Brexit + EU der beleidigten Leberwürste + Druck der EU auf Polen + Traum von EU

Die EU will den Briten an den Kragen. Die Verhandlungsbasis ist bizarr: 100 Milliarden Euro. Man muss halt hoch pokern. Man kann auch verstehen, dass der Austritt der starken Briten Kopfzerbrechen bereitet – wer soll nun die finanzielle Lücke füllen. Aber: Wir wollen keine EU der beleidigten Leberwürste, wir wollen eine EU, die eine Scheidung mit Blick auf das Wohl des ehemaligen Partners im Blick hat.

Früher wollte man in die EU aufgrund der Hoffnung, wirtschaftliche Vorteile zu erlangen. Heute sollte keiner mehr in die EU wollen, um nicht wirtschaftlich ruiniert zu werden. Das ist die Botschaft, die im Augenblick von Brüssel ausgeht.

Und dazu kommt noch, dass Brüssel Druck auf andere Staaten ausübt: Polen und Ungarn http://www.sueddeutsche.de/politik/frans-timmermans-eu-kommission-erhoeht-druck-auf-polen-und-ungarn-1.3432112 Das halte ich für kleinkariert und zerstört die EU. Das fördert nicht den Zusammenhalt. Das fördert den Wunsch: Möglichst schnell raus – und möglichst nicht mehr rein. Und je mehr raus wollen, desto weniger ziehen Milliardenforderungen. Sie forcieren nur den Austrittswillen.

Hat die EU keine vernünftigen Diplomaten? Hat sie – und so sieht es aus – nur regierende und reagierende Laien? Das wäre ein Armutszeugnis für eine Staaten-Union dieser Größe.

An der EU kommt man heute nicht mehr vorbei. Und die Brüsseler sollten so klug sein, die EU nicht als einen beleidigten Verein aller Welt vor Augen zu führen, sondern als

eine Gruppe von Staaten, die gerne zusammen ist,

die miteinander Großes vorhaben, zu eigenem Wohl und zum Wohle der Staaten, die mit ihr zu tun hat.

Eine Gruppe, die zusammen wachsen will, von unten, vom Bürger her, nicht von Brüssel her und den vereinheitlichten Staubsaugern, Glühbirnen, Klopapierstärken und den Gurken (Zeus habe dieses Papier selig).

Die EU:

Kultureller Austausch,

wissenschaftliche Zusammenarbeit,

ein Miteinander-Lösen von Problemen, die alle Welt zu ersticken drohen,

bereit, die großen Schätze der Tradition zu bewahren: Philosophie, Ethik, Kultur,

bereit, auf deren Basis sorgfältig die Zukunft zu gestalten,

Gefahren im Blick, bevor sie ängstigen,

kompromissbereite Nationen,

die EU.

Impressum http://www.wolfgangfenske.de/

KategorienAllgemein

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert