Zum neuen Jahr

IMG_5280

Einer sagte: „Ich würde im neuen Jahr so gerne einmal Gott sehen, dann weiß ich, dass es ihn gibt.“ „Oh“, sagte der Heilige, „du wirst Gott sehen, aber erst einmal sehen wir nur seine Spuren: Jesus Christus, die Schöpfung, wenn andere Menschen mir Gutes tun, die Notleidenden, denen ich helfen soll – alles Spuren Gottes.“ Da antwortete Einer: „Jesus war doch nur ein Mensch! Die Schöpfung ist nur Zufall! Ich und andere Menschen haben doch mit Gott nichts zu tun!“ Da sagte der Heilige: „Schau nur genauer hin, sieh dir nicht nur das Vordergründige an – dann wirst Du Gottes Spuren erkennen. Hinter einer selbstgebastelten Gardine gibt es ganz, ganz viel Welt!“

Impressum auf www.wolfgangfenske.dewww.predigten-wolfgangfenske.de

Weihnachtsfeiern aus aller Welt

Es gibt viele sehr ermutigende Nachrichten über Weihnachtsfeiern aus aller Welt:

Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak lassen es sich trotz der Grausamkeiten, die sie erlebt haben und erleben, nicht nehmen, „Christ the saviour“ zu feiern. In China ließen sich ca. 3000 Menschen in einer Kirche Pekings taufen, in Pakistan feierten sie hinter dicken Betonwänden, bewacht von tausenden Polizisten Weihnachten. Weihnachtsfeier als Widerstand gegen jegliche Kultur des Todes.

In Jesus Christus kam Gott in die Finsternisse der Welt, um sie zu erhellen.

Trotz der Bedrohung durch die Boko Haram kamen auch viele Christen in Nordnigeria zu den Weihnachtsfeiern: http://www.christianpost.com/news/christian-nigerians-celebrate-christmas-despite-boko-haram-suicide-bomb-threats-131789/

Wie sah eigentlich der Weihnachtsbesuch in unserem Land aus? Es gibt keine Bedrohung von außen – eher von innen? Hoch wie immer? Höher? Geringer?

*

Das ist den Extrem-Hindus ein Stachel im Fleisch, dass diejenigen, die in deren Kastensystem nichts gelten, die Dalits / Unberührbaren, Christen oder Muslims werden. Es gibt 25 Millionen Dalits, die Christen sind – weil sie erfahren haben: Alle Menschen haben gleiche Würde, sie haben genauso viel Würde wie ein Hindu auf den höchsten Rängen des Systems. Sie haben Gemeinschaft der Christen erfahren, ihre Liebe und Unterstützung, man kann sich engagieren und wird als wertvoll angesehen.

Allerdings habe ich auch gehört, dass so manche traditionell christliche Gemeinde mit den Christ gewordenen Dalits nichts zu tun haben möchte. Christentum wird von manchen als eine elitäre Religion angesehen, weil es im Kolonialismus von der Elite vertreten wurde. Es ist schön, dass sich die Dalits von solchem Dünkel nicht abschrecken lassen.

Gottes Liebe ist größer als der Dünkel derer, die sich als Elite ansehen wollen. http://www.persecution.org/?p=63198

Impressum auf www.wolfgangfenske.de

Totalitarismus von Umweltschutzgruppen + Antisemitismus + Hitler

Es ging einmal um Umweltschutz – nun wird der Umweltschutz dem Hauptziel, die Klimaerwärmung zu reduzieren, geopfert: http://www.welt.de/debatte/kommentare/article135841660/Die-brandgefaehrliche-Macht-des-Oeko-Kartells.html

Das ist interessant zu sehen, wie viele Gruppen totalitaristischer werden: Rechtsextremisten-Linksextremisten-Islamisten-Umweltaktivisten-Nahrungsreduktionisten-Wertezertreteristen-(Anti-)Putinisten… –

Wenn einzelne Gruppen totalitäre Ambitionen haben, dann können sich andere nur dadurch wehren, dass sie sich gegen solche zusammentun. Und dann beginnt bei ihnen ebenfalls eine Verhärtung, weil keine der Gruppen die andere besiegen kann.

Liebe Christen, macht da nicht mit, sondern versucht, für alle offen zu bleiben und vermittelnd zu wirken. Klar, dann sitzt man zwischen allen Stühlen und muss sich so manchen schwachsinnigen Vorwurf anhören – aber wir müssen munter und fröhlich den aggressiven Totalitaristen welcher Couleur auch immer, um der Gesellschaft willen, die Stirn bieten. Spiel nicht mit den Schmuddelkindern… – wir lassen uns nicht vorschreiben, mit wem wir keinen Kontakt haben dürfen…

Was? Du zitierst einen Rechten? Kontaktabbruch! Was? Du zitierst einen Linken? Böse, böse. Was? Du gibst einem Klimakiller Raum, der nicht mit dem Mainstream streamt?… Oh, Mann. Wie Lügner äußerst fit sein müssen, weil sie sich merken müssen, bei wem sie was gelogen haben, so müssen die Schublädchen-Leute äußerst fit darin sein, herauszufinden, in welches Schublädchen sie den jeweiligen Menschen stecken – und ob sie ihn dann zitieren, kennen, nennen dürfen oder nicht.

Ich glaube: Stallgeruch nennt man das. Wehe, wer den nicht hat…

*

Antisemitismus – deutsche Politikerinnen auf den ersten Rängen. Das ist wirklich keine Ehre: http://www.welt.de/politik/ausland/article135851827/Linke-Politikerinnen-auf-Liste-der-Antisemiten-2014.html Gibt es eigentlich Politiker, die auch solche Entgleisungen als Schande für Deutschland und Sozis in Nadelstreifen-Röcken bezeichnen usw.? Links ist immer noch Schick – und man hält sich vornehm zurück, wenn aus dieser Ecke Antisemitismus kommt.

*

War Hitler ein Linker – ein National-Sozialist? Dazu ein Artikel aus der taz von 2003 von Joachim Fest: http://www.taz.de/1/archiv/?dig=2003%2F09%2F27%2Fa0148

*

So viel zum Thema Schublädchen: Die in linken Schublädchen stecken, sind per se gut, die in rechten Schublädchen stecken, sind per se übel. Solche einfach gestrickten Socken müssen wir heute noch vielfach ertragen.

Impressum auf www.wolfgangfenske.de

Wirtschaft und Moral gehören zusammen

Wirtschaft und Moral gehören zusammen. „Unsere Gesellschaft braucht ein stabiles Fundament, das sich auf die folgenden Grundpfeiler stützt:

1. Bildung und Erziehung

2. Mündigkeit

3. Werte, Moral und Ethik

4. Demut und Dankbarkeit

5. Liebe und Vertrauen“

Ein Artikel von Marc Friedrich und Matthias Weik, die auch ein Buch geschrieben haben: Der Crash ist die Lösung.

Ich hoffe, dass der Titel nur reißerisch ist – dass die vertretenen Thesen es in diesem Sinn nicht sind. Denn wirtschaftliche Verwerfungen rufen sehr schlimme soziale Missstände hervor. Eine Binsenweisheit.

Diese oben genannten Werte tun auch der Wissenschaft und Politik – überhaupt – gut.

Impressum auf www.wolfgangfenske.de

Islamisten+Flüchtlinge+Erdogans Truppen+Pegida

Gibt es in Libyen echt Regierungstruppen? http://www.focus.de/politik/ausland/machtkampf-in-libyen-eskaliert-groesstes-oellager-libyens-steht-in-flammen-kaempfe-dauern-an_id_4371749.html

*

80% der Bootsflüchtlinge kommen aus Libyen: http://www.spiegel.de/politik/ausland/fluechtlinge-bamf-chef-schmidt-fuer-aufnahmezentren-in-nordafrika-a-1010727.html

Wie kommen sie nach Libyen? Diese Frage muss beantwortet werden, denn wenn man in Libyen Auffanglager einrichten will, um den Menschenschmugglern zuvor zu kommen, dann heißt das, sie kommen ohne Menschenschmuggler nach Libyen und das halte ich für nicht besonders denkbar. Durch die Wüste? Gibt es schon in Nigeria Menschemugglerdrehkreuze? Das ist mir einleuchtender als die andere Version.

