Bringt Sünde Freiheit?

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Adam und Eva leben im Paradies, so berichtet uns die Schöpfungsgeschichte. Beide waren eine Einheit, waren mit allem verbunden – und in der Verbundenheit, aufgrund des Einklangs freie Wesen. Doch: Beide essen von dem Baum. Gott hatte ihnen Freiheit geschenkt – aber sie missbrauchen sie. Und durch den Missbrauch der Freiheit – werden sie freier? Sie erkennen das Trennende. Der Zustand außerhalb des Paradieses ist kein zustand der Freiheit: Arbeit und Schmerzen, Mord und Neid… – der vermeintliche Freiheits-Akt bringt nichts als Zerstörung und Tod. Soweit die Schöpfungsgeschichte.

Und im Laufe der Zeit bis heute? Sind Menschen, die sich gegen Gottes Willen entscheiden, freier als andere? Wer mag wirklich sagen, dass der sexuell freie Mensch wirklich frei ist und nicht gebundener seiner Sexualität – und dadurch auch möglicherweise andere schädigend? (Sexualität habe ich vorangestellt, weil das ein Hauptthema derer ist, die sich von der Kirche lösen: Die Vorgaben der Kirche machen sexuell unfrei.) Gibt es eigentlich irgendwo auf der Welt Gruppen, die andere bekämpfen, die wirklich frei sind? Wie viel Repressalien gibt es unter ihnen selbst – all diese gewaltsamen Freiheitskämpfer Südamerikas, Chinas, der Sowjetunion – sie waren frei? Wer das sagen wollte, der hat ja keine Ahnung von all den Zwängen, denen sie unterlagen. Sind Menschen, die andere ausbeuten – frei? Sie sind Sklaven ihrer Gier, ihrer Macht, ihrer Sucht, anerkannt zu werden… Ganz unabhängig davon, dass Menschen, die gegen Gottes Willen angehen, ein schlechtes Gewissen haben können – auch unabhängig davon: Sie sind nicht frei. Menschen, die Zeit haben, den ganzen tag am PC Spiele zu spielen – sind sie frei? Menschen, die sich von Süchten Freiheit vorgaukeln lassen, sind bekanntlich gefesselt von der jeweiligen Sucht.

Gott rät dem Kain, bevor dieser seinen Bruder ermordet, er solle über seinen Begierde, zu sündigen, herrschen. Kain ist jedoch Sklave seiner Eifersucht, seines Neides.

Ist derjenige, der sich beherrscht – frei?

Paulus hat erfahren – mit eigenen Worten wiedergegeben -: Wer wird mich aus der Gefangenschaft, aus der Zerrissenheit des Ich befreien? Gott sei Dank. Durch Jesus Christus unseren Herrn sind wir frei geworden (Römerbrief 7,25).

Für Paulus spielte die Befreiung durch Jesus Christus eine große Rolle – und nach ihm für viele, viele Menschen. Aber diese Freiheit ist eben eine, die von dem Herrn, eben Jesus Christus, abhängig ist und sich in Freiheit ihm zu- und unterordnet. Und diese Freiheit ist im christlichen Glauben die wahre Freiheit, weil der Mensch zu sich selbst und zur wahren Gemeinschaft kommt und zum Einklang mit der Natur – denn das ist der Wille des Schöpfers.

Es ist also eine ganz eigenes Verständnis von Freiheit – das von Gott gewollte.

Intensiver und mit anderem Schwerpunkt dazu: http://kath.net/news/46553

Impressum auf www.wolfgangfenske.de

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