Konstantin und Kirche

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Gestern habe ich Konstantin hervorgehoben. Manche sehen das als großes schwarzes Kapitel der Kirchengeschichte an. Kirche – Hand in Hand mit Politik…

Kirche besetzt von Anfang an öffentlichen Raum. Wo Jesus anwesend ist, wird öffentlicher Raum in Beschlag genommen: Kranke, Not Leidende, Suchende, Zuhörende, Streitbare Geister – alle werden angezogen, Raum wird besetzt…

Auf den ersten Seiten der Evangelien lesen wir schon – und das ist für die mini-kleine Gemeinde von damals erstaunlich: ihr seid das Salz – der Erde! Ihr seid das Licht – der Welt! Salz, Licht, greifen nach Raum. Und so geht es weiter und weiter. Christen sind öffentlich – und werden dann auch öffentlich von Nichtchristen zur Rechenschaft gezogen.

Es gibt kein quietistisches Christentum. Und wenn man selbst nichts sagt, so macht man durch Taten von sich reden. Christen hatten schon ein vernetztes System – das haben sich dann Konstantin der Große und Karl der Große und wie die Machtpolitiker noch alle heißen, zu Nutze gemacht – aber auch die Glaubenden haben davon profitiert, profitieren müssen. Denn sie lassen sich ja nicht einfach benützen, sondern erkennen die Lage der Zeit um wiederum politisch Raum zu greifen.

Nicht Konstantin ist das Problem – und das sehen wir ja an den damaligen Kirchenkämpfen, die ja zum Teil von lächerlichen Animositäten geprägt waren. Wie Kirche auch öffentlichen Raum ergreift, so stellen sich die Christen auch gegenseitig öffentlich immer wieder ein Bein, drücken sich gegenseitig in den Staub und bieten wunderbares Schauspiel den Nichtchristen.

Die Frage ist: Wie gehen wir mit der Verantwortung um, die uns in der jeweiligen Zeit gegeben ist. Hörig oder selbständig? Menschen untertan oder Gott? Sind wir so sensibel, das eine vom anderen unterscheiden zu können?

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