Jürgen Becker

Jürgen Becker wird den Büchner-Preis bekommen: http://www.spiegel.de/kultur/literatur/georg-buechner-preis-2014-an-juergen-becker-a-972451.html

Ein paar Zeilen aus einen Gedicht aus „Erzähl mir nichts vom Krieg“, 1977:

Zum Beispiel die vergangene Woche

Was ist gewesen. Mitten im Oktober, die Blätter

hörten auf zu fallen; warme und grüne

Tage (…)

Eine Herbstfeier für die Tomaten, das Maisfeld, die Astern

und den Endivien-Salat; (…)

wir lebten unter Pappeln am Bahndamm,

und die Panzer in Ungarn –

(…)

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Jobcenter+Merkel mächtigste Frau

Ein Tag im Jobcenter. Ein eindrucksvoller Artikel, der versucht sprachlich etwas Schweres hinzubekommen: Wie schildert man „schwere Leben“: http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/ein-tag-im-jobcenter-es-brennt-lichterloh-12956281.html

Der Artikel kann natürlich nicht alles beschreiben, warum die Menschen hier sind – wer das Geld verdienen muss, das die Menschen „vom Staat“ bekommen. Allen, die ein lückenloses Berufsleben haben, können häufig nicht verstehen, dass es keine Freude ist, beim Arbeitsamt anzutanzen usw. Dass es auch Gründe gibt, die Arbeit zu verlieren, die nicht in der Verantwortung des Einzelnen liegt, sondern in der Firma bzw. in persönlichen Katastrophen, denn der Mensch ist keine Maschine, ist manchen völlig schnuppe.

Dass man beim Jobcenter auch rigoros sein muss, weil manche Menschen einfach nicht in der Lage sind, ihr Leben zu organisieren, mit Geld und anderen Menschen umzugehen, die nicht verstehen, dass das Geld nur als Übergangshilfe gedacht ist, denn jeder sollte auf eigenen Füßen stehen können, verstehen wieder andere nicht.

Die Menschen, die im Jobcenter arbeiten, haben einen emotionalen Knochenjob – wird das eigentlich gesellschaftlich genügend gewürdigt?

Menschen, die insgesamt mit Menschen umgehen müssen, deren Leben aus zerstörten Hoffnungen, Psychen, Körpern, sozialen Bezügen bestehen –  sollten in der Gesellschaft hoch geachtet werden. Sie sind mit der Grund, warum eine Gesellschaft nicht unter der Last zerstörter Menschen zusammenbricht.

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Warum ist Merkel die mächtigste Frau der Welt? Pirincci hat eine Antwort: http://ef-magazin.de/2014/05/30/5390-angela-merkel-devotes-volk  – auf Pirincci-Art geschrieben. Wem sie nicht gefällt, muss es ja nicht lesen.

Merkel hat sich nun doch auf dem katholischen Kirchentag mit aller politischen Vorsicht für Juncker ausgesprochen – so die Tagesschau.

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EU+D+Kultur des Todes

Da lernt einer nicht dazu – und will machttrunken munter eine Krise nach der anderen herbeiführen: http://www.welt.de/politik/ausland/article128540032/Ukraine-Moldau-und-Georgien-sollen-in-die-EU.html

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Steinmeier denkt über eine Sperrklausel nach? Was soll das denn schon wieder. Dass sich die Staatschefs vorher hinsetzen und sagen: Diese Partei ist zu rechts, zu links zu mittig… – die wollen wir nicht? Vielleicht sollten diejenigen, die so denken, sich daran erinnern, dass es die Bürger sind, die wählen und nicht die politische Elite, die auswählt. http://www.faz.net/aktuell/politik/aussenminister-in-der-f-a-z-steinmeier-regt-europaeisches-wahlgesetz-mit-sperrklausel-an-12963630.html

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Von der Leyen und die Bundeswehr: Sie habe keine Ahnung von der Bundeswehr http://www.focus.de/politik/deutschland/scharfe-kritik-an-der-verteidigungsministerin-kujat-zu-focus-von-der-leyen-hat-ganz-offensichtlich-keine-ahnung-vom-militaer_id_3885139.html Macht doch nichts. Dafür wird es kuschelig. http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Politik/d/4829952/ursula-von-der-leyens-plan-fuer-eine-attraktivere-bundeswehr.html Übrigens: Wenn die Soldatinnen und Soldaten hier so verwöhnt werden, können sie dann einen Fernseher, Internetflat, Kühlschränke auch im Auslandseinsatz einfordern?

Die Bundeswehr muss attraktiver werden, um überhaupt Menschen aus Mamas Hotel heraus zu bekommen. Und sie muss die Handwerker und Firmen fürchten, die attraktiver zu sein scheinen als eben die Bundeswehr. Und da ist von der Leyen doch wirklich die richtige Person zur richtigen Zeit. Es wäre nur irgendwie spannender, wenn die Bundeswehr mit ihrer Besonderheit Werbung machen könnte und nicht mit Kita- und Wohlfühlplätzen. Doch was ist das Eigentliche? Dass zu formulieren, muss wohl noch versucht werden in dieser neuen Bundeswehrzeit. Und das wäre es womöglich, das junge Menschen zur Bundeswehr führt.

