Papst + Enteignung + Hass und Atheisten + Angepasste Kirche

Wiedergabe von Amoris Laetitia (Die Freude der Liebe [die in der Familie gelebt wird]): http://kath.net/news/54732

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Zu dem Papstwort eine Stellungnahme von Bedford-Strohm: http://www.ekd.de/presse/pm40_2016_ratsvorsitzender_zum_papst_schreiben.html

Der Bund der Katholischen Jugend ist gegen die katholische Theologie, wie sie der Papst vertritt, weil Amoris Laetitia Homosexualität nicht neu bewertet, weil der Papst gegen Sex vor der Ehe eintrete und Verhütungsmittel ablehne: http://kath.net/news/54742 Da stellt man sich doch die Frage:  Warum sind die Funktionäre eigentlich in der katholischen Kirche, wenn sie die katholische Theologie und Ethik nicht vertreten können?

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Der Empfang des Abendmahls/der Eucharistie setzt „die lebendige Verbundenheit mit Gott in Glaube, Hoffnung und Liebe“ voraus. Warum wird dann Protestanten noch immer die Eucharistie verwehrt? http://kath.net/news/54743 (Eine rhetorische Frage.)

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(Nachtrag zu Amoris Laetitia: http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/pastoralschrift-des-papstes-suende-bleibt-suende-14168252.html

Und Anna Diouf über Kritiker, die kritisieren, ohne überhaupt die Grundlagen zu kennen. Ein guter Beitrag – denn das ist immer wieder ärgerlich: Menschen kritisieren den christlichen Glauben – das ist vergleichbar mit: Einer, der vom Fußballspielen keine Ahnung hat, nicht einmal weiß, was ein Ball ist, will so mitreden, als hätte er die Fußballweisheit mit Löffeln gefressen. Oder ein Handballer echauffiert sich, dass man im Fußball nicht die Hand benutzen darf und dass die Regeln geändert werden müssen: https://thecathwalk.net/2016/04/09/kritik-des-reinen-unverstands/

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Warum stimmt die mexikanische katholische Kirche der Enteignung dieser Kirche zu? http://kath.net/news/54745

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Es ist interessant, dass Menschen, die die Kirche ablehnen, meinen, ablehnende Worte der Kirche verurteilen zu müssen. Einem Atheisten kann es doch vollkommen egal sein, dass ein Kirchenvertreter eine andere Meinung zur Gottlosigkeit hat als er selber. Das liegt in der Natur der Sache. Wenn ein Atheist oder sonstwer die Kirche ablehnt und den Glauben noch dazu und was weiß ich – dann redet kein vernünftiger Mensch davon, dass dieser die Kirche usw. hasst. Selbst wenn manche sagen, Religion sei lächerlich, man müsse nicht einmal mehr mit Religiösen reden, weil sie sowieso nur Schwachsinn reden – dann zieht man sein Hütchen und geht als Christ freundlich weiter, spricht aber nicht von Hass. Aber man möchte wohl auch als Atheist Aufmerksamkeit unter Seinesgleichen erheischen, und spricht in schrillsten Tönen vom Hass der anderen: http://kath.net/news/54731 So lüpfen wir auch hier das Hütchen und gehen freundlich weiter.

Am Rande: Atheisten müssen wissen, dass Christen ihre Beurteilung der nationalsozialistischen und kommunistischen Ideologie nicht einfach so übernehmen. Atheisten gehen davon aus, dass Ideologien nichts mit dem Atheismus zu tun hätten. Klar, ist auch eine schlechte Werbung. Aber Christen denken da anders, denn Nationalsozialismus wie Kommunismus haben massivst Christen verfolgt bzw. Christen verachtet und die Ausmerzung nur verschoben, wenn sie die Christen noch zur Erreichung ihrer Ziele benötigten. Ebenso die Handelnden: Sie selbst sahen sich nicht als Christen an. Von daher: Wenn Christen davon sprechen, dass Gottlose über Leichen gehen, zuschlagen und zerstören – dann steht dieses Bild der Sowjetunion, des Mao-China, Nordkorea, Mexiko, Kuba,… – und wie die kommunistischen Länder alle heißen, die Christen das Leben zur Hölle gemacht haben, vor Augen. Natürlich haben sie sich nicht zum Atheismus bekannt – wie immer wieder von atheistischer Seite gesagt wird, weil man sich nicht zum Atheismus bekennen könne – aber diese Ideologen haben sich als Atheisten gesehen. Die Gräueltaten der französischen Revolution darf man auch nicht vergessen. Zudem: Engagierte Menschen, die meinen, das Wohl der Welt hängt von ihnen ab, die haben einen massiven Hang zum Totalitären (- wie natürlich auch Religionen, die meinen, sie müssten unbedingt jetzt und sofort den Willen ihres Gottes von allen einfordern, sonst sei der Gott ihnen böse gesonnen). Das steht hinter den Worten des Bischofs. (Natürlich gibt es auch nette Atheisten – vor allem nette Agnostiker. Solche, die ihren Nichtglauben nicht als Ideologie vor sich hertragen, sondern als Teil ihres Lebens begreifen, der sich durch ein Wunder ändern kann.)