Viele kommen angeblich aus Syrien, Afghanistan, Irak. Wie kommen sie nach Libyen?

Da gibt es noch so manches zu klären, um den Menschenschmugglern wirklich das Handwerk legen zu können.

Gibt es eine neue Qualität von Flüchtlingsüberfahrten? Bewaffnete entern Frachter, um die Flüchtlinge in Massen nach Europa zu bringen? http://www.spiegel.de/panorama/notruf-vor-korfu-passagierschiff-meldet-bewaffnete-an-bord-a-1010754.html Das wäre schon der zweite Flüchtlingsfrachter mit über 600 Menschen an Bord.

Und wenn sich das mit der Fähre bewahrheiten sollte, dass auch darauf Flüchtlinge waren: Welche Rolle spielt der Ausgangshafen – wenn ich recht sehe: Griechenland? Korruption?

Das alles bringt die wohlmeinendste Willkommenspolitik an den Rand der Verzweiflung.

*

Deutsche haben sich an dem Krieg gegen die Taliban beteiligt: http://www.spiegel.de/politik/ausland/taliban-jagd-in-afghanistan-deutschland-lieferte-daten-a-1010743.html Echt? Bei manchen Artikeln wird man sarkastisch. Es wäre schlimm, wenn sich Deutschland nicht daran beteiligt und die Däumchen gedreht hätte, während diese Extremisten die Bevölkerung drangsaliert. Das wäre unterlassene Hilfeleistung gewesen – wie eine Flucht der Nato aus Afghanistan aus meiner Sicht unterlassene Hilfeleistung ist.

Kurden entdecken Massengräber mit Jesiden, von der ISIS ermordet. http://www.spiegel.de/politik/ausland/irak-kurden-entdecken-neun-massengraeber-mit-jesiden-a-1010791.html Ich warte schon darauf, dass es bald Artikel dergestalt gibt: Bei den Bombardements der ISIS-Terroristen sind ISIS-Kämpfer ums Leben gekommen. Was wohl auch keiner vorher gedacht haben dürfte.

Wie steht es eigentlich um Kobani – man hört seit Ende November nichts mehr darüber.

*

Zwei Muslime wurden festgenommen: Vorwurf: Terroranschlag gegen Supermarkt: http://www.jihadwatch.org/2014/12/russia-two-muslims-imprisoned-for-jihad-mass-murder-plot-against-moscow-supermarket

*

Das Töten von einjährigen Kindern ist Teil des Widerstandes gegen Israel: http://www.israelnationalnews.com/News/News.aspx/189262#.VKMOi9KG-So

*

Das ist eine klasse Diskussion, die Memet Kilic angeregt hat, und sie vermag die Augen zu öffnen: einmal über die neutralen deutsch-türkischen Nachrichten 😉  (AKP ist der CDU ähnlich), dann über die türkische Community in unserem Land, die äußerst uneinheitlich ist und heftigst diskutiert, dann dazwischen die Stimmen von Deutschen. „Wer Islamisten nicht bekämpft, kann Pegida nicht bekämpfen“ und Islamisten sind „Erdogan und seine Truppen.“ (Truppen wahrscheinlich seine Statthalter in Deutschland) http://deutsch-tuerkische-zeitung.de/gruenen-politiker-bezeichnet-tuerkische-migranten-als-islamisten-und-erdogans-truppen/

*

Apropos Pegida: Es gibt immer noch Nachzügler, die nicht gemerkt haben, dass man mit dem Totschlag-Argument Rassismus oder Nazi nicht mehr alle Bürger zum Verstummen bringt. Nicht, weil sie Rasisten oder Nazis sind, sondern weil sie erkannt haben, dass man sie mit dieser Keule nur antidemokratisch mundtot machen möchte: http://www.welt.de/politik/deutschland/article135863474/Integrationsbeauftragte-wirft-Pegida-Rassismus-vor.html Wenn alles mögliche als rassistisch oder jeder mögliche Gegner als Nazi beschimpft wird, verwässert man diese Begriffe, verharmlost sie und ist mit für die Verharmlosung dieser unmenschlichen Weltbilder verantwortlich.