Interessant finde ich wieder, dass man spekuliert, Frauen zu bekommen. Überall wird inzwischen deutlich, dass Frau und Militär eine nicht spannungsfreie Angelegenheit ist. Aber: Wie immer, wenn man Frauen benötigt, weil sich nicht genug Männer melden, dann muss eben manches geändert werden. Das klingt sarkastisch – soll es auch. Denn Frauen sind vielfach nur Lückenbüßer gewesen und sind es auch noch heute. Dass sich Frau von der Leyen hier engagiert, macht die Sache nicht besser.

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Die Arroganz der Ignoranten = EU-Kommission mit Blick auf die Kultur des Lebens: http://www.idea.de/detail/thema-des-tages/artikel/eu-laesst-lebensschutz-initiative-abblitzen-1157.html

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Über Medien und EU – ein gesamtes Versagen: http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/eu-am-ende-kolumne-von-georg-diez-a-972524.html Und auch die Heute-Show – was war das wieder für ein Gegacker. Klar – Satire dieser Art will nur über andere lachen – mehr nicht.

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Wieder eine Gemeinheit Russlands: Sie wollen Geld für ihr Gas sehen. http://de.ria.ru/politics/20140530/268640837.html Wie kommen die auf solche absurden Gedanken? Saudi Arabien, Norwegen, die USA, Kanada… – alle geben die Energien umsonst ab. Aber Russland – nein, so was von gemein. Ich schreibe das nur so sarkastisch, weil ich noch nicht weiß, wie diese Forderungen von unserer Politik und unseren Medien aufgenommen werden: Antirussisch oder als normaler Handel, in dem die Positionen hin und her verhandelt werden.

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Pakistanisches Recht+Syrien+Schweden+Nordkorea

Eine Schwangere wurde von ihrer Familie gesteinigt. Ich hatte das entsetzliche Verbrechen schon im Blog erwähnt. Nun stellt sich heraus, dass ihr Ehemann vor ein paar Jahren seine erste Frau ermordet hatte. Aber da ihre Familie und die gemeinsamen Kinder ihm verziehen hatte, wurde er nicht verurteilt: http://www.welt.de/politik/ausland/article128557685/Pakistans-beruehmter-Witwer-ist-selbst-ein-Moerder.html

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Die Muslimin/Christin, die im Sudan hingerichtet werden soll, weil sie einen Christen geheiratet hat, hat, wie im Blog schon berichtet, im Gefängnis ihr Kind geboren – allerdings war sie dabei an Ketten gefesselt: http://www.spiegel.de/politik/ausland/sudan-christin-ishak-war-bei-geburt-angekettet-a-972475.html

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Syrien – man darf das Land nicht vergessen – und man muss hoffen, dass der Westen endlich von seiner falschen Politik ablässt: http://vaticaninsider.lastampa.it/en/inquiries-and-interviews/detail/articolo/siria-syria-siria-34413/ Ich schäme mich nicht, die Stimme der Christen in Syrien hier zu vertreten, die ungeheuer viel zu leiden haben, gegen all die Unterstützer der Islamisten – auch der indirekten Islamistenunterstützer, indem sie die Rebellen finanzieren.

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Schweden ist ein Beispiel dafür, was passiert, wenn ein Land kaum mehr in der Lage ist, den Zuzug zu kontrollieren: www.jihadwatch.org/2014/05/swedish-police-muslim-terrorists-a-huge-threat-we-havent-seen-anything-like-this-before

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Brandanschlag auf eine christliche Einrichtung in Israel – jüdische Extremisten werden als Verursacher vermutet: http://www.idea.de/detail/menschenrechte/detail/brandanschlag-auf-benediktinerabtei-in-jerusalem-27904.html

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Eine Christin, die Nordkoreas Lager überlebt hat: http://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft/weltweit/detailansicht/aktuell/gottesdienste-auf-der-toilette-88223/

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Würde des Menschen

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Keiner von uns würde sagen, dass nicht jeder Mensch Würde hat – und dass die Würde keines Menschen angetastet werden darf.

Die Realität ist jedoch – wie immer – das Problem.

Wird die Würde angetastet, wenn ein geistig behindertes Kind oder ein geistig schwerfälliges Kind nicht aufs Gymnasium darf?

Hier widerstreiten sich Wunsch und Verstand. Wir wollen alle gleich behandeln – aber entspricht es wirklich der Würde eines Menschen, ihn permanent zu überfordern und zu zeigen: Du bist anders?

Wird die Würde angetastet, wenn nicht jeder, der ein Leben in Europa oder den USA ersehnt, aufgenommen wird?

