Laizismus gegen Christentum zur Abweisung des Islam

Der Islam stellt Forderungen. Er will mit dem Christentum gleiche Rechte bekommen. (Man denke daran: 50 Millionen Deutsche (62%) sind Christen, 5 Millionen sind Muslime!) Wenn man nun nicht möchte, dass Muslime die gleichen Rechte bekommen, weil sie eben nur wenige sind, was macht man da? Man sagt: Nehmt den Christen auch die Rechte, dann geben die Muslime wenigstens Ruh: http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-01/laizismus-pegida-religioese-gleichberechtigung

Dann wird in dem Beitrag von Simon Urban natürlich gesagt, dass die Kirchen etwas dagegen hätten, weil sie auf dieser Weise an den reichen Pfründen sitzen.

Merkt jemand was? Merkt jemand, wie der Islam benutzt wird, um die Christen zu vertreiben? Merkt jemand, wie das Subsidiaritätsprinzip ausgehebelt wird? Wie Atheisten nun nicht nur versuchen, auch den Religionsgemeinschaften gleich gestellt zu werden – weil sie keine sein wollen. Sie sehen sich als neutral und über alle Weltanschauungen und Religionen erhaben – doch sind sie nur eine Stimme unter den vielen Stimmen in einem Land.

Übrigens geht der Artikel von einer Auseinandersetzung mit Pegida aus. Das heißt: Die Pegidas haben Angst vor dem Islam – so der Artikel – nehmen wir ihnen die Angst, indem wir auch das Christentum nehmen und alle den Laizismus aufbrummen. Und dazu wird argumentiert, was das Zeug hält: 62% Christen sind natürlich nicht 62% Christen – es gehen ja nicht alle in den Gottesdienst, oder: Das Grundgesetz sagt, es gebe keine Staatskirche (natürlich nicht – das haben wir ja auch nicht! – warum soll das suggeriert werden?), usw. usw.

Eine Anmerkung: Atheisten haben den Ethikunterricht (und ich denke, sie sollen neben dem 1. Mai einen Feiertag bekommen, weil er ihnen von der Anzahl her zusteht – freilich: Wie viel Atheisten gibt es wirklich? Konfessionslose sind nicht automatisch Atheisten) und wollen nun sicher alle Schüler unter den Ethikunterricht bringen, auch hier: Damit Muslime den Säkularismus kennenlernen. Sonst bleiben sie ja Muslime!

Was ich von Atheisten nicht ok finde ist, dass sie auf dem Rücken der Muslime die Christen bekämpfen. Sie sollen die Christen bekämpfen – aber ohne die Muslime ins Spiel zu bringen. Oder sie sollen die Muslime bekämpfen – ohne die Christen ins Spiel zu bringen. Aber sie beide gegeneinander ausspielen, das ist perfide. In kleinerem Maße haben wir das ja schon: Atheisten bekämpfen den Weihnachtsbaum – mit dem Argument: Muslime mögen ihn nicht. Wenn, dann bekämpft den Weihnachtsbaum ohne Blick auf die Muslime.

Mein Problem ist darüber hinaus – wir kennen das ja schon in Hinsicht anderer Gruppen und unserer Geschichte: Nichtchristen bekommen den Ethikunterricht – dann bekämpfen sie den Religionsunterricht – dann sollen alle den Ethikunterricht bekommen – dann muss Religion aus dem öffentlichen Raum ganz verschwinden – Religion passt nicht mehr zur modernen, aufgeklärten Welt – Religionen sind Rassisten, konservativ, irrational, unwissenschaftlich, Friedensfeinde, stören das Zusammenleben der Gesellschaft – wer sie vertritt benötigt ein Umerziehungslager – oder muss ganz beseitigt werden, weil er nicht bereit ist, die gute Welt des Atheismus anzuerkennen. Toleranz ist nicht eine Tugend des Atheismus, den die Welt bislang in verschiedensten Ausformungen genießen durfte. Atheisten sollen sich als eine Stimme im Chor der Stimmen in einem Land ansehen. Selbstglorifizierungen tun niemandem gut.

Das alles gilt natürlich nicht von den Atheisten. Ich kenne viele, die vernünftig sind.

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