*

Ich bin mal gespannt, wie es mit Pegida weitergeht. Ich denke, sie würden irgendwann aufhören, wenn die Özoguz-Leute nicht ständig Öl ins Feuer gießen würden. Zudem befürchte ich, dass man prügelnde Linkschaoten als Hilfstruppen erwarten wird, damit gemütliche Bürger Angst bekommen, hinzugehen – und diejenigen, die hingehen, sich als solche von allen Medien beschimpfen lassen müssen, gewalttätig zu sein – wir kennen das alles ja schon. Das gemütliche Dresden hat diese Linkschaoten überrascht – in Köln wären sie sofort auf der Straße gewesen um alle Demos undemokratisch im Keim zu ersticken. Oder die Pegida-Leute halten durch, sodass irgendwann auch die Linkschaoten müde werden, ständig aus ganz Deutschland nach Dresden zu reisen – das mindert auf Dauer auch das Budget, wenn es keine Finanziers dieser Chaoten-Reisen gibt.

Ich bin als Beobachter gespannt, wie die Pegida-Verantwortlichen dieses Thema phantasievoll weiterführen werden, um undemokratische Linkschaoten ins Leere laufen zu lassen. Das wäre eine Lehre in Sachen Demokratie für die totalitär angehauchte Bevölkerung in unserem Land.

Ich unterstütze Pegida nicht – aber was ich nicht mag, sind die undemokratischen Anwandlungen, die von vielen Politikern und dem entsprechenden Fußvolk ausgehen. Diese Leute machen nämlich genau das, was Pegida der Gesellschaft vorwirft. Damit führen sie diese Leute wie Nasenbären an der Kette öffentlich herum – und sie merken es nicht einmal:

Ich bin empört, dass ihr behauptet, dass man in unserem Land nicht alles sagen darf – also verbiete ich dir den Mund!

Ich wüsste übrigens gerne, was sich alles im Hintergrund abspielt, was die Veranstalter alles aushalten müssen, welche Intrigen gesponnen werden… – vielleicht gibt es ja darüber einmal ein Buch?

*

Hoffentlich hat die Kanzlerin das nicht so gesagt, wie es hier wiedergegeben wird: Sie fordert die Pegida-Anhänger „zur Umkehr“ auf! Zur Umkehr! Das ist ein religiöser Begriff: Kehrt um, wendet euch wieder Gott zu! Wer ist in diesem Fall Gott? Kanzlerin, Mainstream? „Folgen Sie denen nicht“ – Folgen – Nachfolge: Jesus Christus nachfolgen – und hier: der Kanzlerin nachfolgen? Hat Hintze ihr die Rede geschrieben? Das wird wohl von den Demonstranten als Adelung durch die Kanzlerin angesehen werden. Wie kann man politisch nur so blind sein? Wie gesagt: ich hoffe, die Zeitung hat alles falsch wiedergegeben. http://www.welt.de/politik/deutschland/article135886217/Merkel-warnt-vor-Pegida-Folgen-Sie-denen-nicht.html Nur am Rande: Gegen Flüchtlinge, die am Leben bedroht werden – haben soweit ich weiß die Pegida-Leute auch nichts. Mit Unterstellungen darf eine Kanzlerin auch nicht arbeiten.

Leider gibt es zum Thema Russland und Ukraine auch keine Selbsterkenntnis und neue Ansätze, wenn man dem Artikel folgt.

Impressum auf www.wolfgangfenske.de

Vorsichtig sein

Mein Wunsch für das neue Jahr: Immer schön vorsichtig sein!