Hier widerstreiten Mitleid und Verstand: Allen Menschen soll es so gut gehen wie den bürgerlichen Menschen bei uns (die eigenen Armen werden jedoch häufig übersehen) – aber Ist es wirklich möglich, offene Grenzen zu haben, ohne die Gesellschaft zu zerstören?

Wird die Würde angetastet, wenn ein Kind abgetrieben wird?

Hier widerstreiten das Selbstbestimmungsrecht der Frau und die Würde des Ungeborenen, sei es Behinderten, gesunden aber Ungewollten – mit Blick auf andere Kulturen: Würde der ungeborenen Mädchen.

Wird die Würde angetastet, wenn ein Mensch ins Gefängnis muss, weil er kriminell ist? Darf einer getötet werden, weil seine Vergehen gegen andere Menschen horrend sind? Das Selbstbestimmungsrecht wird angetastet.

Hier widerstreiten Selbstbestimmungsrecht und der Wunsch der Gesellschaft, nicht Kriminellen ausgeliefert zu sein.

Stehen Menschenwürde und Tierwürde auf einer Stufe, sodass der Mensch nicht mehr Fleisch essen, Tiere halten (Arbeitstiere, Tier-Freunde)  bzw. zu Forschungszwecken verwenden darf?

Hier widerstreiten Evolutionslehre (alle Lebewesen sind gleich – nicht Sozialdarwinismus) und Mitleid mit Gesundheit, Verstand, Tradition.

Wird die Würde angetastet, wenn nicht jeder seine ihm eigenen sexuellen Triebe ausleben darf?

Hier widerstreiten Selbstbestimmungsrecht, Recht des Stärkeren, Sexuelle Triebe und der Wunsch der Gesellschaft nach einem möglichst geordneten Sexualleben, weil die Sexualität eine Macht ist, die Gesellschaften ins Chaos treiben kann (Unterwerfungen, Vergewaltigungen, Morde, Spaltungen, Recht des Stärkeren/der stärkeren Gruppe…).

Wird die Würde angetastet, wenn einer sich nicht selbst – aus welchen Gründen auch immer – töten darf?

Hier widerstreiten Selbstbestimmungsrecht und das Interesse der Gesellschaft. Und da wird es spannend: Welches Interesse? a) In Übereinstimmung mit dem Selbstbestimmungsrecht: Möglichst billig davon zu kommen, wenn es sich um Schwerstkranke handelt; b) Gegen das Selbstbestimmungsrecht: Möglichst jeden Menschen zu behalten und ein würdiges Leben zu ermöglichen.

Hin- und hergerissen zwischen Prinzipien, Mitleid, Verstand, Tradition, Macht kämpfen die unterschiedlichsten Gruppen in der Gesellschaft gegeneinander – und es findet der Kampf auch in den jeweiligen Individuen selber statt.

Diese Kämpfe sind auch zu erwarten, weil es für die ethischen Verhaltensweisen unabhängig von der Religion keine Letztbegründungen gibt. Alles muss ausgehandelt werden, das heißt: letztendlich siegt die Mehrheit – wobei Mehrheit auch bedeuten kann: die öffentlich dominante Mehrheit, die alle anderen Stimmen beiseite drängen kann, auch wenn die tatsächliche Mehrheit anders fühlt und denkt. Bis diese sich nach einer Zeit wieder durchsetzt.

Ohne Religionen gibt es keine Letztbegründung. Und ich denke, dass Christen diesen Widerstreit auch in sich selbst verdeutlichen – aber dann auch gleichzeitig mit Berufung auf den Glauben Stellung beziehen müssen. Denn der christliche Glaube – um es nicht theologisch zu sagen – beinhaltet die Erfahrungen von zahlreichen Generationen, die ihre Erfahrungen mit all dem gemacht haben, was wir kennen oft aber nicht mehr kennen, weil die Gesellschaft eben christlich geprägt ist – doch wir meinen, mit menschlichen Eigenarten wieder neu experimentieren zu müssen. Menschen sind frei, herumzuexperimentieren – doch das bringt immer viel Leid mit sich, bis Gottes Geist wieder ordnend eingreift.

* Von der Politik muss man verlangen, dass sie Kompromisse zwischen den jeweiligen Ansichten sucht und sie auch möglichst gegen Minderheitenmeinungen durchsetzt – manchmal aber auch Mut zur Minderheitenmeinung hat.

* Von der Bevölkerung muss man verlangen, dass sie sich nicht extremistisch von Mitleid oder Verstand oder Ideologie bestimmt auf Individualismus oder Gesellschaft versteift, sondern Kompromisse mitträgt.

* Von den Christen muss man verlangen, dass sie ihren Glauben tatkräftig einbringen, klug und werbend einbringen, aber den Andersdenkenden – auch wenn sie furchtbar Irrende sind – mit demokratischen Mitteln beharrlich begegnen.

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