Denzel Washington + Trump / Le Pen / Wilders / AfD + Trump und die Medien

Ein recht gutes Interview mit Denzel Washington – auch zur politischen Lage in den USA: http://www.spiegel.de/kultur/kino/denzel-washington-im-interview-zu-seinem-neuen-film-fences-a-1134699.html

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Inzwischen kann man auch in unseren Medien immer wieder ruhigere Stimmen zu Trump hören: https://causa.tagesspiegel.de/politik/amerika-nach-der-wahl-was-ist-von-trump-zu-erwarten/trumps-wahnsinn-gehoert-zur-verhandlungstaktiknbsp.html Zudem auch Warnungen vor psychologischen Ferndiagnosen, dem selbst der eine oder andere Psychiater frönt – warum auch immer. Aber Ferndiagnosen gibt es immer noch. Ob das jeweils mit seinem Ethos als Psychiater zusammenpassen kann? Mit meiner Küchenpsychologie schon – Trump ist ein offenes Buch. Aber ich denke, dass Psychiater aufpassen müssen, dass sie sich nicht unglaubwürdig machen.

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Wenn etwa die Hälfte derer, die in den USA gewählt haben, Trump gewählt haben, wenn ein großer Teil der Franzosen Le Pen wählen bzw. in den Niederlanden Wilders, in unserem Land (wie manche meinen) die AfD (*), dann kann man die Wähler für verrückt erklären und eine Diktatur der Rechtwähler erstreben. Aber diese Wahlen sind Ausdruck dafür, dass etwas falsch gelaufen ist in der Vergangenheit, dass die Politik, die gemacht wurde, an vielen in den jeweiligen Staaten vorbei gegangen ist. Sie erkennen sich in dem, was in ihrem Staat passiert nicht wieder. Und all diejenigen, die selbst ernannten Rechtwähler, sollten nicht schimpfen und sich über die Andersdenkenden erheben, sondern sich fragen: Was ist falsch gelaufen? Wo hat die Politik an der Bevölkerung vorbei regiert. Das zu fragen heißt nicht, dass man die Politik der genannten gutheißt, das zu fragen heißt: Es ist schlimm, wenn Regierungen nicht mehr die Belange eines großen Teils der Bevölkerung berücksichtigen, sondern sich mit ihren jeweiligen Anhängern von der Bevölkerung abhebt – und wie man vor wenigen Monaten erkannt hat, in einer sich selbst bestätigenden Blase lebt. Eine Blase, in der die Stimmen der Unzufriedenen gar nicht mehr durchdringt, weil man sich gegen sie abgesichert hat – und das auf vielfältige Weise: man blockt sie ab und beschimpft sie. Indem man Letzteres macht, fühlen sie sich wenigstens wahrgenommen und in ihrer Wählerhaltung bestärkt.

Aber das verstehen die „Rechtwähler“ nicht, die laut gegen diese Bös-Wähler schreien, dass sie selbst ihren Teil dazu beitragen, dass die Gesellschaft gespalten wird.

(*) Die AfD liegt bundesweit bei ca. 9-12%. Von daher mit den anderen Ländern kaum vergleichbar http://www.wahlrecht.de/umfragen/ – Das soll nicht beruhigen, sondern dazu Ansporn sein, gute Politik zu machen, das heißt keine Blasen-Politik, die an vielen Menschen des Landes vorbeigeht. Wilders hat zurzeit ca. 16,9% – das ist zwar auch nicht viel, aber angesichts der zersplitterten Parteienlandschaft zurzeit die Partei mit den meisten Stimmen in den Niederlanden. Le Pen liegt bei ca. 25%.

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Apropos Trump: Ich hatte die Nachricht von Fox über Schweden – und die dortigen üblen Zustände – gelesen – von daher habe ich sofort Trumps Worte einordnen können: http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/donald-trump-versucht-aussage-ueber-schweden-aufzuklaeren-14886461.html Was mich freilich gewundert hat: Hat ein Präsident der USA nicht eigene Informationsquellen? Schweden spricht von sinkender Kriminalitätsrate. Das Problem: Traut man noch einer Polizei, die aus politischen Gründen Zahlen zurückgehalten hatte? Macht sie es immer noch? Zudem geht es ja nicht um die allgemeine Kriminalität. Warum verspottet man Trump nicht mehr tagelang nach diesen Fauxpas, wie sonst auch, weil man die schwedische Situation lieber nicht zur Sprache bringt? Ich sagte schon: Man wird misstrauisch.

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Über Trump und die Medien: http://www.spiegel.de/politik/ausland/donald-trump-medien-sollten-cool-reagieren-kolumne-fleischhauer-a-1135363.html

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Irgendwie komme ich mir fast wie ein Prophet vor: Überall Aufruhr wegen Trump – wie ich es vor der Wahl Trumps angekündigt hatte: http://www.spiegel.de/politik/ausland/donald-trump-in-grossbritannien-briten-wollen-queen-schuetzen-a-1135464.html Was sich noch nicht abzeichnet: Der wirtschaftliche Untergang der USA, weil die Proteste überhand nehmen und jegliche wirtschaftliche Entwicklung bremsen.

Aber etwas anderes ist passiert: Menschen protestierten gegen Trump und wurden dann entlassen. Nun wird zum Boykott dieser Firmen aufgerufen – und andere kaufen nun erst recht bei diesen Firmen ein. http://www.spiegel.de/lebenundlernen/job/donald-trump-mindestens-hundert-migranten-nach-anti-trump-protesten-entlassen-a-1135455.html Es ist ein zäher Kampf in der Gesellschaft. Wer wird siegen? Wer gibt zuerst nach? Der gewählte Präsident – oder diejenigen, die ständig den Zorn am Köcheln halten? Was war eigentlich noch einmal „Demokratie“?

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Es gibt eine Zeichnung, auf der gezeigt wird, dass der Fahrer von Trump diesem eine Fahrt mit offenem Cabriolet durch Dallas einlädt.

Sind sich Menschen, die solche Bilder liken, eigentlich bewusst, was sie da machen? Sind sie sich bewusst, dass das Hatespeech ist, das was sie an Trump kritisieren, selbst machen? Kann man Menschen, die so etwas malen bzw. unterstützen, politisch als Demokraten für voll nehmen? Kann man den Mord an einen Politiker christlich gutheißen? Auch im „Witz“ sollte man seine christlichen und menschlichen Maßstäbe wahren. Christen sollen für Politiker beten – aber nicht ihren Tod wünschen.

Impressum http://www.wolfgangfenske.de/

 

 

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