 

Unterhaltung über Tod und Auferstehung

P1070016

In einer Unterhaltung über Tod und Auferstehung haben wir bestimmte Fragen angesprochen:

– Viele in unserem Land glauben an Gott – aber die Auferstehung scheint ihnen fremd zu sein. Was ist passiert, dass dem so ist? Wir sind sprachlos geworden. Man hat uns suggeriert. Ihr sprecht nur in Formeln. Wenn ihr Trost spenden wollt mit der Aussage, dass der Mensch bei Gott ist, bei ihm lebt, dass wir ihn sehen werden, dann heißt es, das sei billiger Trost, formelhaft – und zu vermeiden. Auch Christen wollen keine billigen Vertröster sein. Darum sagen sie dann lieber gar nichts – und vermehren so die Sprachlosigkeit. Auferstehung wird zu etwas Exotischem. Parallel dazu kommen Gedanken aus anderen Religionen auf: Reinkarnation oder Gedanken, die schon immer irgendwie in Menschen verborgen waren, Glaube an einem Leben auf Sternen/als Stern, Paradies – nur ohne Gott… – aber: Sie sind auch nicht stärker beweisbar. Wir Christen haben zumindest die Erfahrung, dass Jesus Christus von den Toten auferstanden ist – gibt es eine begründetere Auferstehungsbotschaft?

– Christen sind zurückhaltend geworden, weil man nie weiß, wie das Gegenüber reagiert, weil man nie weiß, was es benötigt. In einer reinen christlichen Gesellschaft, in der alle an die Auferstehung glauben, und jeweilige Konkretionen allgemein gängig sind, da fällt so etwas leicht. Aber in unserer Gesellschaft weiß man eben nicht, wen man vor sich hat: Einen Christen, der von Herzen glaubt? Einen Christen, der ganz in seinen Zweifeln verstrickt ist? Einen Nichtchristen, der zwar irgendwie christlich ist, aber letztendlich die christliche Auferstehungshoffnung nicht unbedingt teilt, statt dessen vielleicht an ewige Verwesung glaubt oder an Reinkarnation oder an ein Paradies ohne Gott oder eine psychologisierte Vorstellung, an den ewigen Kreislauf der Natur oder nihilistisch jeglichen Sinn ablehnt oder dessen einzige Hoffnung es ist, wie kann ich nun gut weiterleben… Auch von daher verlieren wir uns eher in allgemein gültige gegenwärtig akzeptierte Floskeln – oder anders gesagt: Schöne Worte, die man lieber nicht tiefer rational durchdringen sollte, weil sie hohl sind – aber schön und zu Herzen gehend. Aus christlicher Sicht: ungedeckte Checks – sie machen glücklich, aber eben nur kurz.

– Christen sind dann dazu übergegangen, den Auferstehungsglauben zu ethisieren, zu einem Teil der Ethik zu machen. In einer anderen Art und Weise als früher. Während man früher sagte: Verhalte dich so, wie Gott es will, dann kommst du in den Himmel (wobei der Wille der Herrscher oder die übliche traditionelle Verhaltensweise mit dem Willen Gottes identifiziert wurden), sagt man in der Gegenwart: Auferstehung wird da sein, wo Menschen miteinander sozial umgehen. Das ist eine säkularisierte Form: Wenn in der Gesellschaft alle gut miteinander umgehen, dann haben wir die Auferstehung. Aber diese säkulare Form dürfte kaum einen angesichts des Todes wirklich zufriedenstellen. Wie schon der Stoiker Seneca sinngemäß Epikur entgegen gehalten hat: Mit einer Nähnadel versuchst du die massiven Angriffe des Löwen (des Todes) abzuwehren?

– Heute geht es den Menschen überwiegend um die Frage: Wie gehe ich damit um, dass ich einen Menschen verloren habe. Er lebt im Herzen weiter – aber eben dann nur eine kurze Zeit – und was ist mit den Menschen, die keine Freunde haben oder deren Lieben schon alle vorher gestorben sind? Es geht darum, den Verlust psychisch zu verarbeiten. Die Frage nach dem ewigen Leben des Verstorbenen gerät in den Hintergrund, damit auch Trost. Wenn ich weiß, es geht ihm gut, er ist nur in der Welt Gottes, er hat den Raum gewechselt, ich werde ihn wiedersehen – dann ist das ein hilfreicherer Gedanke als der: Ich kann den Verlust irgendwie verarbeiten. Vor allem: Wenn ich über die Trauerverarbeitung nachdenke, habe ich für mich noch lange nicht geklärt: Was wird mit mir nach dem Sterben? Wobei freilich die gute Erinnerung an den Verstorbenen zu der Frage nach dessen Zukunft bei Gott für Christen zusammengehört.

