Mutter Teresa und heilige Atheisten + Dennis Mukwege

Ich bin Protestant – also als ein solcher heilig. Ich benötige keine Heiligsprechung wie andere Christen auch nicht. Das sei einmal vorangestellt. Wer das bezweifelt, der mag Paulus lesen.

Wenn die katholische Kirche einen der Ihren heilig sprechen möchte, dann ist das etwas, das die katholische Kirche angeht. Einen Atheisten bestimmen lassen zu wollen, und das ist nun einmal Christopher Hitchens, ist schon kurios: http://www.zeit.de/2016/37/mutter-teresa-heiligsprechung-papst-franziskus-mythos Es ist ja auch nicht meine Aufgabe als protestantischer Christ zu entscheiden, ob Christopher Hitchens nun ein wahrer Atheist war oder nicht.

Und nun hat die katholische Kirche entsprechend auch zu entscheiden, nach welchen Kriterien eine Person heilig ist. Nicht nach protestantischen oder atheistischen Vorgaben.

Und so schaue man einmal in die Vergangenheit, wer da alles heilig ist. Heilig sein heißt nicht: Vollkommen sein. Heilig sein heißt, sein Leben oder einen entscheidenden Lebensabschnitt im Dienst Gottes gelebt zu haben – und das in einer ganz besonders sozialen und erstaunlichen Weise. Das sage ich einmal so knapp. Und Mutter Teresa hat ihr Leben besonders sozial und in erstaunlicher Weise gelebt.

Die Aussage: Wissenschaftler zweifeln am Mythos der barmherzigen Ordensschwester… Am Mythos mögen sie zweifeln – das tut man nicht erst seit heute und all diese Zweifel dürften der Kurie bekannt sein. Und dass Wissenschaftler über eine Heiligsprechung entscheiden sollen, ist auch gelinde gesagt: witzig.

Nun spielen auf einmal eine ganze Menge advocatus diaboli. Aber das ist auch gut, dass sie als Anwälte des Teufels auftreten. Wenn sie als Unheilige versuchen, den heiligen Menschen wenigstens gerecht zu beurteilen, dann ist das doch schon was.

Ich meine, dass auch ein wenig Neid aus der Kritik an der katholischen Kirche spricht: Haben Atheisten so großartige Personen? Sicher, ich habe im Blog auch schon manche unter Vorbilder bzw. Biographisches genannt – aber eben leider keine Heiligsprechung. Ob Hitchens einmal atheistischer Heiliger – Heilig ist zu sehr religiös konnotiert: besser: Most Bright – genannt werden darf, weil er sagte, wenn er in seinen letzten Lebensstunden Christ werden solle, solle man ihn nicht ernst nehmen. Das ist doch heroisch, heroischer geht es als Atheist nicht. Oder ist das Mythos.

Übrigens, um Missverständnisse vorzubeugen: Der Artikel von Julius Müller-Meiningen ist gut!

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Ich möchte an dieser Stelle wieder an Dennis Mukwege erinnern, dem bewundernswerten Arzt im Kongo: http://www.emma.de/artikel/kongo-arzt-der-hoelle-264684

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