ort der Befreiung und Kino

Menschen haben in unserem Spaß-Land keine Möglichkeiten, ihren Tränen den Lauf zu lassen. Kirche ist der einzige Ort, an dem man weinen kann, an dem man befreiend weinen kann. In der Kirche müssen wir auch Raum bieten, der Klage zur Sprache zu verhelfen. Menschen lesen ja kaum noch Psalmen, die Hilfestellungen zur Sprachfindung in Klagestimmung schlechthin. Heute weiß der Mensch nur zu sagen: Scheiße! Und bleibt mit seinem Gefühl der Klage allein. Kirche ist die einzige Institution, die das ändern kann. Und das Kino – versteht sich. Im Kino nimmt einen dann nur keiner in den Arm, wenn man zu weinen beginnt. Mitmenschen sind vielfach überfordert. In der Kirche ist die Wahrscheinlichkeit größer, einem mitfühlenden Mitmenschen zu begegnen.

Kirche sollte diese Lücke erkennen, reinigende Tränen fließen zu lassen und aufzufangen – darüber hinaus Klage zu ermöglichen und aus Glauben darauf zu reagieren.

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