– Wiedersehen bedeutet aber im christlichen Bereich nicht: Er ist ganz der Alte. Es bedeutet im christlichen Glauben, dass ihn Gott als Schöpfer der Vollkommenheit zugeführt hat, ihn so gestaltet hat, wie Gott ihn haben wollte.

– Von Allversöhnung kann man reden, das heißt, alle kommen in den Himmel – was auch immer Himmel ist. Heute versucht man den Himmel zu säkularisieren – er wird ein schöner Ort ohne Gott. Allversöhnung hat seine Wurzel in der Sicht des Paulus, dass Jesus Christus am Ende der Zeiten von allen erkannt wird, und sie dann nicht mehr umhin können, als ihn anzunehmen. Aber: Ich denke, dass auch noch in diesem Erkennen die Möglichkeit besteht, frei zu sein, das heißt: Gott in Jesus Christus abzulehnen. Von daher besteht der Wille Jesu darin, dass er mit allen Gemeinschaft hat, er bietet sie in der letzten Zeit genauso an wie er es heute schon tut – aber es bleibt dem starrköpfigen Menschen die Möglichkeit, die Liebe abzulehnen – und das nennt man dann Hölle.

– Einen Todesstoß hat der “Münchner im Himmel” – bzw. verwandte Vorstellungen, dem Auferstehungsglauben versetzt. Dieses ewige Singen und Halleluja, mit kleinen Flügelchen auf dem Rücken… und das in Ewigkeit… Das hat mit der christlichen Vorstellungen so viel zu tun wie die Sonne mit einem Kotkrümelchen der Raupe. Ewigkeit ist keine Zeit. Ewigkeit ist ewige erfüllte Jetztzeit. Nun mag man natürlich sagen: Eine Art spirituelle Demenz. Dass das die Sache nicht trifft, dürfte auch klar sein.

– Wir wissen jedoch auch als Christen im Grunde nicht, wie das ewige Leben konkret aussehen wird. Wie auch immer Nahtoderfahrungen interpretiert werden mögen – aus christlicher Perspektive ist nur eins sicher: Es gibt Auferstehung von den Toten, denn Jesus Christus wurde von Gott auferweckt, aus den Toten geholt, wurde von Menschen erfahren, damals bis heute, immer wieder. Und so ist das “Dass” der Auferstehung eindeutig. Die Konkretisierung dagegen ist nur mit Hilfe von Metaphern auszusagen: Gemeinschaft, Mahlgemeinschaft, Paradies, Wie Engel sein, Vor Gottes Thron stehen, Gott mit Gott ehrenden Liedern loben und preisen, Gott wird sein alles in allem, Von Jesus Christus empfangen werden, Im Licht Gottes leben, In der Wohnung leben, die Christus bereitet hat… – wir finden in der Bibel unzählige Bildworte für die Vollendung des Menschen in Jesus Christus, in der Herrlichkeit – oder wie es im Lukasevangelium heißt – in der Klarheit Gottes. (Wie es ja auch viele Vorstellungen zum Thema “Hölle” gibt, die aber schon vorchristlich kursierten, während Auferstehungsvorstellungen im spezifisch christlichen Sinn meines Wissens noch nicht gab. Man dachte eher an ein Leben in der Unterwelt, darum die Grabbeigaben…)

– Christen haben sehr viel zu bieten – an gedeckten Checks. Wir sollten mit dem Trost aus unserer Sicht nicht zurückhalten, aber äußerst sensibel sein. Ein Hungernder Mensch benötigt in dem Augenblick keine Kleidung, ein unbekleideter Mensch benötigt in dem Augenblick kein Glas Wasser… – erspüren, was der andere benötigt, das weitergeben, auch auf die Gefahr hin, dass wir uns in dem jeweiligen Augenblick geirrt haben und der Mensch etwas ganz anderes benötigt als das, was wir ihm geben. Daraus können wir eben nur lernen, noch sensibler zu werden und auf die Zwischentöne zu achten.  

– Der Himmel wird international besetzt sein – und Christen freuen sich auf alle Schwestern und Brüder weltweit. Viele, viele großartige Menschen, schon auf der Erde.

Impressum auf www.wolfgangfenske.de