Der christliche Glaube, wie er von Jesus Christus und neutestamentlichen Christen verkündet wurde, geht davon aus, dass Gott die neue Welt herbeiführen wird und der Mensch soll sich nur schon jetzt entsprechend verhalten. Das heißt: Christen dürfen nicht denken, dass sie jetzt die Welt Gottes herbeiführen müssen. Das wäre furchtbare Hybris. Christen können auf Gott schauen und bitten: Dein Reich komme – und das Ihre liebend dazu tun, dass es sich wie der Sauerteig immer weiter verbreitet – aber von Menschen nicht zu erreichen ist.

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Eine Diskussions-Anregung zum Papier der Evangelischen Kirche in Rheinland zum Thema Mission von Muslimen:

Eine angepasste Kirche ist Staatsdienerin. Sie passt sich den Vorgaben des Staates an und geht im Staat auf. So geschieht es im Augenblick auch mit der Evangelischen Kirche in Rheinland: „Eine Begegnung mit Muslimen in Konversionsabsicht bedroht den innergesellschaftlichen Frieden und widerspricht dem Geist und Auftrag Jesu Christi und ist entschieden abzulehnen.“

Mission widerspricht dem Geist und dem Auftrag Jesu Christi? Interessant zu hören. Man möchte sarkastisch werden und sagen: Wahrscheinlich sind sie der Meinung, weil es zur Zeit Jesu noch keine Muslime gab und somit Jesus von dieser wunderbaren Religion des Friedens noch nichts gewusst haben kann. Hätte er das gewusst, dass es eine so wunderbare Religion geben wird, hätte er sicher Mission unter Muslimen abgelehnt.

Nein, so argumentieren sie sicher nicht. Sie argumentieren im Sinne des Staates, ganz gehorsam, wie es sich für eine Staatskirche gebührt: Man will ja schließlich in einer Gesellschaft keinen Ärger hervorrufen, man möchte den Staat befrieden. Und wenn man sagt: Liebe Muslime, Jesus Christus ist der Weg, die Wahrheit und das Leben, dann kann es eben sein, dass Muslime sauer werden und sagen: Nö, Mohammed ist der Prophet Allahs usw.

Ich überlege mir so, wenn ich das schreibe, haben eigentlich diese Kirchenvertreter, die dem Staat dienen wollen, wirklich im Blick, dass die Religion auch das soziale Leben prägt? Und eine Religion, die vom Koran geprägt ist und von den Ahadith, hat eine andere Gesellschaft zur Folge als eine Religion, die vom Neuen Testament her geprägt ist. Man mag dann natürlich Zeter und Mordio schreien, aber ein Blick in die real existierenden islamischen Staaten und zu den real existierenden Resten unserer christlichen Gesellschaft, von denen das Grundgesetz noch ein einsames Relikt ist, dürfte jeden Uneinsichtigen belehren. Aber da Christen in unserer Gegenwart lieber einen nicht real existierenden Islam als Maßstab für ihre Besinnungen nehmen, wird sie die Realität auch nicht stutzig machen.

Anders gesagt: Eine Umwertung der Gesellschaft im Sinne des Koran und der Ahadith wird massiven Unfrieden in unserer Gesellschaft mit sich bringen. Von daher ist das, was im Papier vorgeschlagen wird, nicht gerade Frieden erhaltend. Aber wie sie einer Islamphantasie huldigen, so haben sie sicher auch ein falsches Bild von der Geduld unserer autochtonen deutschen Gesellschaft – und der nichtmuslimischen Zuwanderer. Nichtmuslimische Zuwanderer aus islamischen Staaten kämpfen massiv dagegen, dass unsere Gesellschaft islamisiert wird. Hier finden sie Frieden ohne Verfolgung – und sie befürchten, wenn in unserer Gesellschaft Koran und Ahadith die Macht bekämen, sie nach Polen oder Ungarn auswandern müssten, um den Verfolgungen zu entgehen.

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