Politisches Establishment – nein danke? + Schulz wurde heilig gesprochen + Knirschen im EU-Getriebe + Keine Alternative zur EU + ZweigeschwindigkeitsEU

Nun, heute möchten manche damit Punkten, dass sie nicht zum politischen Establishment gehören wollen, obgleich sie massiv dazu gehören. Warum wollen sie nicht? Glauben sie damit, Punkte zu holen? Bei Trump hat es sich möglicherweise gelohnt, von dem politischen Establishment zu distanzieren – aber auch bei den Deutschen? PolitikerBashing ist abzulehnen, Auseinandersetzungen ja, aber wir sollen froh sein, dass es Menschen gibt, die diese Arbeit auf sich nehmen. Wie sind dann Politiker zu beurteilen, die so tun als gehörten sie nicht dazu? Auf solche Gedanken kommt man, wenn man: http://www.zeit.de/politik/deutschland/2017-03/bundestagswahl-martin-schulz-wahlkampf-koalitionsgipfel-spd-union liest. (Nachtrag: Schulz kommt doch: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/martin-schulz-kommt-doch-zum-koalitionsgipfel-a-1140236.html )

Und in der FR heißt es: http://www.fr.de/politik/martin-schulz-eu-parlamentsausschuss-ruegt-schulz-a-1245365GEPC=s2

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Schulz wurde vom Papst heilig gesprochen und darf sich nun Sankt Martin nennen: http://dieweltpresse.de/papst-spricht-schulz-heilig/ 😉

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Im EU-Getriebe knirscht es heftig: http://www.zeit.de/politik/ausland/2017-03/jeroen-dijsselbloem-eurogruppe-interview-kritik-ruecktrittsforderung Dijsselbloem habe gesagt: Ich kann nicht das Geld für Frauen und Schnaps ausgeben und dann um Unterstützung bitten. Damit fühlen sich die Südländer massivst auf den Schlips getreten. Dijsselbloem meint, er habe nicht über bestimmte Länder, sondern über die Europazone geredet.

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Es gibt keine Alternative zur EU: http://cicero.de/weltbuehne/60-jahre-roemische-vertraege-raus-aus-der-sinnkrise Davon bin ich auch fest überzeugt. Die Frage ist nur: Welche Schritte können und müssen in der Gegenwart gegangen werden, damit sie nicht auseinander fällt, damit bislang Erreichtes nicht zerstört wird? Manche Sachen müssen unbedingt überdacht werden. Es müssen wieder Aufgaben den Nationen zugewiesen werden, die zu sehr Holterdipolter auf die EU übertragen worden sind. Die EU muss langsam wachsen. Wer sie schnell zerrt und überdehnt, der wird sie zerstören. Die EU hat doch Zeit, es treibt sie keiner. Es treibt sie höchstens persönlicher Ehrgeiz Einzelner, die ein paar geschichtliche Meriten ernten wollen. Kontinuierlich aber langsam vorangehen. Fehler ausbügeln. Und wenn die Bevölkerung mitgeht, dann kann man ja wieder einen Sprung versuchen. Die EU darf nicht irgendwelchen Eliten ausgeliefert werden. Das Europa der zwei Geschwindigkeiten hat nichts mit den unterschiedlichen Ländern zu tun, sondern innerhalb der Länder gibt es zwei Geschwindigkeiten. Und jeder, der ein wenig von Menschenführung versteht, weiß, dass man auch auf die Langsamen Rücksicht nehmen muss, vor allem auch dann, wenn es sich mit den Langsamen um eine sehr große Gruppe handelt. Ein elitärer Teil an der Spitze, der voranrast, hilft nicht – er zerstört.

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