Pegida+Deutsche wollen

Das ist nicht neu, was Fahimi sagt, das hatte ich auch schon im Blog: Es könnten sich Menschen durch Pegida dazu ermuntert fühlen, gegen Asylanten vorzugehen. Nur: Das darf kein Grund sein, gegen Pegida vorzugehen, sondern es bedarf großer Anstrengungen von Pegida, sich im Voraus von solchen Leuten abzugrenzen. http://www.welt.de/politik/deutschland/article135606989/Pegida-Organisatoren-sind-geistige-Brandstifter.html  Soll man in den USA diejenigen verurteilen, die gegen Polizeigewalt demonstrieren, weil ein Irrer Polizisten erschießen könnte – inzwischen schon erschossen hat? Nein. Man darf demokratisch legitimierten Protest nicht einschränken wollen, weil es irre Menschen gibt. Das sollte solchen Leuten wie SPD-Fahimi auch bekannt sein, wenn sie denn demokratische Gepflogenheiten unterstützen. Wir haben es im Blog aber wiederholt erkannt: Fahimi benötigt Aufmerksamkeit, von daher wählt sie Begriffe, die neben der Spur sind.

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Meine Stellung zu Pegida habe ich häufig dargestellt: Ich stehe dem Ganzen mit Skepsis gegenüber – verteidige die Pegidas aber, weil dieses undemokratische Verhalten, das manche Politiker und Medien an den Tag legen, einfach unter aller Kritik ist – obgleich ich selbst noch nicht einschätzen kann, wie Pegida demokratisch einzuordnen ist. Dass dieser Teil der Bevölkerung gegen vieles demonstriert, was in unserem Land schlicht und ergreifend falsch läuft, das muss man wahrnehmen, ohne Überheblichkeit, ohne verächtliche Anmerkungen.

Diese Menschen fühlen sich zum Teil belogen und betrogen – und sie werden es zum Teil ja auch. Auch das Unrechtsgefühl mag eine Rolle spielen. Eine Witwe muss zusehen, dass sie mit 800€ irgendwie über die Runden kommt – und alle ahnen, was die Flüchtlingspolitik kostet – aber das wird nicht gesagt oder in Halbwahrheiten stückchenweise preis gegeben. Es gibt manche, die gerade in der Flüchtlingsarbeit helfen, aber im Stich gelassen und desillusioniert werden, weil man hilfsbereite Laien von offizieller Seite aus ins offene Messer laufen lässt. Und das macht dann natürlich die Runde. Dass es Missbrauch des Asyl gibt – alle ahnen es, Politiker wissen es – aber es wird nicht gesagt – und jetzt hört man, dass zum Beispiel der Staat Eritrea das ausnutzt (ich hatte es schon wiederholt im Blog – allerdings hatte ich das aus verschiedenen Infos erschlossen), um Devisen ins Land zu bekommen. Woher kommen die ganzen Tunesier – es geht dem Land – wie man in den Nachrichten hört, doch verhältnismäßig gut! Und das merkt jeder Mensch, auch der einfach gestrickte Denker, dass da irgendwas nicht stimmt. Aber die Politik weiß das natürlich auch – predigt: Willkommenskultur, Willkommenskultur, Willkommenskultur – aber die Menschen sind nicht so doof, wie man es sich in den politischen Etagen so denken mag.

Wir müssen Flüchtlingen helfen so gut es geht, damit sie hier menschenwürdig untergebracht werden – und vor allem: Politik und Medien müssen ehrlich werden. Müssen die Schwierigkeiten, die man mit Volksgruppen hat, benennen – und nicht erst dann darüber reden, wenn wieder einmal Muslime aus Tschetschenien christliche Flüchtlinge drangsalieren usw. Oder darüber reden, wenn es offensichtlich ist, dass irgendwelche Flüchtlingsgruppen gegen andere kämpfen, weil sie schon im eigenen Land nicht miteinander klar kamen. Muss darüber reden, dass es junge Männer gibt, die nur darauf aus sind, das Schlaraffenland zu genießen, samt Frauen – aber weiter nichts dazu tun wollen. (Dass sie nicht arbeiten dürfen, hat seinen Grund – man möge nur einmal die Zeit anschauen, in der das politisch beschlossen wurde.) Dass das Drogenproblem riesig ist – und mafiöse Strukturen entwickelt wurden usw., dass von manchen Islamisten die dummen Ungläubigen dazu benutzt werden, ihren Feldzug gegen diese selbst zu finanzieren. Das muss gesagt werden, öffentlich diskutiert werden. Problemlösungen müssen öffentlich diskutiert werden und das Nennen der Probleme darf nicht gleich als rassistisch, fremdenfeindlich, nazi usw. deklariert werden. Es sind Probleme in Massen vorhanden – und das ahnt jeder irgendwie und erlebt es sogar selbst im Leben. Und da kann Politik nicht hergehen und sagen: Haltet den Mund! Sie kann es. Aber die Menschen lachen sich dann inzwischen nur einen Ast oder ärgern sich maßlos darüber. Und das ist auch gut so. Wir leben in einer Demokratie.

Meine Angst ist nur: Wenn aufgrund der Arroganz mancher Politiker sich die Menschen gar nichts mehr sagen lassen, dann sind sie sehr empfänglich für Demagogen. Von daher: Haltet die Bürger nicht für doof, sondern arbeitet mit ihnen zusammen – aber nicht, indem ihr sie als Befehlsempfänger anseht, sondern als mündige Menschen.

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Schweighöfer will ein Weihnachten ohne Pegida – http://www.spiegel.de/panorama/leute/schweighoefer-aeussert-sich-auf-facebook-zu-pegida-a-1009795.html Dann soll er halt nicht hingehen. Ich tue es ja auch nicht. Das hat 50.000 Likes? Das heißt: 50.000 wollen ihn dort nicht sehen? Manche Infos muss man einfach nur belächeln.  Oder ist das eine Aufforderung an die Medien, nicht mehr darüber zu berichten? Dann ist das äußerst ärgerlich.

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Deutsche wollen auch Sonntags einkaufen gehen: 1/3 = die Deutschen. So kann man Informationen auch verpacken. Vielleicht hätte man sagen sollen: Die Deutschen wollen nicht einkaufen gehen am Sonntag: 2/3: http://www.welt.de/wirtschaft/article135605189/Deutsche-wollen-auch-am-Sonntag-einkaufen-gehen.html

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